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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2013

Errichtung von vier Grundschulen in modularer Bauweise

Perspektive Bauhausplatz

Perspektive Bauhausplatz

1. Preis

Preisgeld: 178.000 EUR

wulf architekten

Architektur

Planstatt Senner

Landschaftsarchitektur

Prof. Benno Bauer

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Das Münchener Lernhaus als Modul

Ein Haus zum Lernen für Kinder von 6 bis 10 Jahren soll eine vielfältig zu bespielende Heimat für den ganzen Tag sein. Auf der einen Seite muss es ganz flexibel sein, auf der anderen Seite einen Raumcharakter haben, der heimatbildend und charakteristisch ist. Die Räume sollen nicht einfach zu koppelbaren Nutzflächen werden, sondern sowohl im getrennten wie auch im gekoppelten Zustand von klarer Struktur geprägt sein und erinnerbare Raumeindrücke hinterlassen. Trotz der großen Raumtiefe des nahezu quadratischen Modulgrundrisses sind alle Räume von Tageslicht durchdrungen. Unterrichts- und Betreuungsräume sind maximal 7.50 m tief und dem zentralen Pausenbereich ist ein etwa 100 m2 großes Atrium zugeordnet. Pausenbereich und Betreuungsräume können zu einem klar umrissenen Raumkontinuum zusammengefasst werden, das von drei Seiten belichtet ist. Die zweifache Anbindungsmöglichkeit beidseitig des Atriums erhöht die universelle Verwendbarkeit des Moduls in unterschiedlichen Grundrisssituationen. Das Atrium ist so angeordnet dass es nicht nur die räumliche Mitte des Pausenbereichs im Lernhaus und damit das Gemeinschaftsgefühl stärkt, sondern auch zur Belichtung angrenzender Raumbereiche im Gesamtgrundriss dient. Dies begünstigt zeitgemäße kompakte Bauformen mit optimiertem A/V-Verhältnis- ein Effekt, den man bei den vier bearbeiteten Wettbewerbsstandorten bereits deutlich erkennen kann. Die Struktur des Moduls ist einfach kombinierbar mit dem jeweiligen "Restgrundriss", es entsteht jeweils ein homogenes Ganzes ohne Strukturbrüche.

Die Materialwahl und die Bauweise sind völlig undogmatisch von der Maxime geprägt, die Materialeigenschaften nachhaltig auf die Aufgabe bezogen am besten auszunutzen. Das Material Beton bildet den Rohbau, das Material Holz bildet den Ausbau inklusive der Fassade. Beton ist robust und hart, kann gut aussteifen und Wärme speichern bzw. kühlen und gewährleistet guten Schallschutz. Holz ist anpassungsfähig, atmosphärisch hochwertig, feingliedrig und nachwachsend. Die Flexibilität der Grundrisse ist in hohem Maß von den Stützenstellungen und Spannweiten der Deckenelemente abhängig. Die Betonstützen stehen in einem Raster von 10.50 m, das von den gewölbten Deckenschalen mühelos überspannt wird und einen unverwechselbaren schützenden Raumeindruck erzeugt.

Dieses System eignet sich für die vier Standorte in 2 oder 3 geschossiger Ausführung, was der Nutzung als Grundschule entspricht. Das Modul kann auf andere Nutzeinheiten wie Kindertagesstätte oder Sporthalle aufgesetzt werden, da es als Stockwerksrahmen ausgesteift ist.

1) 4 Reihen mit 4 Stahlbetonstützen als Stahlbeton-Halbfertigteile übernehmen die vertikale Lastabtragung des Gebäude-Moduls.

2) 3 Tonnenschalen aus 2 Stahlbeton-Fertigteilen überspannen jeweils 8 der 9 Grundrisseinheiten des Gebäude-Moduls.

3) 4 Durchlaufträger aus Stahlbeton koppeln die 4 Stützenreihen und die dazwischen liegenden Tonnenschalen im Fugenverguss.

4) Die durch den Verbund Stütze/ Schale und Stütze/ Träger gegebene Rahmenwirkung übernimmt die Gebäudeaussteifung des Gebäude-Moduls in Längs- und Querrichtung.

5) Die Fügepunkte des Bausystems aus Fertigteilen sind derart konzipiert, dass sie das Prinzip der Bauteilfuge nutzen, um Kraftschluss, Toleranzausgleich, Leitungsführung und präzise Bauteiloberflächen durch Fugenverguss zu gewährleisten.

6) Die Montage kann je Geschoss auf 4 Reihen mit 21 Rüststützen auf Kanthölzern erfolgen.


