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einstufiger, begrenzt offener Realisierungswettbewerb (Losverfahren) | 10/2005

Realisierungswettbewerb FreiflÀchengestaltung Judenhof

Lageplan bei Tag

Lageplan bei Tag

4. Preis

H|G HĂ€hnig | Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB

Architektur

Edmund Spengler Freier Garten- und Landschaftsarchitekt

Landschaftsarchitektur

ErlÀuterungstext



Entwurfsidee
Die rĂ€umliche Wirkung des Judenhofs ist geprĂ€gt durch intakte Platzkanten, die einen Stadtraum mit guten Proportionen definieren. Dem soll auch in der Belagsgestaltung und durch eine zurĂŒckhaltende Ausstattung Rechnung getragen werden. Die BelĂ€ge orientieren sich deshalb an der rĂ€umlichen Vorgabe der Bebauung und erstrecken sich bis an die GebĂ€udekanten. Der Neptunbrunnen und die Baumgruppe bleiben als Akzentuierung erhalten und werden durch die abgesetzte Höhenstufe und einem klar definierten Karree aus wassergebundenem Belag verstĂ€rkt.

Zur Verbesserung der stadtrĂ€umlichen AtmosphĂ€re ist im nördlichen Teil des Platzes eine Baumreihe aus dachförmig gezogenen Linden in einem Belag aus wassergebundener Decke geplant. Die Baumreihe wirkt als Schatten spendendes Element fĂŒr die Außenbewirtung des Cafes und fĂŒr das darunter angeordnete Sitzelement. Sie bildet gleichzeitig eine rĂ€umliche Kante im Norden als rĂ€umliches GegenĂŒber zum Neptunbrunnen und der großen Baumgruppe.

Die historische und kulturelle IdentitĂ€t des Ortes spiegelt sich in den prĂ€genden Fassaden auf der SĂŒd-, West- und Nordseite wieder, die durch einen ruhigen, dunklen Plattenbelag verstĂ€rkt zur Geltung gebracht werden. Die teilweise neuen Fassaden auf der Ostseite entsprechen nicht dem Verlauf der historischen GebĂ€udelinie. Diese soll ĂŒber ein im Platzbelag integriertes "historisches Glasband" dargestellt werden. Eine zurĂŒckhaltende Beleuchtung lĂ€sst diesen Verlauf auch bei Nacht erkennen. Eingravierte Beschreibungen und Darstellungen erlĂ€utern die geschichtlichen Fakten des Judenhofs.

Das Lichtkonzept basiert auf dem „Sichtbarmachen“ von bestehenden Elementen.
Illuminierung von Fassaden, BĂ€umen und Brunnen bilden die Beleuchtung des Platzes. Diese, den Ort prĂ€genden Raumkanten und indirekten Beleuchtungen der eingestellten Elemente setzen die wesentlichen lichtrĂ€umlichen Schwerpunkte. Die beleuchteten Fassaden umrahmen den Platz wie ein historisches Bild und leuchten auf den Platz zurĂŒck.

Die indirekte Beleuchtung der Sitzgelegenheiten im sĂŒdlichen Bereich unter den bestehenden Linden und die durchlaufende Sitzbank im Norden unter der neuen Baumreihe setzen zusĂ€tzliche Lichtpunkte. Die dezent beleuchtete Darstellung der historischen GebĂ€udekante auf der Ostseite (Lichtband im Plattenbelag) rundet das Beleuchtungskonzept ab. Somit werden vor allem bei Nacht die, den Platz prĂ€genden Elemente hervorgehoben.

