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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2012

„Platz da! 15 Orte an denen sich Berlin neu erfinden könnte“

Umfeld des Don-Ugoletti-Platz

Umfeld des Don-Ugoletti-Platz

Preis / Don-Ugoletti-Platz / Grünau

Kamel Louafi Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Die „Italiener von Köpenick“ an dem Don – Ugoletti – Platz; Kultur des Grüns

Eine spätromanische Friedenskirche, eine Verkehrswendefläche mit italienischer Platzbezeichnung (Don Ugoletti), ein Podest und eine gewachsene Baumlandschaft bilden zusammen das entwicklungsfähige Areal um den Don-Ugoletti-Platz. Die von der Walchenseestraße bis zur Regattastraße reichende Parkanlage ist durch die Position der Kirche in zwei Hälften getrennt und der Zusammenhang des Parks nur schwer erkennbar. In der Grünanlage selbst wirkt die Strauchvegetation an den Rändern teilweise wie eine Barriere.

Unser Gestaltungsansatz widmet sich der Aufgabe, den Zusammenhang des Areals zu entwickeln.

Die Vorfläche der Kirche (Don-Ugoletti-Platz) wird zu einer Piazetta umgestaltet, der Verkehr wird dafür nicht mehr über den Platz, sondern nur noch entlang der Eibseestraße, Kochelseestraße und Walchenseestraße geführt. Die Piazetta eignet sich so auch für Weihnachtsmarkt und Straßenfeste.
Eine Auslichtung der Strauchschicht (Ein- und Ausblicke in den Park und auf seine Umgebung), vor allem entlang der Kochelseestraße, würde den Park transparenter machen; mit einigen Sitzsofas ergibt sich so ein Wechselspiel von geschütztem Aufenthalt und Blickbeziehungen/ Öffnungen.
Der öffentliche Charakter könnte zudem mit städtebaulichen Akzenten wie einem Musikpavillon auf dem vorhandenen Podest an der Walchenseestrasse (z.B. für Tanzveranstaltungen, "Musik im Park") und einem Kioskpavillon (Kleingastronomie wie z.B. eine Eisdiele) an der Regattastraße, der von einer befestigten Fläche mit Sitzelementen umgebenen ist, betont werden.
Pflanzbänder/ -felder (z.B. Farbfelder aus Sonnenblumen, Lein, Ringelblumen etc. oder aber auch Ziergräser, Stauden, Heckenkörper oder Wechselpflanzungen…) entlang der Rasenfläche im westlichen Parkteil und bei der Kirche im östlichen Parkteil würden die Vielfalt des Landschaftsbildes erhöhen sowie symbolisch für das Bild einer Kirche in den Feldern stehen.
Die Wege sollten erneuert und stellenweise auch anders geführt werden, dadurch ließen sich die Nutzung und die Erlebbarkeit des Parkzusammenhangs verbessern.

Zwischen dem Park an der Friedenskirche und dem Udine-Park (Königsseepark) an der Spree sowie den angrenzenden Wald- und Erholungsflächen sollte ein Bezug hergestellt werden, z.B. durch Markierung einer übergeordneten Grünverbindung. Dies würde die städtebaulich-grüne Vernetzung bekräftigen (und die Aufmerksamkeit für die Grünflächen fördern).

Der Udine-Park (Königseepark) an der Spree besitzt einen gut entwickelten Landschaftscharakter. Hier sollte allerdings der Blick auf das Wasser geöffnet werden, der derzeit teilweise von Bäumen hinter einer Brüstung entlang des Ufers behindert wird. Kleinere Interventionen wie Pontons oder öffentlich zugängliche Stege, mobile Verkaufspavillons für z.B. Eis, Erfrischungen etc. an der Wasserpromenade, die auf bestimmte Achsen Bezug nehmen, würden Akzente setzten und die Erlebbarkeit des Wassers weiter fördern. Das an diesem Park liegende ehemalige jüdische Clubhaus (Udine) könnte z.B. zu einem Jugendzentrum umgebaut werden.

Die Gestaltungsvorschläge für die Freianlagen sollen die Funktion der Liege- und Spielwiesen mit Sitzmöglichkeiten für die Kontemplation verbessern und den Anrainern des Don-Ugoletti-Platzes und seines Umfelds sowie des Udine-Parks vielfältige Nutzungen, das heißt z.B. parktypische Erholung, Musikveranstaltungen und Stadtplatznutzungen, d.h. Feste, Märkte etc. ermöglichen.
Mit den gestalterischen Interventionen (Don-Ugoletti-Platz und Umfeld: Piazetta, Musikpavillon, Pflanzbänder, Kiosks am kleinen Platz, Sitzmobiliar, Rasenfläche / Udine-Park: Mini-/ temporäre Gastronomie oder Kioske, Pontons/ Stege am Wasser, Sitzmobiliar, Jugendzentrum) gewinnen die Freiflächen an Anziehungskraft und Akzeptanz unterschiedlicher Altersgruppen, die sie individuell oder auch für kommunale Veranstaltungen nutzen können.

Insgesamt sind die Einbindung der verschiedenen Flächen in das Umfeld und die Verbindung der Grünflächen untereinander - mittels einiger, behutsamer Transformationen wie der Implementierung von Pavillons, der Betonung von Platzflächen/ Piazetten, der Ansiedlung von Cafés oder Kiosken, pflegerischer Eingriffe und der Förderung der Erlebbarkeit der vier Jahreszeiten durch Blühaspekte ( z.B. mit ergänzenden Pflanzflächen und Frühjahrsblühern) - unser gestalterischer Ansatz. Dessen Ziel ist, die öffentliche Nutzung und Erholung der Plätze und Parks am Wasser in Grünau attraktiver zu gestalten.

Team. Kamel Louafi,
Kamel Louafi, Dörte Eggert-Heerdegen, Patrick Dorsch, Karen Zaspel, Michael Kizil
Blick auf die Kirche

Blick auf die Kirche

Blick nach Nord-Westen _ Skizze

Blick nach Nord-Westen _ Skizze

Promenade in Richtung Osten

Promenade in Richtung Osten

Zweiter Parkteil an der Regatta Straße

Zweiter Parkteil an der Regatta Straße

Räumliche Komposition

Räumliche Komposition

Udine - Park an der Königsseestraβe - Öffnung zum Wasser

Udine - Park an der Königsseestraβe - Öffnung zum Wasser