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einstufiger, anonymer, begrenzt offener, hochbaulicher Realisierungswettbewerb mit 11 eingeladenen Teilnehmern | 12/2005

Fördepromenade Sonwik

Lageplan

Lageplan

1. Preis

APB. Schneider Andresen Pommée Architekten und Stadtplaner PartG mbB

Architektur

Erläuterungstext

Idee

Die architektonische Idee für die Sonwik-Turmhäuser generiert sich aus der Lagegunst des Grundstücks im Scheitelpunkt beider Uferlinien mit ihren gereihten lagerhaften Solitärgebäuden und der senkrecht aufs Meer und auf die Mole zulaufenden Swinemünder Straße.
Die Strategie der beiden Turmhäuser besteht darin, der gleichformigen Reihung der ehemals militärischen Uferrandsolitäre ein Element hinzuzufügen, welches unter Nutzung der Hang- und Höhenentwicklung einen neuen Klang erzeugt.
Rücknahme der neuen Baukörper gegenüber der Uferlinie sowie ein „Herunterfließen“ des Hanges zwischen den beiden verschränkten Baukörpern geben dem geometrischen Schnittpunkt angemessene räumliche Bedeutung: Das Haus am Platz. Der Turm im Hanggewebe. Verdichtung und Weite. Dynamik des öffentlichen Raumes durch formale Stringenz.


Kristallisationspunkt maritimen Wohnens

Nach Transformation des denkmalgeschützten Bestandes der ehemaligen militärisch genutzten Gebäude längs der Uferlinie zu wassernahem Wohnen, nach der Errichtung von neuartigen Wasserhäusern „auf der Reede“ mit aktiver Teilhaberschaft am Wassersport, entsteht nunmehr der „urbane“ Kristallisationspunkt der Förderpromenade.
Die neue Gebäudekonfiguration interpretiert den vorhandenen lagerhaften, palaisartigen und kopfbetonten Gebäudetyp neu. Durch Aufspaltung des Baukörpers wird der rückseitige Hang an den Platz herangeführt, dessen Dimension durch die kopfartigen Turmbauten markiert wird.
Die Bewegungsrichtungen werden gebündelt und spannungsreich ein zentraler Ort geformt. Beide Gebäudeteile sind höhendifferenziert am Hang situiert, deren jeweiliger Hangsockel nimmt die erforderlichen Stellplätze auf und zeigt sich platzseitig als Laden- und Gastronomiefront. Die unterschiedliche Ausrichtung der beiden Baukörper ermöglicht eine Vielfalt der Blickbeziehungen seewärts und nach Himmelsrichtungen.


Wohnen am zentralen Platz

Die Bewohner der Sonwik-Türme sind Menschen, die neben dem zentralen Ort der Förderpromenade Wert auf eine signifikante Adresse legen. Die beiden Baukörper bilden dafür ein gediegenes Ensemble mit starker Identität. Die Vielfalt der Wohnungstypologie, die offenen, flexiblen Grundrisse mit ihren ausschließlich nach Westen und Süden ausgerichteten Loggien bieten den zukünftigen Bewohnern großartige Ausblicke auf die Förde mit ihrer Weite, ihrem pulsierendem Leben und auf die Stadt Flensburg.
Das Wohnungsangebot mit 67 Wohnungen weist ein differenziertes Spektrum auf:
- Platznahe separat erschlossene Maisonetten im nördlichen Gebäuderiegel
- Kleinere separat erschlossene Appartements im südlichen Gebäuderiegel
- 2 – 6-zimmrige Wohnungen in den beiden Turmhäusern in unterschiedlicher Typologie, als Simplex- Semiduplex- und Duplexwohnungen.

Jeweils eine gemeinschaftliche Dachterrasse auf den flachen Gebäuderiegeln mit zugehörendem privatem Wellnessbereich laden zum Sonnenbaden und Chillen ein mit vorzüglichem Blick über Platz, Mole und Segelschiffhafen. Das angebotene Wohnungsspektrum lässt sich unkompliziert verändern, in Größe und Zuschnitt.

Verfeinerung einer Idee

Das grundsätzliche städtebauliche Konzept, die Rücknahme der neuen Baukörper gegenüber der Uferlinie, das Herunterfließen des Hanges zwischen den beiden verschränkten Baukörpern und die Bildung eines Platzraumes im Schnittpunkt der beiden Uferlinien bleibt erhalten.

Die kritischen Anmerkungen und Überarbeitungsempfehlungen des Preisgerichts werden erkannt, ihnen wird gefolgt.

Verfeinert wird das Erscheinungsbild des Konzepts in nachfolgenden Bereichen:

Konfiguration und Mengenbild

Die Höhe der beiden Baukörper bleibt erhalten, jedoch proportional in ein schlankeres Verhältnis gebracht. Einmal wird die Gesamttiefe der Häuser um 0,50m reduziert, die der beiden Hochhäuser jeweils zusätzlich durch eine Schmiege von 2,50m an ihrer Vorderseite. Dieses „Abschleifen“ der Häuser dynamisiert das Erscheinungsbild. Die leichte Neigung der Hochhausdächer folgt der Formsprache der einander zugewandten niedrigen Bauteile.
Das oberirdische Baumengenbild wird um 1.200 m² BGF reduziert, die Zahl der geplanten Wohnungen bleibt jedoch erhalten.

Fassadengliederung und Materialität

Die Fassadengliederung wird beruhigt und harmonisiert. Die Öffnungen nehmen sich zugunsten einer integralen Fassadensprache zurück. Das Spektrum der Wohnungstypologie von zweigeschossigen Maisonetten und Simplex-Wohnungen muss sich nicht zwingend baukörperlich abbilden. Es wird daher ein durchgängiges zweigeschossiges Gestaltungsprinzip der Ansichten vorgeschlagen, im Hochhausbereich durch eingeschossige Mensurierungen gegliedert und ablesbar.
Um Freisitze mit ihren größeren Öffnungsmaßen an den jeweiligen Süd- und Westseiten der Gebäude harmonisch in die Gesamtstruktur zu integrieren, werden der Fassade ergänzende semitransparente ornamentale Ziegel-Lochwände eingesetzt und integraler Bestandteil der Materialisierung (siehe Detailfassade M 1:50). Die jeweiligen Ost- und Nordfassaden sind in gleicher Weise gegliedert, jedoch mit reduzierten Öffnungsmaßen.
Die Materialisierung der Fassaden wurde einer Überprüfung unterzogen. Einem hochwertigen kleinteiligen Vormauerziegel mit rotbraun-blaugrauem Farbspiel (z.B. Petersen Tegl) wird nunmehr der Vorzug gegenüber einer elementierten Werksteinfassade gegeben.
Der „herunterfließende“ Hang mit oberer Terrassenfläche und die zugehörigen Läden des Terrassensockels sollen farblich-materiell abgesetzt werden.