Die auf diese Weise erstellte Primärtragstruktur aus Stahlbeton verfügt über eine einfache Fundamentierung mit 16 Punktfundamenten.
Vergleichsweise hohe Hauptspannweiten von l = 10,50 m ermöglichen größtmögliche Freiheit in der Nutzung der Grundrisse.
Die Tonnenschalen sind aufgrund ihrer Geometrie bezüglich Raumbildung, Lichtführung und Raumakustik architektonisch wirksam.
Raumbildende Elemente wie Fassaden, Wände und Böden sind ausschließlich Bestandteil der Sekundärtragstruktur in Holzbauweise.

Beurteilung durch das Preisgericht

Lernhausmodul
Die Entwurfsverfasser bieten ein sehr schlüssiges Lernhausmodul an. Konsequent sind die vier Klassenräume und die Ganztagsfunktionen um die Pausenmitte mit unmittelbarer Belichtung über einen ausreichend dimensionierten Lichthof angeordnet. Wichtig ist, dass hier auch die Sichtbeziehungen zur Mitte sicher gestellt sind. Der Teamraum verfügt allerdings über keinen direkten Bezug zur „Lernhausmitte“; eine Optimierung unter Einbeziehung der Nebenräume wäre erforderlich. Dabei wären auch die Garderoben unterzubringen, die in der vorgeschlagenen Lösung die Transparenz des Lichthofes beeinträchtigen. Die umlaufenden Balkone bieten den erforderlichen Fluchtweg im Brandfall für alle Räume des Lernhausmoduls, schaffen Flexibilität in der Kombinierbarkeit und zusätzliche Qualität durch einen unmittelbaren Zugang für die Kinder ins Freie. Im Modul sind keine Innentreppen integriert. Diese liegen einschließlich des Liftes für die Barrierefreiheit im zentralen Bindeglied, an dem die Module andocken. Dadurch kann die Erschließung äußerst wirtschaftlich organisiert werden und immer über dieses Bindeglied erfolgen. Es entstehen zentrale Eingangsbereiche mit Gemeinschaftszonen im EG, die eine angemessene Großzügigkeit und Übersichtlichkeit für die Nutzungen (auch extern) ermöglichen.
Der Lichthof liegt immer an der Schnittstelle von Lernhausmodul und Zentralbereich und sorgt so auf beiden Seiten für eine attraktive Raumqualität, insbesondere in Kombination mit der offenen Treppenanlage. Die Abtrennbarkeit der Obergeschosse bei externen Nutzungen wäre zu klären. Sonderbereiche sind logisch in den Obergeschossen des Zentralbereiches angeordnet. Das Entwurfsprinzip des Lernhausmoduls ist überzeugend, auch für andere Inhalte wie Kinderhaus nutzbar. Die Addition der Module schafft klare Baukörperstrukturen sowohl in Kombination mit freistehender als auch integrierter Sporthalle. Dadurch sind angemessene Reaktionen auf unterschiedliche städtebauliche Kontexte möglich. Dennoch entstehen für die einzelnen Grundstückssituationen mit den jeweiligen Zugangsanforderungen individuelle Lösungen. Die vorgeschlagenen 3-geschossigen Schulgebäude fügen sich problemlos ein. Die intelligente Lichthofabtreppung lässt auch mehr Geschosse zu. Die Vorhangfassade umhüllt die umlaufenden Fluchtwegbalkone in Holz. Dadurch werden die klaren Baukörperstrukturen unterstrichen. Eine zu enge Stützenstellung, die der „Öffnung ins Freie“ widersprechen würde, ist zu vermeiden. Die Konstruktion aus einem tragenden Stahlbetonskelett und den Ausbauelementen in Holz setzt das Lernhausmodul konsequent und mit durchgängigem Raster über alle Geschosse um. Statische Sonderkonstruktionen im EG werden dadurch nicht erforderlich. Um den Lernhäusern eine besondere Atmosphäre zu verleihen, werden dort tragende Stahlbeton-Tonnenschalen vorgeschlagen. Kritisch wird der damit verbundene Aufwand sowie Probleme für die Akustik und die Installation gesehen, auch wenn die positiven gestalterischen Auswirkungen durchaus gewürdigt werden.

Konstruktion und Wirtschaftlichkeit
Die gewählte Konstruktion lässt eine wirtschaftliche Bauweise aufgrund der Kompaktheit der Gebäude und damit geringeren Außenfassadenflächen erwarten. Die Investitionskosten bewegen sich im mittleren Bereich, insbesondere aufgrund der einfachen Grundkonstruktion in Stahlbetonskelettbauweise sowie der Außenbekleidung und des Innenausbaus in kostengünstiger Holzkonstruktion. Die Herstellung der Tonnenschalen ist aufwändiger als eine herkömmliche Deckenkonstruktion bei gleicher Spannweite, ebenso ist die Flexibilität eingeschränkt Durch die Fluchtbalkone ist eine erleichterte Wartung und Reinigung der Fassaden gegeben.

