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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2013

Städtebaulicher Entwurf des Zentralklinikums und Neubau des Eltern-Kind-Zentrums

2. Preis

Arcass Freie Architekten BDA

Architektur

gla | gessweinlandschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Dmitry Boykov, db-arch studio

Visualisierung

Erläuterungstext

1. Städtebau

"Eine robuste, zukunftsfähige und flexible Struktur"

Die klare, orthogonale Ordnungsstruktur bildet die Basis für die bauliche Entwicklung des Zentralklinikums und das Eltern-Kind-Zentrum. Die Erweiterungsfähigkeit und Planungsflexibilität besteht sowohl für die kompakte Zentralklinik, als auch für das offene Eltern-Kind-Zentrum. Die linear vorgeschlagenen Erschließungsstrukturen legen den Grundstein für eine Wachstumsstruktur, die strukturelle Erweiterungen nach Osten grundsätzlich vorsieht. Die Vorgaben des Bebauungsplans sowie die Höhenentwicklung werden eingehalten. Bestehende Gebäude wie Mensa, Frauenklinik, Zentralklinikum und Dialyse bleiben unberührt.

Der Neubau des Eltern-Kind-Zentrums kann in einem Bauabschnitt ohne funktionale Einschränkung auf die benachbarten Gebäude realisiert werden. Die äußere Erschließung ist über die südliche Campusstraße gegeben. Der Eingangsplatz wird durch den Baukörperversatz eindeutig definiert und räumlich gefasst. Der Haupteingang zum Eltern-Kind-Zentrum befindet sich im Schwerpunkt der Anlage.
Die Liegendkrankenvorfahrt befindet sich gut auffindbar in unmittelbarer Nachbarschaft.
Unabhängig davon wird für den Neubau der Zentralklinik ein eigenständiger, großer Eingangsplatz vorgeschlagen, wodurch für beide Institutionen eine klare Adressbildung gewährleistet wird.

Der Neubau des Eltern-Kind-Zentrums nutzt die zentrale Lage in einem zusammenhängenden Grünbereich. Durch die offene und maßstäbliche Pavillonstruktur verzahnt sich das Gebäude maximal mit den umgebenden Freianlagen.

Im Norden und Osten wird die Grünfläche großzügig weiterentwickelt, sowie das Wege- und Erschließungs-konzept sinnfällig fortgeführt. Die direkt angrenzenden Freiflächen werden für Patienten und Besucher nutzbar gestaltet. Spielgarten, Patientengarten, sowie die Terrasse der Cafeteria, werden als unmittelbar an das Haus angrenzenden Aufenthaltsbereiche angeboten. Eine Wasserfläche schafft zusätzlich Aufenthaltsqualität und wird bis in das Eingangsfoyer hinein erlebbar gestaltet. Die Wasserfläche dient der Regenwasserrückhaltung und wird aus den neuen Dachflächen gespeist.

Die Mensa kann an ihrem exponierten Platz verbleiben und wird selbstverständlich in das Wegenetz einge-bunden. Somit entsteht eine, für Patienten, Besucher und auch für Mitarbeiter nahe gelegene Erholungs- und Freifläche.


2. Architektur

"Haus und Landschaft maximal verzahnt"

Wie „Schiffe an einem Steg“ ordnen sich die fünf Pavillons in übersichtlicher Weise.
Der Außenbezug und die Verzahnung mit der umgebenden Landschaft ist ein wesentlicher Konzeptbestandteil und unterstützt die geforderte "Wohlfühlatmosphäre". Die einzelnen Pavillons sind viergeschossig und über eine zentral gelegene Erschließungsachse kurzwegig miteinander verbunden.

