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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2013

Umfeld Rathaus Wedding

Anerkennung

LATZ+PARTNER LandschaftsArchitektur Stadtplanung

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext

Die FlĂ€chen um das ehemalige neue Rathaus waren als BegrĂŒnung der dort unterzubringenden Funktionen geplant. Der aktuelle Platzraum ist ausschließlich als Eingang zum dominant-zentral angeordneten GebĂ€ude zu verstehen. Entsprechend wurde versucht, Anlieferungs- und Entsorgungsbereiche entsprechend optimal anzuordnen, und/oder einzugrĂŒnen.
Die öffentliche Durchwegung war Nebenthema und deren QualitĂ€t und Auffindbarkeit entsprechend gestaltet. Mit ihren inhomogenen und nur auf die Eingangstreppe der Rathauserweiterung bezogenen Niveaus nahm die Topografie keinen Bezug auf die EingĂ€nge des Altem Rathaus oder anderer GebĂ€ude. Viele EingĂ€nge sind versteckt und fĂŒr in ihrer MobilitĂ€t beeintrĂ€chtigte Menschen schwierig zu erreichen. Die GrĂŒnflĂ€chen werden eher als wenig attraktive RestrĂ€ume, denn als öffentliche GrĂŒnflĂ€che wahrgenommen. Der Baukomplex ist auf reprĂ€sentative Außenwirkung zur MĂŒllerstraße ausgelegt – die weiteren FlĂ€chen sind RĂŒckseiten.
Nun soll daraus ein neuer, attraktiver Stadtraum werden:

Vergangenes und Zukunft Das Umfeld des Rathauses Wedding wird als Teil einer Kette von PlĂ€tzen und parkartigen RĂ€umen verstanden, die eine kontinuierliche Raumfolge durch den Wedding bilden. DurchgĂ€ngige, robuste OberflĂ€chen und eine reduzierte Ausstattung entsprechen den Anforderungen an einen intensiv genutzten, zentralen Stadtraum – stark, offen und multifunktional.

Strategie Die im Umfeld bestehenden Prinzipien sollen aufgenommen, ihre Anordnungsmuster variiert, weiterentwickelt und gestÀrkt werden. Aufenthaltsmöglichkeiten haben flexiblen Charakter, analog zu den wechselnden Nutzungen des Platzes:

1. Eine baumĂŒberstandene Promenade bildet das Leitmotiv der Neugestaltung des Rathausumfeldes. Sie erweitert die bereits im Quartier angelegte Abfolge von PlĂ€tzen und Parks und verbindet sie durch das Umfeld des Rathauses hindurch. Im Westen könnte sie bis tief in den Campus der Beuth-Hochschule fĂŒhren. Dabei verbindet die in Zukunft durchgehende Promenade auch die verschiedenen Teile des Quartiers und wird selbstverstĂ€ndliche FortfĂŒhrung des "Bildungsbandes".
Gleichzeitig stellt sie einen besonderen Aufenthaltsraum dar, ermöglicht im lichten Schatten das Verweilen, Lesen, Warten, Spielen, Sport und weitere Nutzungen fĂŒr die Bewohner und Besucher des Quartiers. DarĂŒber hinaus kann der Bibliothek ein integrierender und adĂ€quater Rahmen gegeben werden.

2. Eine Vereinheitlichung der Topographie macht das Umfeld von Rathaus, Jobcenter und Bibliothek zu einem kontinuierlichen, zusammenhÀngenden Stadtraum.
Eine Homogenisierung der Höhen auf den historischen Niveaus ermöglicht eine selbstverstĂ€ndliche HinfĂŒhrung zu den verschiedensten EingĂ€ngen. Es entsteht ein durchgĂ€ngig attraktiver „Innenraum“, der dennoch auch nach außen wirksam ist. Alle EingĂ€nge sind gut sichtbar und attraktiv.
Das zukĂŒnftige Jobcenter erhĂ€lt einen vielfĂ€ltig nutzbaren Sockel - die zum GebĂ€ude gehörige Treppe kann erhalten werden. Bestandspflaster und -platten werden aufgenommen und auf neuem Niveau als Reminiszenz an die dann historische Platzkonfiguration wieder eingebaut und bilden eine authentische Umgebung zum Baudenkmal des ehemaligen BVV-Saals.

3. Sitzinseln, Rasenplateaus und -mulden charakterisieren die PlatzrÀume an besonderen Stellen.
Sie nehmen die Niveaus der Bestandsvegetation auf und ermöglichen so den Erhalt der meisten BÀume bei gleichzeitiger Möglichkeit die Topographie des Platzes zu verÀndern.
Mit einer Sitzkante als Randausbildung bieten die Inseln auf den harten Platzbereichen robuste Sitzmöglichkeiten mit neutraler Exposition (Himmelsrichtung, Blickrichtungen, etc.). Sie integrieren Relikte des alten Platzes (Gedenkstein und Verweis auf PartnerstĂ€dte /-kreise) ohne die GroßzĂŒgigkeit des Platzraumes zu stören. So empfĂ€ngt an der MĂŒllerstraße eine große Insel den Besucher an der Hauptbewegungsachse durch die Stadt, bietet Sitzmöglichkeit zum Rasten und ist zugleich Wegzeiger zu den Partnergemeinden.