Energieeffizienz
Infolge des hohen Gesamtfensterflächenanteils verfügt die Arbeit über eine grundsätzlich günstige Tageslichtversorgung, die jedoch nicht durchgängig im Bereich der Unterrichtsräume (große Raumtiefen, opaker Sturz) überzeugt. Dieser hohe Öffnungsanteil - insbesondere in Ost-West-Richtung - sowie die transparenten Brüstungsausbildung erfordern ein hocheffizientes Sonnenschutzkonzept und eine Nachtauskühlung, um eine Überhitzung in den Sommermonaten zu vermeiden. Auf Basis eines kompakten A/V-Verhältnis ist der Gesamt-Endenergiebedarf - bei leicht erhöhten zu temperierenden Flächen - durchschnittlich bis gering, wobei der spezifische Bedarf sehr gute Voraussetzungen für einen energieeffizienten Betrieb aufweist. Es wurden Baustoffe mit einem mittleren Anteil an nachwachsenden Rohstoffen in Tragwerk und Fassade gewählt. Die Dauerhaftigkeit der Holzfassade ist durchschnittlich. Im Vergleich der im 3. Rundgang verbliebenen Arbeiten liegt das Energie- und Nachhaltigkeitskonzept des Beitrages insgesamt im günstigen Bereich.

Städtebau und Freiraum allgemein:
Die vorgeschlagenen Einzelgebäude erleichtern die Einbindung der Schulen in die vier verschiedenen Grundstücke. Es werden Schulfreiflächen angeboten, die in ihrer Zuordnung und Proportionen positiv bewertet werden. Die Zugänge in die Schulen sind gut auffindbar, haben eine klare Adresse und hohe Raumqualität. Die Sportflächen, Parkplätze und Pausenhöfe sind klar zugeschnitten und liegen funktional richtig. Die Raumbildung mit den Baumreihen und Baumquartieren wird positiv bewertet.

Umsetzung/ Einzelne Standorte:

Grundschule an der Ruth-Drexel-Straße
Städtebau und Freiraum:
Der Entwurf überzeugt durch die Anordnung von kubischen Baukörpern mit einer angenehmen und zurückhaltenden Architektursprache. Die Höhenentwicklung fügt sich schlüssig in die Umgebung ein. Die klaren Volumina bilden starke Raumkanten zu den umgebenden Straßen. Der Haupteingang zur Schule liegt städtebaulich überzeugend und ist vom Quartiersplatz gut auffindbar. Der evtl. knappe Schulhof wird von den umgebenden Gebäuden angenehm räumlich gefaßt. Der Parkplatz liegt flächig vor der Wohnnachbarschaft, woraus aus Sicht des Schallschutzes Einschränkungen bei außerschulischer Nutzung resultieren, vor allem während der Nacht. Der Anteil von verschatteten Pausenhofflächen ist hoch. Die Lage des Schulgartens ist ungünstig.

Erschließung und innere Funktion:
Die Eingangssituation wie die vertikale Erschließung sind klar und übersichtlich. Die Orientierung im Gebäude fällt durch die klare Struktur leicht. Die Verwaltung ist durch die Lage am zentralen Treppenhaus gut auffindbar. Die Zuordnung der Einzelfunktionen ist gut gelöst und führt zu kurzen Wegen. Die Barrierefreiheit wird mit nur je einem Aufzug für Schule und Sport gewährleistet. Die direkte Zugänglichkeit in die Freianlagen über Fluchtbalkone und Freitreppen wird positiv bewertet.
Die Forderungen des Raumprogrammes sind adäquat umgesetzt.

Die einzelnen Funktionsbereiche (Multifunktionaler Bereich, Lernhäuser, Fachlehrsäle, Verwaltung) sind sinnvoll zusammengefasst und klar strukturiert. Der multifunktionale Bereich kann zu einem großzügigen Raumkontinuum erweitert werden. Die Klassenräume sind angenehm proportioniert.
Die Flächen für ganztägige Betreuung (Mittagsbetreuung) innerhalb der offenen Flurzonen sind schwierig. Eine bauliche Abtrennung erscheint erforderlich. Problematisch erscheint die Aufteilung von Küche und Nebenräumen auf zwei Ebenen.
Die Forderung nach einer eingehausten Verbindung zwischen Schule und Sporthalle wurde nicht umgesetzt.

