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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2012

Ersatzneubau Wohnsiedlung Letzigraben

Perspektive Park

Perspektive Park

4. Rang / 4. Preis

Preisgeld: 15.000 CHF

E2A Piet Eckert und Wim Eckert Architekten ETH BSA BDA SIA AG

Architektur

Raymond Vogel Landschaften AG

Landschaftsarchitektur

WSP Suisse AG

TGA-Fachplanung

ErlÀuterungstext

StÀdtebauliche Einordnung

Der Kontext im Dreieck Badenerstrasse, Albisriederstrasse und Letzigraben wird durch den einzigartigen GrĂŒnraum des Heiligfelds geprĂ€gt. Seine RĂ€nder werden durch repetitive Bauten mit hoher rĂ€umlicher DurchlĂ€ssigkeit bestimmt. Dabei wird eine interessante Kombination aus Wohnanlage und Atelier Ă€hnlicher Annexbaute angewandt, die dem gesamtheitlich durchgrĂŒnten Stadtkörper einen besonderen Wechsel von MassstĂ€blichkeiten ermöglicht. Gesamthaft entsteht ein stĂ€dtebauliches Ensemble von Einzelbauten mit Mehrfachausrichtung, das trotz seiner Randbesetzung nicht den direkten Strassenbezug inszeniert, sondern eher ÜbergĂ€nge des durchgrĂŒnten Stadtkörpers qualitĂ€tsvoll umsetzt.

Wir schlagen drei leicht zu einander abgedrehte PunkthĂ€user vor, deren kompakte Volumetrie sich von der Mehrfachausrichtung der Bestandsbauten inspirieren lĂ€sst und deren polymorphe Abwicklung der Fassaden sich fast als Abdruck der Steinerschen FlĂŒgelgeometrien liest.

Im Erdgeschoss werden die drei Bauten mit Pavillon Àhnlichen Vorbauten verbunden, die die zu den Wohnungen vorgesehenen komplementÀren Nutzungen wie Kinderkrippe, Verwaltung, GÀstezimmer, GemeinschaftrÀume und Abstellbereiche beinhalten.

Die mit den drei GebÀuden neu entstehende Gesamtsituation gewichtet die zwei zwölfstöckigen WohnhochhÀuser von Albert Steiner nach wie vor als die markantesten GebÀude. Die Neubauten mit acht Geschossen ergÀnzen die bestehende Wohnkolonie Heiligfeld III und runden so die Randthematik der Einzelbauten ab. Sie erhalten die offene Baustruktur und riegeln den Park nicht von seinen umschliessenden StadtrÀumen ab.


Architektonische Konzeption

Die drei PunkthĂ€user etablieren durch ihre abgewinkelte Fassadenabfolge eine Mehrfachausrichtung, die der Logik folgt, durchfliessende GrĂŒnrĂ€ume fĂŒr eine erhöhte QualitĂ€t der WohnatmosphĂ€re zu nutzen. Jede Wohnung kann so mindestens mit einer zweiseitigen Orientierung angeordnet werden, was zu einem optimierten Sichtbezug und zu einer guten Besonnung beitrĂ€gt.

Die PunkthĂ€user, die weder Vorder- und RĂŒckseiten entwickeln und so der QualitĂ€t durchfliessender GrĂŒnrĂ€ume gerecht werden, werden als kompakte Volumen mit leichten, vorgehĂ€ngten Glasfaser verstĂ€rkten Betonelementen und mit Holz ausgefachten Fassadenmodulen vorgeschlagen. Die Ausfachungen werden in der Grösse und damit mit dem Glasanteil variiert. Abwechselnde Dreh- und Kippfenster verleihen der Fassade ein belebtes Spiel der Wohnenden.

