Kinderhaus

Der vorgeschlagene kompakte Baukörper fügt sich harmonisch und angemessen in den städtebaulichen Kontext des vorhandenen Schulstandorts ein. Der großzügige Eingangsplatz ist gut orientiert und wird positiv gewürdigt. Er bietet die Chance für vielfältige Nutzungs- und Begegnungsmöglichkeiten. Der Solitärbaum im Eingangsbereich ist richtig platziert. Eine Sitzmöglichkeit in Form einer Bank wird hier allerdings vermisst. Positiv ist hier besonders die Anbindung zum nördlich gelegenen Schulhof hervorzuheben. Die Möglichkeit einer zusätzlichen Erschließung von Süden über den Schulweg ist realisierbar. Die vorhandene Topografie wird mit der zweigeschossigen Bauweise in angemessener Form berücksichtigt. Dadurch fügt sich der Baukörper selbstverständlich in die Landschaft ein. Die nach Süden ausgerichteten Freiflächen sind mit ausreichendem Abstand zur Nachbarbebauung günstig angelegt und führen zu einer Lärmvermeidung bei den angrenzenden Unterrichtsräumen der Schule. Die für den Garten vorgeschlagene Struktur führt das Konzept der baulichen Ordnung konsequent im Außenraum fort und lässt vielfältige
Nutzungen erwarten. Die Südexposition der Freibereiche macht eine ausreichende Schattierung der Freiflächen notwendig. Der nach Westen ausgerichtete Mehrzweckraum in den offenen großzügigen Grünraum wird positiv gewürdigt. Ebenso tragen die großzügigen Balkonbereiche im 1. OG nach Süden und Westen zu einem hochwertigen Außenbezug bei. Die außenliegenden Vertikalmarkisen werden aus funktionaler Sicht kritisch bewertet.

Die ausschließliche Anbindung der Gruppenräume der Kita aus dem 1. OG über die exponierte außenliegende Treppe erscheint überbetont und von der Lage im Freiraum zu peripher.

Die Essbereiche sind in ruhigen Rückzugszonen gut positioniert. Die direkte Nachbarschaft des Schlafraums an den Kleingruppenraum der Kindergrippe ist ungünstig gelegen. Positiv zu würdigen ist die Möglichkeit zur Öffnung des Mehrzweckraums als großzügigen Foyerbereich für vielfältige, flexible Nutzungen. Die Funktionsbereiche sind von den Gruppenräumen gut erreichbar und störungsfrei im Gebäudegrundriss angeordnet.

Die grundsätzlich positiv zu würdigende Wirtschaftlichkeit des Gebäudes, wird durch die Überbauung des Kanals an der nordöstlichen Gebäudeecke negativ beeinflusst. Das vorgeschlagene Energiekonzept lässt einen wirtschaftlichen und nachhaltigen Betrieb des Gebäudes erwarten. Die stärken der Arbeit liegen eher in der städtbaulichen Qualität und in der Einbindung in die Umgebung.