Grundschule am Bauhausplatz

Städtebau und Freiraum
Die Arbeit zeichnet sich aus durch ihre angenehme und zurückhaltende Architektursprache, insbesondere zum Bauhausplatz. Die Platzkanten werden schlüssig aufgenommen und gefaßt. Der Baukörper weicht von der Baulinie ab, dies ist aber insofern vertretbar, als er wieder so weit wie möglich nach Norden verschoben wird. Daraus resultiert auch ein räumlicher Gewinn für den Schulhof. Städtebaulich besonders gelungen ist die Eingangssituation
von Nord und Süd mit dem multifunktionalen Erdgeschossbereich. Die
Baukörper Schule und Sporthalle nehmen durch ihre Ausrichtung die Strukturen der Umgebung auf und sind auf dem Grundstück schlüssig platziert.
Der Parkplatz liegt ungünstig vor der Wohnnachbarschaft, woraus aus Sicht des Schallschutzes Einschränkungen bei außerschulischer Nutzung resultieren.
Die Fahrradstellplätze sind zum Teil dem Hauptzugang zugeordnet. Die räumliche Trennung der Freisportanlagen durch die Zufahrt und die Fahrradstellplätze ist nicht möglich.
Die Breite des Rasenspielfeldes wird durch die Laufbahn an der Nordseite unzulässig verkürzt.

Erschließung und innere Funktion
Die Eingangssituation wie die vertikale Erschliessung sind klar und übersichtlich, die Orientierung im Gebäude fällt durch die klare Struktur leicht. Die Verwaltung ist durch die Lage am zentralen Treppenhaus gut auffindbar. Die Zuordnung der Einzelfunktionen im Gebäude ist gut gelöst und führt zu kurzen Wegen.
Die Barrierefreiheit wird mit nur je einem Aufzug für Schule und Sport gewährleistet.
Die direkte Zugänglichkeit in die Freianlagen über Fluchtbalkone und Freitreppen wird positiv bewertet.
Die Forderungen des Raumprogrammes sind überwiegend adäquat umgesetzt.
Die einzelnen Funktionsbereiche (Multifunktionaler Bereich, Lernhäuser, Fachlehrsäle, Verwaltung sind weitestgehend sinnvoll zusammengefasst und klar strukturiert. Der multifunktionale Bereich kann zu einem großzügigen Raumkontinuum erweitert werden. Die Klassenräume sind angenehm proportioniert. Die Flächen für ganztägige Betreuung (Mittagsbetreuung) innerhalb der offenen Flurzonen sind schwierig. Eine bauliche Abtrennung erscheint erforderlich.
Leider befinden sich Musikraum und Stuhllager nicht auf einer Ebene. Problematisch erscheint die Anlieferung der Küche und die Lage des Sozialraumes im UG. Die Forderung nach einer eingehausten Verbindung zwischen Schule und Sporthalle wurde nicht umgesetzt. Die Ausrichtung des Gruppenraumes des Hauses für Kinder nach Norden wird kritisch gesehen.

Grundschule Freiham, Am Quartierszentrum

Städtebau und Freiraum:
Das kompakte Schulgebäude bildet einen klaren südlichen Abschluß des Quartiersplatzes aus. Die Lage und Funktion der Eingänge für Schule und Kinderhaus werten den Platz auf. Die Ausdehnung des Gebäudes nach Süden bildet auch zur westlich anschließenden Bebauung einen guten Übergang. Vom Ende der Wohnstrasse ist ein Einblick in die Schulanlage möglich. Die Freiflächen schaffen eine schöne Verbindung zu den angrenzenden öffentlichen Grünflächen. Die nahe Lage der Sporthalle zu dem Schulgebäude engt den Schulhofbereich unnötig ein.
Der Parkplatz liegt unmittelbar gegenüber der Seniorenwohnanlage, woraus starke Einschränkungen bei außerschulischer Nutzung resultieren. Die Freispielfläche des Hauses für Kinder muss deutlich vergrößert werden. Die Zufahrt zu den zentralen Pkw-Stellplätzen ist umwegig.

