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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Gemeinschaftsschule Gebhard

Anerkennung

Preisgeld: 5.500 EUR

a+r Architekten

Architektur

Glück Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Städtebau / Gebäude

Die konsequent lineare Aufreihung der Gebäudevolumen in Nordsüdrichtung führt zu einer kompakten Anlage mit einer eindeutigen Orientierung zur Zeppelinschule. Der Eingangshof des zweigliedrigen Schultraktes ist sinnfällig auf die Zeppelinschule bezogen, auch der Eingang der Sporthalle orientiert sich zur verkehrsberuhigt gestalteten Straße.
Diese an sich klare städtebauliche Konfiguration ist jedoch ambivalent zu bewerten. Es entsteht zwar ein Schulcampus mit einer gut herausgearbeiteten Beziehung der Schulgebäude auf einen länglichen Platzraum im Zuge der Pestalozzistraße.
Ein Beitrag zur Bespielung des südwestlich angrenzenden Brückenplatzes ist aber von dieser Lösung nicht zu erwarten. Dafür fehlt es an belebenden Nutzungen. Kritisch bewertet die Jury außerdem, dass die westlich anschließenden Sportflächen aufgrund der vorgeschobenen Sporthalle zu sehr ins Abseits geraten.
Das in Ostwest-Richtung verlaufende Freiraumband entspricht den Vorstellungen der Auslobung. Mit dem vorgeschlagenen Treffpunkt für den Boule-Club findet es jedoch keinen angemessenen Abschluss. Zu begrüßen ist der Vorschlag, die Gustav-Schwab-Straße in die Freiraumkonzeption einzubeziehen; in der vorgeschlagenen Form würde allerdings die Erschließungsfunktion leiden.
Das entwickelte Nutzungskonzept für die Schulgebäude ist schlüssig:
Der Eingangshof liegt richtig und führt in ein angemessen dimensioniertes Foyer mit Durchblick auf die Aula mit dem richtig zugeordneten Musikraum. Als Pendant zur Eingangsituation orientiert sich die südlich angeordnete Mensa zu einem attraktiven Hof, der allerdings am östlich angrenzenden Betriebsgebäude der Nachbarschaft ein unerwartetes Ende findet.
Über die zentral liegende Freitreppe erreicht man in den Obergeschossen optimal organisierte Lerninseln für die Jahrgangsgruppen.
Auf Grund der Entfernung zwischen den richtig den Jahrgangsgruppen zugeordneten Treppen fehlt ein Sicherheitstreppenhaus.
Der architektonische Auftritt des Entwurfs vermag nur bedingt zu überzeugen.
Insbesondere die Teilüberdachungen der Freibereiche und die Einfriedung der Sportflächen auf dem Turnhallendach stören das Erscheinungsbild. Insgesamt kann der Entwurf mit der konsequenten architektonischen Umsetzung der Cluster- Pädagogik überzeugen. Diese Qualität wird in der städtebaulichen und architektonischen Gestalt nicht erreicht.


Freianlagen

Das Konzept eines grünen Boulevards als urbaner Stadtraum entlang der Bahnlinie in Verlängerung und als Fortsetzung des bereits geplanten Quartiersplatzes ist einleuchtend. Ob sich dieser multifunktionale öffentliche Freiraum als Anlage für Bouleturniere eignet, sei allerdings dahingestellt. Vielleicht wären die im Konzept fehlenden öffentlichen Spielflächen hier sinnvoller gewesen. Die gewünschten Spiel- und Sportfelder liegen in günstiger Zuordnung zum Jugendzentrum und sind klar und funktional gut angeordnet. Das Sportfeld auf dem Dach der Sporthalle dagegen kann nicht überzeugen. Die Introvertiertheit der Schulfreiflächen stellt eine konzeptionelle Qualität dar, nutzt aber die städtebaulichen Möglichkeiten des Standorts nicht in optimaler Weise: Ein halböffentlicher multifunktionaler Schulhof, der z.B. auch als Veranstaltungsfläche für Schulfeste genutzt werden kann, wird vermisst. Insgesamt sind die angebotenen Schulfreiflächen zu gering bemessen, wie auch die Anzahl der Fahrradabstellplätze.
Dass die drei (oder wenigstens zwei) Kastanien erhalten werden können, sei hier positiv erwähnt.