Erschließung
Der Platz ist als FußgĂ€ngerbereich geplant. Nur im sĂŒdlichen und nördlichen Platzrand (Schuhhausgasse und Paradiesgasse) muss der Verkehr den Platz queren. Diese verkehrsberuhigten Abschnitte sind bewusst nicht mit Poller oder Bordstein abgegrenzt, um kein "Vorfahrtsrecht" fĂŒr den Autoverkehr zu dokumentieren. Durch die Anordnung der Sitzelemente und die Belagsgestaltung wird das Überfahren des Platzes in Nord-SĂŒdrichtung verhindert. Die BehindertenparkplĂ€tze sind in der Schuhhausgasse zwischen Judenhof und Karpfengasse angeordnet. Die offene, bewusst reduzierte Gestaltung des Platzes ermöglicht eine optimale BĂŒhne fĂŒr die geplanten historischen Feste vor geschichtlicher Kulisse.

Material und Ausstattung
FĂŒr den Platzbelag werden befahrbare 8 cm starke Basaltplatten vorgeschlagen. Durch die dunkle Farbe und die ruhige OberflĂ€che werden die hellen, historischen Fassaden der GebĂ€ude hervorgehoben.
Die wassergebundenen TeilflÀchen im Bereich der BÀume verbessern deren Standort-bedingungen und bilden zum dunklen Asphalt einen farblichen Kontrast.

Die Ausstattung ist auf das Wesentliche reduziert. Lediglich Sitzgelegenheiten aus lĂ€nglichen, quaderförmigen Betonelementen mit eingelegten HolzsitzflĂ€chen und indirekter Beleuchtung, die den gewĂŒnschten leichten, schwebenden Charakter der Sitzelemente unterstĂŒtzen sind geplant. Auf der Nordseite des Platzes sind FahrradstĂ€nder unter der geplanten Baumreihe integriert. Weitere FahrradstellplĂ€tze sind entlang der Schuhhausgasse vorgesehen.
Auf Mastleuchten wird gĂ€nzlich verzichtet. Die Beleuchtung erfolgt ĂŒber Bodenstrahler, die Fassaden und Platz prĂ€gende Elemente hervorheben. ZusĂ€tzliche Lichtakzente werden durch die indirekte Beleuchtung der Sitzelemente sowie den matten Glanz der alten Fassadenlinie gesetzt. Alle diese Maßnahmen bewirken zusammen eine ausreichende Platzbeleuchtung.

Auf eine Verwendung von Pollern kann verzichtet werden, da durch die MaterialitĂ€t die OberflĂ€chengestaltung des Platzes und die Anordnung der Sitzelement sowie die Bestuhlung durch die GaststĂ€tten einen zusĂ€tzliche Zonierung nicht erforderlich macht. Der Entwurf lĂ€sst auf Grund seines behutsamen, reduzierten Umgangs mit Materialien und dem indirekten Beleuchtungskonzept eine hohe Wirtschaftlichkeit erwarten. Bestehendes wird optimiert und zu einem Ganzen rĂ€umlich verknĂŒpft.

Ziel des Entwurfes ist die Wiederherstellung des historischen Judenhofes mit seinen, den Ort prĂ€genden Elementen Neptunbrunnen, Lindengruppe und umgebenden geschichtstrĂ€chtigen Fassade. Durch Reduktion zusĂ€tzlicher Gestaltungselemente erhĂ€lt der Bestand seine historische Bedeutung zurĂŒck und wirkt in seiner klaren, wohlproportionierten RĂ€umlichkeit.
Lageplan bei Tag

Lageplan bei Tag

Lageplan bei Nacht

Lageplan bei Nacht

Lageplan bei Nacht

Lageplan bei Nacht

Entwurfsidee

Entwurfsidee

Entwurfsidee

Entwurfsidee

Detailplan Neptunbrunnen

Detailplan Neptunbrunnen

Detailplan Neptunbrunnen

Detailplan Neptunbrunnen

Detailplan Baumreihe

Detailplan Baumreihe

Detailplan Baumreihe

Detailplan Baumreihe

Detailplan Glaslichtband

Detailplan Glaslichtband

Detailplan Glaslichtband

Detailplan Glaslichtband