Durch die wechselseitige Anordnung werden abwechslungsreiche Ausblicke in den Freiraum gewährt und 100%-Tageslicht genutzt. Dies optimiert die Orientierung im Gebäude und trägt ebenfalls zum Wohlbefinden bei.
Das Haus verfügt über zwei Fassadentypen. Die Erschließungsachse und übergeordneten Wartebereiche sind maximal transparent und gewährleisten damit die Sichtverbindung zum Freiraum. Die fünf Pavillons verfügen über eine differenzierte und fein gestufte Fassade. Durch geschosshohe Fenster werden zum einen Ausblicke in den Freiraum ermöglicht, zum anderen können durch die steuerbaren Schiebeläden die Bedürfnisse nach Privatheit individuell regelbar erfüllt werden.

Selbstverständlich dienen die Elemente auch dem Sonnenschutz und erzeugen nebenbei ein lebendiges und differenziertes Bild des Bauvolumens. Die Elemente bestehen aus Aluminium, sind in hellen holz- / sandfar-benen Oberflächen gehalten. Die bereits im baulichen Konzept angelegte Verbindung zum Außenraum wird somit auch im Farb- und Materialkonzept fortgeführt.


3. Funktionalität

" Wohlbefinden und Atmosphäre trotz betrieblicher Optimierung"

Die fünf orthogonal und flexibel organisierten Pavillons ermöglichen es, die gewünschte Nutzungsverteilung und Funktionsbeziehungen umzusetzen. Ein klares Erschließungskonzept über die zentral gelegenen Aufzüge, sowie die große, offene Rundtreppe in der Halle, ermöglichen die Vertikalverbindung.
An jedem Kopfende verfügen die Pavillons über separate Treppenhäuser, die die Entfluchtung unabhängig von der Halle gewährleisten.

Durch die abgegrenzten und ablesbaren Einzelbaukörper entstehen überschaubare Nutzungseinheiten, die aber kurzwegig mit den benachbarten Funktionsstellen betriebliche Synergien erzeugen.
Durch die zentral gelegene Erschließung entstehen kurzwegige Verbindungen auf den Geschossen, als auch über die Geschosse hinweg.

Trotz der betrieblichen Optimierung wird durch den ständigen Außenbezug und den Blick in die Umgebung eine hohe Aufenthaltsqualität für Patienten und Besucher gewährleistet. Insbesondere im frei gestalteten Erdgeschoss sind die Grenzen von innen und außen fließend. Die Eingangshalle wird damit zu einem öffentli-chen Treffpunkt mit hoher Aufenthaltsqualität im Innen- und Außenbereich. Offenheit und Transparenz unter-stützen die Orientierung, erzeugen Vertrauen und damit Wohlbefinden bei Patienten und Besuchern.  


4. Wirtschaftlichkeit

"Reduzierung von Investitions- und Betriebskosten"

Die Wirtschaftlichkeit ist durch eine einfache und klar strukturierte Baukonstruktion gegeben.
Eine Stahlbetonskelettkonstruktion mit Stützen, Flachdecken und wenig aussteifenden Kernen lässt sich wirt-schaftlich realisieren und ermöglicht bei hoher Flexibilität einen kostengünstigen Ausbau. Die standardisierten und elementierten Fassadenelemente lassen sich ebenso wirtschaftlich herstellen, werden aber gleichzeitig dem gestalterischen Anspruch einer Eltern-Kind-Einrichtung gerecht.

Das Konzept einer klaren und einfachen technischen Infrastruktur mit regelmäßiger Schachtinstallation gewährleistet im Erstausbau, aber auch in Zukunft, wirtschaftliche Vorteile und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Neben den Investitionskosten werden die Betriebskosten durch die Übersichtlichkeit und Kurzwegigkeit optimiert. Die zentral gelegene Haupterschließung, sowie die im Schwerpunkt der Anlage befindliche Auf-zugsgruppen ermöglichen einen optimalen Austausch von Besuchern, Patienten und Gütern.
Die Anbindung an das Zentralklinikum wird, wie gewünscht, über alle Ebenen hergestellt.

Die hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit des Konzepts liegt in der einfachen Gebäudegrundstruktur, bei gleichzeitig hoher räumlicher Qualität, in Folge der Verzahnung mit dem Grünraum.