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Einladungswettbewerb | 09/2013

Humboldthafen H3 und H4

Visualisierung von der Invalidenstraße

Visualisierung von der Invalidenstraße

1. Preis

Hadi Teherani Architects GmbH

Architektur

Erläuterungstext

Das dynamische Erscheinungsbild der beiden ausgeprägt urbanen Hofbebauungen lebt von der Umsetzung der vielfältigen und im Wohnbereich sehr individuell ausformulierten Funktionen, die an den Fassaden abzulesen sind. Das entspricht der konsequenten Fortführung des komplexen historischen Berliner Stadthausmodells der Gründerzeit mit seinen nach den Funktionen strukturierten Fassaden, heute aber mit allen modernen technischen Mitteln großzügiger und transparenter und dennoch allen energetischen und ökologischen Vorgaben verpflichtet. Wohnungen, Büros und Gewerbe sind so klar erkennbar, bereichern das Erscheinungsbild und folgen bei allen spezifischen Unterschieden einer abgestimmten gestalterischen Gesamtkomposition, die sich auf Grundlage der berlintypischen, auch in der Uferbefestigung realisierten Materialität des Sandsteins vielstimmig, aber stets harmonisch entwickelt. Diese urbane Komplexität im Inneren wie im Äußeren ist eine Qualität, die es in Zukunft für Berlin weiterzuentwickeln gilt.

Der Schwerpunkt der Wohnungen liegt der Nachfrage folgend zu etwa 70 Prozent auf Zwei- bis Dreizimmerwohnungen. Die hochwertig angelegten Wohnungen öffnen sich zu beiden Seiten und bieten in der klaren Zonierung von Wohn- und Individualbereich mit Freibereichen auf beiden Seiten alle Möglichkeiten, sich nach Belieben einzurichten und wohlzufühlen. Gerade bei den größeren Wohnungen im obersten Geschoss, die sich in ihrer exklusiven Raumhöhe noch einmal von den Ebenen darunter absetzen, entspricht das dem Standard eines Einfamilienhauses auf der Etage.
Weitere Nutzungen sind die Nahversorgung durch Cafés, Restaurants und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, das Angebot von etwa 180 Parkplätzen in der Tiefgarage und die anspruchsvolle akustische Abschirmung, die nicht zuletzt für die in das Hofkonzept integrierten Büroriegel an der Invalidenstraße von Bedeutung ist. Die Büroflächen folgen wie die Ladenzonen im Erdgeschoss dem konsequenten Erschließungskonzept des Projekts und bieten über eine zentrale Lobby jeweils eine Aufteilung in separate, frei aufteilbare Bausteine von etwa 400 Quadratmetern Bürofläche bzw. die Kopplung mehrerer oder aller Flächen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Gewinnerentwurf von Hadi Teherani Architects überzeugte die Jury durch die hohe Gestaltungsqualität seiner Fassaden und eine sehr überzeugende Zonierung der gewerblichen und wohnwirtschaftlich genutzten Bereiche. Die Fassadengestaltung differenziert die Gebäudebereiche durch klare Ablesbarkeit der Wohn- und Gewerbenutzungen: Die zum Humboldthafen sowie nach Osten und Westen orientierten Wohnfassaden leben vom Spiel offener und geschlossener Flächen, das sich plastisch, in Form von Erkern und Balkons zeigt. Die an der Invalidenstraße gelegenen Bürofassaden hingegen begegnen ihrem Gegenüber, dem historischen Hamburger Bahnhof, mit Klarheit und nehmen dessen Höhe mit einem markanten Gebäuderücksprung auf.

Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin zum ersten Preis: „Der Gewinnerentwurf setzt Zeichen zum Thema Wohnen in innerstädtischer Lage. Die Nutzung des Erdgeschosses durch Einzelhandel und Gastronomie wird den Standort Humboldthafen in seiner Urbanität aufwerten und seine Attraktivität insbesondere an der Wasserkante stark erhöhen.“

Dr. Rainer Sticken, Geschäftsführender Gesellschafter der ABG, zum Projekt: „Mit dem klar gegliederten, höchst anspruchsvollen Entwurf von Teherani ist eine adäquate Antwort auf die städtebaulichen und architektonischen Herausforderungen an diesem prominenten Standort am Humboldthafen gefunden worden. Für die ABG steht das Projekt ‚Am Humboldthafen’ in einer Reihe mit den von unserer Unternehmensgruppe in Berlin-Mitte bereits realisierten hervorstechenden Bauvorhaben am Pariser Platz, in der Wilhelmstraße und in der Friedrichstraße.“
Visualisierung vom Hafenbecken

Visualisierung vom Hafenbecken