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Mehrfachbeauftragung | 04/2013

Neubau „Pfarrhaus“ mit Neuordung der Freiflächen

2. Rundgang

Peter W. Schmidt Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Mit dem Entwurf für den Neubau eines Pfarrhauses in unmittelbarer Nähe zur Kirche St.-Clemens wird zwischen dem Gemeindehaus mit Kindergarten, der Kirche und dem Pfarrhaus ein Außenraum aufgespannt. Er bietet der katholischen Kirchengemeinde vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, er ist durch seine optimale Lage nach Westen und die durch Bauten geschützten Einbindung ein Ort der Begegnung und Kommunikation.

Das bauliche Ensemble Kirche, Gemeindehaus und Pfarrhaus wird durch die dem Ortszentrum zugewandte Kirche aus den 1950-er Jahren bestimmt. Die sehr maßstäbliche in Nord-Süd-Richtung verortete Kirche bleibt freigestellt. Der Entwurf sieht für das Pfarrhaus einen Langbau entlang der Grabenstraße vor, der sich mit der südlichen Flucht der Kirche bewusst überschneidet und den im östlichen Bereich der Kirche vorhandenen Zugang und Kirchplatz fasst.

Die ortsbildprägende mächtige, alte Festhalle und das neue Pfarrhaus fassen den Straßenraum der Grabenstraße an der Straßeneinmündung zur Ortsdurchgangsstraße. Durch die im Norden zurückgesetzte Stellung des Entwurfs mit dem freigestellten Profil von St. Clemens im Norden wird, obwohl die Kirche ein geringeres Volumen als die Festhalle aufweist, sie durch ihre erhabene Stellung in ihrer Bedeutung herausgearbeitet.

Das Pfarrhaus ist als einheitliches monolithisch in Erscheinung tretendes Volumen konzipiert. Ein einfaches Haus mit abgedrehtem, niveaugleichem First lässt einen spannungsreichen Baukörper entstehen, welcher sich zwischen Kirche und Stadthalle behauptet, gerade weil er bescheiden ausgebildet ist.

Die Wegeführung zu Kirche und Gemeindehaus wird mit dem Neubau vereinfacht und geordnet. Das Gebäude vermittelt zwischen dem Straßenniveau und dem neuen Kirchplatz mit einem das Haus durchdringenden öffentlichen Weg.

Der Bauköper ist scharf geschnitten. Die puristische Gliederung und die einfachen, abstrahierten Details entsprechen im überhöhtem Sinne dem Anspruch der Kirche an ihr Auftreten und die Erscheinungen der Zeit.

Architektonisch wird mit einer einheitlichen Fassung des kleinen Bauvolumens eine bauliche Kraft erzeugt, die zwischen Kirche und Stadthalle bestehen kann.

Der hellen 50-er-Jahre Kirche wird in seiner äußeren Gestalt ein dunkles Gebäude beigestellt, welches, im Kontrast mit den Innenräumen für das Pfarrbüro und die Pfarrwohnung, durch großzügige Fenster lichtdurchflutet und offen in Erscheinung tritt.

Die Konstruktion des Hauses ist konventionell mit Mauerwerk und vorgehängter Verkleidung, die eine optimale energetische Auslegung des Gebäudes erlauben. Die Führung der Außenhaut über das Dach hinweg, ist dem spezifischen Ausdruck an ein öffentliches Gebäude im Konglomerat der dörflichen Struktur Weissachs geschuldet.

Der öffentliche Charakter einer kirchlichen Einrichtung innerhalb einer kleinteiligen Gemeindestruktur, wird überhöht und der Bedeutung gemäß angemessen behandelt.