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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2013

Riedpark

4. Preis

WERNICKE x DIETZIG Architekten und Stadtplaner PartmbB

Architektur

HinnenthalSchaar Landschaftsarchitekten GmbH

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser gliedern die Entwicklungsfläche in zwei in der Struktur klar ablesbare, in sich städtebaulich stimmige, etwa gleich große Siedlungseinheiten. Im südlichen Bereich entsteht eine funktional und stadträumlich kräftige neue zusätzliche Ortsmitte mit durchaus urbanem Charakter. Im nördlichen Bereich wird eine aus den 1970er Jahren bekannte Wohnsiedlungsstruktur vorgeschlagen, deren Wohnqualitäten durch die Prinzipien Licht, Sonne, Freiräume und Grün geprägt ist.

Beide Siedlungseinheiten sind zentral, kompakt und orientierungsleicht durch die innere Planstraße auf der bislang gedachten Trasse erschlossen, welche fuß- und radläufige Anschlüsse und damit die gewünschte Durchlässigkeit nach Westen ermöglicht. Ein zusätzlich neuer direkter Anschluss an die Bundesstraße bindet das östliche Möbelhaus an, die Lage der großflächigen Märkte verhindert aber eine wünschenswerte direkte Wegebeziehung.

Der bescheiden als „Quartiersplatz“ bezeichnete zentrale öffentliche Raum dieser neuen Ortsmitte ist für den Ort angemessen dimensioniert, verspricht eine gute Aufenthaltsqualität und verbindet alle Nutzungen auf kürzestem Wege. Die beiden versetzt gegliederten Gebäuderiegel an der Bundesstraße schaffen Ruhe im Zentralbereich und bieten räumlich einen Außenplatz an der Bundesstraße als sichtbaren Auftakt an der richtigen Stelle an. Die beiden großflächigen Märkte sind städtebaulich gut integriert, verlangen aber zwingend die Realisierung der mischfunktionalen Obergeschosse.

Die Verkehrsfreiheit in den öffentlichen Räumen um den „Quartiersplatz“ erfordern zwingend großflächige Tiefgaragen, welche neben den Märkten auch die weiteren Misch- und Wohnnutzungen versorgen müssen. Die Anlieferung des westlichen Marktes liegt sehr ungünstig. Die sozialen Versorgungs- und Betreuungseinrichtungen, insbesondere der Kindergarten, sind übergebietlich zentral richtig im Westen platziert.

Auch das nördliche Wohnquartier vermittelt mit seinen ausschließlichen Geschosswohnungsbauten in den großzügigen öffentlichen und privaten Grün- und Freiräumen einen eher urbanen Eindruck. Vorausgesetzt, es gibt nach dieser Wohnform eine nennenswerte Nachfrage, stellt dieses Wohnangebot eine durchaus interessante qualitätsvolle Ergänzung der Wohnungsstruktur in Lauchringen dar und bestärkt städtebaulich die gewünschte Zentralität des Standorts. Allerdings ist auch die Akzeptanz der großflächigen Tiefgaragen unter den Wohngebäuden eher fraglich.

Insgesamt gelingt es der Arbeit, einen zwar eher städtischen, aber gleichermaßen
differenziert wie klar gegliederten städtebaulichen Raum zu entwerfen, der die Aufgabenstellung einer funktional, ortsgemeinschaftlich und stadtgestalterisch neuen geografischen Mitte der Gesamtgemeinde Lauchringen umsetzen kann.