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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2013

Neubau Sporthallenbad Neckarpark

Zugang, Süd-Ostseite

Zugang, Süd-Ostseite

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

Völlger Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Städtebau

Auf Grund der zur Verfügung stehenden Baufläche und der zu realisierenden wurde eine konzentrierte, kompakte, der Umgebung entsprechende Anlage entworfen. Dies kommt sowohl der geforderten Energieoptimierung als auch den Baukosten entgegen. Neben der Bushaltestelle und einem Teil Fahrradabstellplätzen an der Ostseite befindet sich der Hauptzugang zum Bad. An der Südseite sind die Zufahrt zur Technik, Anlieferung Küche, ein Personaleingang und ein weiterer direkter Zugang für Sportler oder den Vereinsbetrieb gele-gen.

Funktion

Ziel war es, ein von den Abläufen, den Funktionen, den Erstellungs- und Betriebskosten sowie der technischen Anlage optimiertes Sportbad zu schaffen.

In der gemeinsamen Eingangshalle im Erdgeschoss werden die Nutzergruppen Schwimmer und Zuschauer getrennt und in ihre jeweiligen Bereiche geführt. Dafür wurde eine Treppenkonstruktion – ähnlich einer Doppelhelix - entwickelt, welche eine getrennte Erschließung auf gleicher Grundfläche des 1. und des 2. Obergeschosses erlaubt. Schwimmer und Sportler gehen direkt in das 1. OG in den Umkleide- und Sanitärbereich. Die Zuschauer gehen über ein zweites Drehkreuz direkt in das 2. OG, ohne das 1. OG zu tangieren. Die Zugangskontrolle kann direkt überwacht werden.

Die Badeplatte ist nach Norden orientiert, was eine gleichmäßige, natürliche Belichtung ohne Blendwirkung und Erhitzung ermöglicht. Der Aufsichtsraum im 1. OG auf der Badeebene ist mit dem Regieraum im 2. OG durch eine Treppe verbunden.

Die Zuschauer gelangen von der Ebene 2. OG, wo sich die Besuchertoiletten befinden, abwärts gehend zu den Sitz- und Stehplätzen. Ist kein Veranstaltungsbetrieb, dienen die unteren Tribünenreihen als Sitzbänke. Die Sportler betreten bei Veranstaltungen die Badeplatte jeweils am Tribünenende, der mittlere Durchgang sollte dann geschlossen bleiben.

Den Zuschauern wird auf der Südseite des Bades neben dem Erschließungsfoyer eine offene Terrasse angeboten. Daneben befindet sich der Technikraum für die Lüftung. Zu- und Abluft werden auf kurzem, direktem Wege in die Halle geführt. Der Technikbereich ist an der Südseite des Bades neben Eingangshalle und Personalbereich (Verbindung zur Technik) gelegen und von dort über eine Rampe und einen Aufzug erschlossen.

Konstruktion

Ausgehend von einer Flachgründung wird die Baukonstruktion des Erd- und der Obergeschosse, Wände, Decken und die Becken in Stahlbeton ausgeführt. Das Hallentragwerk ist als Stahlkonstruktion (auf Betonstützen, Raster 7,50 m). Aus statischen und auch aus konstruktiven Gründen sind sie in der Mitte überhöht. An den Enden beträgt die Trägerhöhe ca. 2,25 m, in der Mitte 2,75 m. So kann auf eine aufwendige Gefälledämmung und (innenliegende) Dachentwässerung verzichtet werden – wie bei einem Satteldach wird das Dach entwässert und das Regenwasser gesammelt. Über den Stahlträgern sind Holzdachelemente geplant

Die geschlossene Fassade ist als gedämmte Außenwand mit Aluminium - Streckmetallverkleidung und geschlossenen, farbig abgesetzten Faserzementplatten gedacht. Das mehrheitlich geschlossene Sockelgeschoss erhält eine Fassadenbegrünung. Die notwendigen, außen liegenden Fluchttreppen werden von begrünten Metall – Rankgerüsten umhüllt. Die Glasfassade wird mit Dreifach - Verglasung ausgeführt. Die Verglasung der Südseite wird zusätzlich mit einem außen liegenden Sonnenschutz versehen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der geringe Glasflächenanteil, die Nutzung der Abwasserwärme und der Bau von Photovoltaik- und thermischer Solaranlagen senken den Energieverbrauch deutlich.

Der Baukörper wirkt in seiner Höhe (14 m) und einer nicht besonders ausgeprägten Fassade doch massig in dem heterogenen Umfeld.

Der von der Benzstraße abgewandte Hauptzugang auf der Technikebene mit zugeschaltetem Mehrzweckraum und Küche ist mit seinen verschiedenen Zugängen und insgesamt 5 Lüftungsanlagen nicht optimal. Die getrennten Doppelkelix-Treppen und unterschiedliche Lifte erfordern die äußere Vorsortierung von Schwimmern und Besuchern was nicht sinnvoll ist.

Die funktionalen Anforderungen sind sonst gut erfüllt. Der Brandschutz wird durch Trennung und Fluchttreppe aus der Halle beachtet.

Die Badeebene ist sehr übersichtlich und die Geräteräume und Geräteräume sind gut zugeordnet.

Die Tribüne ist auch von Sportlern direkt nutzbar, jedoch die Trennung von Barfuß- und Schuhbereich dabei schwierig. Der Freiluftbereich für Besucher wird gerne angenommen. In den Wirtschaftlichkeitsfaktoren liegt der Entwurf durchgehend im durchschnittlichen Bereich.

Dem funktionell überzeugenden Entwurf hätte man eine ebenso ausdrucksstarke Gestaltung gewünscht, die statt gewisser Beliebigkeit ein Sportbad vermitteln würde.
Lageplan

Lageplan

Grundriss Badeebene

Grundriss Badeebene

Grundriss Tribüne

Grundriss Tribüne

Querschnitt

Querschnitt