Konzeption familienfreundlicher und altersgerechter Wohnungen
Das zentrale Treppenhaus erschliesst fĂŒnf Wohnungen im Regelgeschoss – in den oberen drei Geschossen jeweils vier – und erhĂ€lt Tageslicht ĂŒber ein Oberlicht. Durch das ĂŒber alle Geschosse verfĂŒgbare Zenitallicht, kann kĂŒnstliches Licht auf ein Minimum reduziert werden. Über ein radial angeordnetes System der NebenrĂ€ume werden SanitĂ€rzellen, Reduits, Lift und Treppenerschliessung durchgehend angeordnet. Die Wohnungen profitieren davon, in dem sie praktische keine KorridorflĂ€chen aufweisen. Mit einer fliessenden Raumbeziehung werden Eingang, Esszimmer mit KĂŒche und das Wohnzimmer aufeinander bezogen.


Freiraumstrategie

Die prĂ€zise Setzung der neuen WohngebĂ€ude am Letzigraben stĂ€rkt die stĂ€dtebaulichen QualitĂ€ten des fliessenden grĂŒnen Aussenraumes. EinzelgebĂ€ude mit mehrfacher Ausrichtung schaffen spannungsvolle Abfolgen von unterschiedlichen öffentlichen und privaten Bereichen und verzahnen den Letzigraben mit der öffentlichen GrĂŒnanlage Heiligfeld. Drei VorgĂ€rten zu den HĂ€usern vermitteln zwischen dem privaten und dem öffentlichen Raum am Letzigraben. Sie bilden grosszĂŒgige Zugangswege, akzentuieren die zwei Parkwiesen und die zwei Spielwiesen zwischen den HĂ€usern und ermöglichen eine hohe BiodiversitĂ€t. Entsprechend ihrer Funktion und Nutzungszuordnung wechseln die extensiv genutzt und gepflegten Blumen- und Parkwiesen zu intensiv genutzt und gepflegten Spielwiesen.

Die blumenreichen Wiesen in den VorgĂ€rten schaffen eine angenehm fröhliche Weite mit grosszĂŒgigen, behindertengerecht gepflĂ€sterten Zugangsbereichen und Anlieferungsmöglichkeiten. Die PflĂ€sterung dient auch als Randabschluss fĂŒr BelĂ€ge und modelliert die Sitzmauern bei den HauszugĂ€ngen. In den Spielwiesen zwischen den neuen WohngebĂ€uden bieten leicht abgesenkte SitzplĂ€tze in runden Gehölzformationen aus Zierkirschen und Felsenbirnen frei bespielbare RĂ€ume mit hoher AufenthaltsqualitĂ€t. Auch die Aussenanlage zur KindertagesstĂ€tte ist leicht abgesenkt. Die sorgfĂ€ltig gestaltete Abgrenzung wird dadurch ĂŒberblickbar. Verschiedene Bereiche mit unterschiedlichen Eigenschaften wie hart-weich, offen-geschĂŒtzt, sonnig und schattig wechseln sich am chaussierten Gehweg zum Heiligfeld ab.

SĂŒdwestlich und nordöstlich der neuen Wohnsiedlung Letzigraben begleiten ökologisch wertvolle Gehölzgruppen die Asphaltwege. Die neue Wohnanlage wird in die bestehenden GrĂŒnanlagen integriert. Laub- und Kompostanlage oder Ă€hnliches können hier Platz finden. Die BesucherparkplĂ€tze sind zurĂŒckhaltend bei der Tiefgaragenzufahrt in Schotterrasen angeordnet. Es sind nicht zuletzt die sĂ€kularen Annexbauten, welche funktional erforderliche Einbauten aufnehmen und den durchgrĂŒnten Freiraum empfindsam inszenieren.
Perspektive Strasse

Perspektive Strasse

Perspektive Loggia

Perspektive Loggia

Perspektive WohnkĂŒche

Perspektive WohnkĂŒche

Perspektive Erschleissung

Perspektive Erschleissung

Modellfoto © Jon Naiman

Modellfoto © Jon Naiman

Ansicht Letzigraben

Ansicht Letzigraben

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Regelgeschoss

Grundriss Regelgeschoss