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Begrenzt offener Realisierungswettbewerb | 05/2006

Erweiterung der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule

2. Preis

Muffler Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Ergänzung und Neubestimmung



Der bauliche Kontext bestimmt sich durch die heterogene Struktur der umgebenden Bebauung mit unterschiedlicher Massstäblichkeit. Dem Berufsschulzentrum mit grossem Bauvolumen steht eine kleinmassstäbliche Wohnbebauung im Norden gegenüber. Ziel des neuen Gebäudeteils ist, in der indifferenten, schwerpunktlosen Situation einen Markierungspunkt zu bewirken, der eine angemessene räumlich funktionale Vernetzung herstellt und einen klaren Abschluss zu der bestehenden Wohnbebauung nach Norden definiert.

Durch die Positionierung der Baumasse des Erweiterungsbaus mit Theorie- und Werkstättenbereich und deren bauliche Ausformung als dreigeschossiger punktförmiger und zweigeschossiger linearer Baukörper bestimmt sich der Ort neu. Über das Theoriegebäude wird eine neue Eingangssituation hergestellt, welche die Erschliessungsrichtung von Norden und diese mit dem Bestand der Steinbeisschule verbindet. Die sich durch die Gebäudeanordnung bildende Hofsituation definiert eine Abstandsfläche zwischen Bestandsgebäude und Werkstättenbereich mit hoher Aufenthaltsqualität.

Die baulich funktionale Gebäudestruktur entwickelt ein inneres Gefüge, das den unterschiedlichen Nutzungsstrukturen und den an sie gesetzten räumlichen Anforderungen gerecht wird. Das Theoriegebäude erhält über die vertikale Eingangshalle eine dreigeschossige grosszügige Erschliessung. Durch die funktionale Zuordnung der Raumgruppen Schüleraufenthalt, Mehrzweckräume und die Cafeteria zur Eingangshalle ergibt sich eine multifunktional nutzbare Fläche, die auch grösseren schulischen Veranstaltungen dient. Der Werkstättenbereich verbindet sich mit dem Theoriebereich im Süden und entwickelt über sein lineares Erschliessungssystem eine eindeutige Wegestruktur. Das Obergeschoss wird mit dieser Erschliessungsachse des Erdgeschosses über lineare Treppen verbunden. Der Innenraum der Erschliessungsachse und der Aussenraum des Innenhofes bilden eine räumliche Verbindung, so wird dem rein technischen Inhalt des Werkstättengebäudes ein landschaftliches Element gegenübergestellt, das einen Dialog zwischen technischer Struktur und geplanter Natur herstellt. Der bauliche Rahmen definiert über seine funktional einfache Struktur einen klaren, der Aufgabe angemessenen Zusammenhang und berücksichtigt dabei die bestehenden und gewachsenen Strukturen.

Das gewählte orthogonale Grundrissgefüge bilden den Rahmen für die einzelnen Funktionsbereiche. Der Theoriebereich spiegelt durch seine doppelschalige und transparente Fassadenstruktur offene und nach aussen gerichtete Räume wieder. Ein hoher natürlicher Belichtunggrad der Innenräume bewirkt einen positiven Beitrag zur Lernatmosphäre. Demgegenüber zeigt sich der Werkstättenbereich strukturell geschlossen und räumlich bestimmt. Es entsteht ein gestalterischer Dialog zwischen offenen und geschlossenen baulichen Strukturen. Die Materialität der Bauteile spiegelt den technischen Hintergrund der berufsschulischen Nutzung wieder.

Der Erweiterungsbau der Ferdinand von Steinbeisschule bestimmt über seine klare formale Haltung und sein einfaches bauliches Konzept einen unverwechselbaren sädtebaulichen Raum. Architektur, Funktion und Inhalt des Bauwerks ergeben ein Gesamtbild, das einer modernen, zeitgemässen und hochwertigen Ausbildungsstätte gerecht wird.