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Offener Wettbewerb | 06/2013

Stadtzentrum

ein 4. Preis

Preisgeld: 6.500 EUR

lohrer.hochrein landschaftsarchitekten und stadtplaner gmbh

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Konzept | Schon heute betonen mit Kirche, Rathaus und Oranienburger Straße drei historisch bedeutsame städtebauliche Spolien mental „Mitte“ in Hohen Neuendorf.
Das vorliegende Konzept knüpft an dieses besondere Potential an. Es entwickelt zwischen Rathaus und Kirche eine großzügige wie verbindende Abfolge von öffentlichen Räumen. Ein erweitertes Rathausareal und das subtil herausgearbeitete Kirchenumfeld in einem lichten Hain bilden die beiden Pole dieser neuen innerstädtischen Achse – dem Stadtboulevard entlang der Oranienburger Straße.
Inmitten eines ansonsten eng auf den Straßenraum begrenzten öffentlichen Raumes entsteht hier durch wechselnde Rücksprünge und verbindende Übergänge einladend großzügig öffentlicher Raum und damit sowohl für eintauchende Fußgänger wie Vorbeifahrende lesbar „Mitte“.
Die verkehrlich Funktion der Oranienburger Straße bleibt entsprechend der Aufgabenstellung erhalten. An den „Boulevard“ werden die weiteren zentrumsbildenden Elemente - die Karl-Marx-Straße, das Fachmarktzentrum sowie der neue urbane „Nukleus“ – funktionsstützend und synergiebildend angelagert.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Konzept besticht durch die gelungene Verbindung der Bereiche – Kirche, Denkmal, Wildbergplatz und Rathaus. Die einzelnen Teilgebiete werden individuell interpretiert und mit einem sich im Norden und Süden jeweils aufweitenden Boulevard entlang der Oranienburgerstraße miteinander verknüpft. Die Verfasser schaffen zudem Verbindungen und Übergänge an den nördlichen Stadt– und Landschaftsraum.
Grundsätzlich wird die städtebauliche Konfiguration mit dem nördlichen Stadthaus und der neuen westlichen Bebauung am Rathaus positiv gesehen. Der Anbau des neuen Ratsaales auf der Ostseite des Rathauses ist eine denkbare Lösung. Allerdings erscheint die fehlende Verbindung vom Stadthaus zum Rathaus problematisch. Die Gestaltung der Böschung zur Oranienburger Straße als grüne Tribüne wirkt überdimensioniert; der Stadtplatz ist nur schematisch ausformuliert. Nutzungsvorschläge wie Galerien, Café und Kino erscheinen wenig realistisch und sind kritisch zu hinterfragen. Der Standort für die Sporthalle ist ebenso wie die Stellplatzanordnung im Norden zweckmäßig und unproblematisch realisierbar. Völlig ungelöst ist leider die Entwicklung nach Süden zum Handelsschwerpunkt. Hier werden sowohl zur städtebaulichen Neuordnung als auch zur Anbindung und Erschließung keine Aussagen getroffen. Die Erschließung des Einkaufszentrums von der Oranienburger Straße aus ist nicht gelöst.
Die Bebauung des Wildbergplatzes ist maßstäblich und dem Ort angemessen. Grundsätzlich wird die Ausbildung eines Vorplatzes zur Oranienburgerstraße positiv gesehen, das Überstellen dieser Fläche mit Bäumen wird allerdings kontrovers diskutiert. Die sich südlich der Karl-Marx-Straße anschließende Bebauung nimmt den Maßstab auf und schafft durch die fußläufige Erschließung eine gelungene Anbindung an den angrenzenden Stadtraum.
Insgesamt stellt der Beitrag ein tragfähiges Konzept dar, bietet aber leider für den Bereich Kaufland und Fachmarktzentrum keine Perspektive an.