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Konkurrierendes Gutachterverfahren | 04/2012

Gestaltung der Freiflächen des Kindernotdienstes und Haus des Sports

Lechner Landschaftsarchitekten

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Teilnahme

Lechner Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Gartenanlage Kindernotdienst und Haus des Sports

Als Stand ort an der prominenten und wichtigen wilhelmstrasse gelegen, soll die denkmalgeschützte älteste Schule Berlins als umgenutztes Familienzentrum die vorgelagerte Freifläche als gemeinschaftlich nutzbaren Garten erhalten. Neben dem denkmalgeschützten Gebäude stehen auch beide seitlichen Grundstücksmauern unter Denkmalschutz. Das direkt an der Wilhelmstraße gelegene Lehrerwohnheim wurde wie die gesamte Blockrandschlussbebauung während des 2. Weltkriegs. 1731 angelegt und nach Friedrich Wilhelm dem I. benannt 2,4km lange Straße erinnern nur noch wenige steinerne Zeugnisse an die Vergangenheit. Das Gestern der einstigen Regierungsmeile ist immer noch präsent. Der Nymbus dieser Straße ist zur Touristenatraktion geworden. Die Gartenanlage beider Einrichtungen umschließt ein aus 3 denkmalgeschützten Gebäuden bestehendes Ensemble der ehemals städtischen Gasanstalt, die Ihren Betrieb 1847 aufnahm. Im Schutz der Gebäude liegt der Garten als Oase zwischen belebten Straßenfluchten und bietet Raum für die Stabilisierung der nomadenartig durchwandernden kleinen Gäste (Aufenthalt max. 5 Tage). Da der Kindernotdienst Kindern, die einer akuten Gefährdung ausgesetzt sind, rund um die Uhr als Zufluchtsort zur Verfügung steht, müssen die Freianlagen zu ihrer Stabilisierung beitragen. Sie sollen sowohl Schutz und Rückzug bieten, als auch zur Kontaktaufnahme ermuntern. Schnelle räumliche Orientierung und ein größtmögliches Veränderungspotential sind die Basis.

Einfriedung und Zugänglichkeit
Neu definierte Grundstücksgrenzen erweitern den Kindernotdienst bis an den Bürgersteig der Böcklerstraße und ermöglichen für das Haus des Sports einen separaten Fahrradaufstell- (30 Plätze) und Müllplatz (2 eingehauste Container). Eine neue Einfriedungsmauer aus rotem Ziegel (ca. 2,20m hoch) mit Eingangstor aus blickdichten Stahlelementen schließt an die vorhandene Mauer an. Sie verbindet das denkmalgeschützte Ensemble und dient gleichzeitig als Sicht- und Lärmschutz. Beide Einrichtungen erhalten durch eine immergrüne 1,70m hohe Hecke mit Zaun auf der bereinigten Grundstücksgrenze ihre Eigenständigkeit. 2 Eingänge und eine Zufahrt verbinden den Kindernotdienst mit der Gitschiner Straße, ein Eingang zum Haus des Sports bindet an die Böckler Straße an. Die denkmalpflegerisch sanierte Toranlage steht frei und schließt den Vorraum des Kindernotdienstes. Ein neuer Zaun schließt den 2. Vorraum.

Zonierung
Der Kleinkinderspielbereich wird gerahmt von schattenspendenden Bäumen. Im Zentrum befindet sich eine Wasserquelle. Sand, Matschtische und Wippelemente beleben den Spielbereich. In direkter Nachbarschaft befinden sich Aufenthaltsbereiche mit Sonnenschirmen und Sitzgruppen für Kinder und Erzieher. Für Bewegung und Aktivität sorgt die im Zentrum befindliche multifunktionale Spielfläche aus Kunststoff. Ein in direkter Nachbarschaft befindlicher Gerätepavillon ermöglicht die Ausgabe von mobilen Spielangeboten. Ein rahmender Weg bietet Raum für das Spiel in Bewegung.
Auf den vorhandenen Spielgeräten können ältere Kinder ihre Fähigkeiten erproben. Sie werden in den südlichen Grundstücksbereich umgestellt und um einzelne Elemente erweitert und farblich in das Bild der Gesamtanlage angepasst. Der Erlebnispfad erstreckt sich entlang der neu errichteten Einfassungsmauer und lockert die harte Kante durch seine sinnliche Bepflanzung auf. Nischen beherbergen leicht zu erfassende kleine Angebote wie eine Murmelbahn, ein Sandrad, Spiegelbilder und einen Tischtennisspielplatz.

Vegetation
Der vorhandene Bestand aus Säulenpappeln, Hainbuchen, Eichen, Robinien, Platanen, Birken und Crataegus wird zum tobenden Verkehr der Gitschiner Straße und zum Haus des Sports aus säulenförmigen Hainbuchen als Hochstamm erweitert. Zierkirschen begrüßen mit ihrer Frühjahrsblüte und spektakulären Herbstfärbung in den Eingangsbereichen. Eine immergrüne Thujahecke unterstützt die Eigenständigkeit beider Einrichtungen. Zur Raumbildung sind rhythmisch immergrüne Gehölze z.B. Kirschlorbeer, Rhododendron oder kleinwüchsige Thuja -Sorten geplant. Die Nischen im warmen halbschattigen Bereich der westlichen Grundstücksmauer werden, in einem Teppich aus Gräsern und Storchschnabel, mit nacheinander blühenden Kleinsträuchern wie: Deutzia gracilis, Philadelphus ‚Belle Etoile’, Salix lanata und einigen Besonderheiten bepflanzt.

Belagsoberflächen und Ausstattung
Zur historischen Fassade passende Wege- und Platzflächen werden aus befahrbarem Betonpflaster hergestellt. Im Kleinkinderspielbereich dient Buddelsand als Fallschutz und dem Spiel, unter den Klettergeräten ist Fallschutzkies eingebracht. Die multifunktionale Fläche erhält einen sandfarbenen Kunststoffbelag. Eine Mauer lädt zum Sitzen ein. Im benachbarten Gerätepavillon kann mobiles Spielzeug gelagert werden. Holzstege unter dem vorhandenen Baumbestand laden zum Sitzen ein. Der gesamte Kleinkinderspielbereich wird mit seinen Angeboten und dem Wasserspiel neu hergestellt. Bank-Tischkombination mit Sonnenschirm unterstützen Gemeinschaftsaktivitäten.
Nachts sorgen entlang des Hauptzugangs zum Haus des Sports Leuchtstelen mit energieeffizienter LED-Technik für einen übersichtlichen und angstfreien Raum.
Lechner Landschaftsarchitekten

Lechner Landschaftsarchitekten

Lechner Landschaftsarchitekten, Entwurf

Lechner Landschaftsarchitekten, Entwurf

Lechner Landschaftsarchitekten, Schnittansicht

Lechner Landschaftsarchitekten, Schnittansicht