Erschließung und innere Funktion:
Die Eingangssituation wie die vertikale Erschliessung sind klar und übersichtlich, die Orientierung im Gebäude fällt durch die klare Struktur leicht. Die Verwaltung ist durch die Lage am zentralen Treppenhaus gut auffindbar. Die Zuordnung der Einzelfunktionen im Gebäude ist gut gelöst und führt zu kurzen Wegen.
Die direkte Zugänglichkeit in die Freianlagen über Fluchtbalkone und Freitreppen wird positiv bewertet.
Die Flächengrößen des Raumprogrammes sind im Wesentlichen nachgewiesen. Die einzelnen Funktionsbereiche (Multifunktionaler Bereich, Lernhäuser, Fachlehrsäle, Verwaltung) sind sinnvoll zusammengefasst und klar strukturiert. Die Klassenräume sind angenehm proportioniert. Die Flächen für ganztägige Betreuung (Mittagsbetreuung) innerhalb der offenen Flurzonen sind schwierig. Eine bauliche Abtrennung erscheint erforderlich.
Die innenliegende Küche und deren Anlieferung ist problematisch.Die Forderung nach einer eingehausten Verbindung zwischen Schule und Sporthalle wurde leider nicht umgesetzt.

Grundschule Freiham, An der Aubinger Allee

Städtebau und Freiraum:
Der Entwurf sieht den Haupteingang an der Westseite vor. Dadurch fügt sich das Gebäude nicht straßenbündig an die Aubinger Allee an. Beides entspricht nicht der Auslobung. Die Abrückung von der Straße ist durch den kräftigen Baukörper aber vertretbar, die städtebaulich gewünschte Wirkung kann noch erreicht werden. Die Schülerinnen und Schüler werden zunächst (bis zur Realisierung der zweiten Realisierungsabschnittes Freiham) in der Hauptsache aus den südlichen und westlichen Bereichen kommen. Der eigentliche Nebeneingang wird daher stärker frequentiert werde, mit der Problematik der Erschließung über den Parkplatz und der vorläufigen Bedeutungslosigkeit des eigentlichen Haupteingangs. Das gleiche gilt für die Sporthalle, die aber nur einen Zugang von Westen hat. Der klare und kompakte und eindeutig an der Richtung der Straße ausgerichtete Baukörper bildet einen gelungenen Auftakt bzw. Abschluß der Siedlungsentwicklung Freiham. Der Parkplatz liegt ungünstig direkt dem Wohnen gegenüber, woraus unnötige starke Einschränkungen bei außerschulischer Nutzung resultieren. Der Abstand zur Aubinger Allee beträgt 45 m, verbunden mit einer günstig zu bewerteten Abnahme des Schallpegels. Dies kommt der zur Aubinger Allee orientierten Hausmeisterwohnung zu Gute und könnte für die Klassenräume eine natürliche Belüftung ggf. ermöglichen.

Erschließung und innere Funktion:

Der Eingang der Schule erfolgt nicht wie gefordert von Süden, schafft es aber dadurch, die spätere städtebauliche Erweiterung im Westen einzubeziehen. Die Eingangshalle ist mittig im Gebäude angeordnet und wird sowohl von Westen wie von Osten erschlossen. Der fußläufige Zugang für die von Osten kommenden Kinder über den Lehrerparkplatz ist jedoch noch nicht befriedigend gelöst. Die Eingangssituation wie die vertikale Erschliessung sind klar und übersichtlich, die Orientierung im Gebäude fällt durch die klare Struktur leicht, die Verwaltung ist durch die Lage am zentralen Treppenhaus gut auffindbar. Die Zuordnung der Einzelfunktionen im Gebäude ist gut gelöst und führt zu kurzen Wegen.
Die Barrierefreiheit wird mit nur je einem Aufzug für Schule und Sport gewährleistet. Die direkte Zugänglichkeit in die Freianlagen über Fluchtbalkone und Freitreppen wird positiv bewertet.
Die Flächengrößen des Raumprogrammes sind im Wesentlichen nachgewiesen. Die einzelnen Funktionsbereiche (Multifunktionaler Bereich, Lernhäuser, Fachlehrsäle, Verwaltung) sind sinnvoll zusammengefasst und klar strukturiert. Die Klassenräume sind angenehm proportioniert.
Die Flächen für ganztägige Betreuung (Mittagsbetreuung) innerhalb der offenen Flurzonen sind schwierig. Eine bauliche Abtrennung erscheint erforderlich. Innenliegende Küche und Sozialraum sind problematisch. Die Sporthalle ist schlüssig im Schulgebäude integriert, besitzt jedoch nicht die erforderlichen Mindestmaße.
"Aussenklasse" mit mobilem Möbel

"Aussenklasse" mit mobilem Möbel

Innenraumperspektive Modul

Innenraumperspektive Modul

Lageplan Ruth-Drexel-Straße

Lageplan Ruth-Drexel-Straße

Lageplan Bauhausplatz

Lageplan Bauhausplatz

Lageplan Freiham II Quartierszentrum

Lageplan Freiham II Quartierszentrum

Lageplan Freiham III Aubinger Allee

Lageplan Freiham III Aubinger Allee