Nichtoffener Wettbewerb | 11/2013
Sanierung, Umbau und Erweiterung der Stadthalle Bayreuth in ein Kultur- und Tagungszentrum
Perspektive
3. Preis
Preisgeld: 24.000 EUR
Architektur
-
Verfasser:
-
Mitarbeitende:
LOR Landschaftsarchitekten Otto + Richter
Landschaftsarchitektur
Günther Ingenieure Gesellschaft beratender Ingenieure mbH
Architektur, TGA-Fachplanung
Erläuterungstext
Das Gelände der Stadthalle liegt inmitten der barocken Altstadt Bayreuth und in unmittelbarer Nähe des neuen Schlosses mit Hofgarten. Die Bereiche Friedrichstraße, Jean-Paul-Platz und Ludwigstraße gehören zu den Plätzen und Straßenbildern von besonderer Bedeutung. Diese sind durch die charakteristische Sandsteinbauweisen in französisch anmutenden klassizistischen Formen unverwechselbar geprägt. Das Ensemble der Stadthalle bestehend aus Großem Haus, Kleinem Haus und ehem. Handwerkskammer ist ein bestimmender Teil der barocken Altstadt. Der Neubau als Pavillon ergänzt die Struktur der Bestandsbauten und definiert den Charakter des Hofes zum Geißmarkt neu. Leichtigkeit und Filigranität zeichnen den Neubau aus. Offenheit und Transparenz werten die ehrwürdigen Bestandgebäude auf. Das Denkmal bleibt in seiner Grundfigur erlebbar. Der Pavillon reagiert in seiner Setzung und Materialität auf die Gegebenheiten des Ortes und des Bestandes. Alt und Neu werden zu einem ausgewogenen Ensemble zusammengefügt.
Beurteilung durch das Preisgericht
Der Entwurf stellt einen gelungenen Weiterbau der bestehenden Gebäude der Stadthalle dar. Durch das Vorsetzen eines neuen Foyers vor den Balkonsaal mit begehbarem Dach, das die Farbigkeit und Maßstäblichkeit aufgreift, wird eine neue Eingangssituation mit Verteilfunktion für die verschiedenen Nutzungsbereiche geschaffen. Vor dem neuen Eingang werden die oberirdischen Stellplätze zurückgenommen (reduziert) um ein in seiner Größe angemessenen Vorplatz zu schaffen, der mit einem Wasserspiel und Sitzgelegenheiten möbliert wird. Um diesen Bereich verkehrsfrei zu halten, wird die Ausfahrt des Parkplatzes an die Jean-Paul-Straße verlegt. Die interne Führung des Parkverkehrs (Abbiegen zur Ausfahrt) bleibt zu prüfen.
Begrüßenswert ist die Ergänzung der Baumreihe auf der Westseite durch eine zweite gegenüberliegende Baumreihe. Zu prüfen wäre, ob diese aufgrund der TG möglich ist. Der Wohnmobilstellplatz wird aufgelassen um einen neuen grünen Zugang vom Geißmarkt zum Hofgarten zu schaffen. Aus Sicht des Denkmalschutzes wird der Entwurf begrüßt, da die barocke Außenfassade in ihrem bauzeitlichen Gefüge erhalten wird. Störende innere Umbauten sind nicht zu erkennen.
Das Große Haus und der Balkonsaal können getrennt erschlossen und bespielt werden. Der Kongressbereich ist in einen HWK- und einen „Kleinen Haus“-Teil getrennt, was bei größeren Kongressen ungünstige Wege bedingt. Die Garderoben und Sanitärbereiche für Mitwirkende für den Balkonsaal sind im Dachgeschoss des Kleinen Hauses untergebracht und über eine Hebebrücke mit dem Balkonsaal verbunden. Diese Hebebrücke ermöglicht die Ausnutzung der Seitenbühne in voller Länge und Höhe. Allerdings bedingt sie, dass für den Fall, dass Sie hochgezogen ist, kein Zugang für Mitwirkende aus dem Garderobenbereich zum Balkonsaal möglich ist. Dieser müsste über die Treppe erfolgen. Die WC-Bereiche für das Publikum werden teilweise doppelt genutzt und erscheinen unterdimensioniert. Der Küchenbereich ist gut zentral platziert und ausreichend bemessen. Die Andienung der Bühne erfolgt über den Lastenaufzug und die Seitenbühne, was zur Folge hat, dass die Dimension der Kulissenteile durch die Größe des Lastenaufzuges begrenzt ist. Für den Transport der Bestuhlung des Großen Hauses liegt der Lastenaufzug eher ungünstig, da die Stühle über die Bühne und damit über eine Schwelle von 30cm transportiert werden müssen. Die Wege vom Stuhllager zum Lastenaufzug über die Bühne in den Zuschauerraum sind deutlich weiter als derzeit.
Gelungen erscheint die Verbindung des derzeitigen Foyers mit dem Neuen Foyer durch die Verlegung der Garderoben an die Stirnseiten und die erweiterten Maueröffnungen. Durch den Einbau einer zentralen Bar in das jetzige Foyer erhält dieser Bereich einen eigenständigen Charakter.
Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass der Entwurf mit relativ geringen baulichen Eingriffen eine gute wirtschaftliche Lösung der Aufgabe darstellt, wenn auch verschiedene funktionelle Mängel nicht zu übersehen sind.
Eine denkmalfachliche Beurteilung kann abschliessend nicht erfolgen, da Informationen zum Umgang mit der wandfesten Ausstattung fehlen. Der Entwurfsstand lässt eine Umsetzung der wichtigsten denkmalfachlichen Anforderungen erwarten.
Begrüßenswert ist die Ergänzung der Baumreihe auf der Westseite durch eine zweite gegenüberliegende Baumreihe. Zu prüfen wäre, ob diese aufgrund der TG möglich ist. Der Wohnmobilstellplatz wird aufgelassen um einen neuen grünen Zugang vom Geißmarkt zum Hofgarten zu schaffen. Aus Sicht des Denkmalschutzes wird der Entwurf begrüßt, da die barocke Außenfassade in ihrem bauzeitlichen Gefüge erhalten wird. Störende innere Umbauten sind nicht zu erkennen.
Das Große Haus und der Balkonsaal können getrennt erschlossen und bespielt werden. Der Kongressbereich ist in einen HWK- und einen „Kleinen Haus“-Teil getrennt, was bei größeren Kongressen ungünstige Wege bedingt. Die Garderoben und Sanitärbereiche für Mitwirkende für den Balkonsaal sind im Dachgeschoss des Kleinen Hauses untergebracht und über eine Hebebrücke mit dem Balkonsaal verbunden. Diese Hebebrücke ermöglicht die Ausnutzung der Seitenbühne in voller Länge und Höhe. Allerdings bedingt sie, dass für den Fall, dass Sie hochgezogen ist, kein Zugang für Mitwirkende aus dem Garderobenbereich zum Balkonsaal möglich ist. Dieser müsste über die Treppe erfolgen. Die WC-Bereiche für das Publikum werden teilweise doppelt genutzt und erscheinen unterdimensioniert. Der Küchenbereich ist gut zentral platziert und ausreichend bemessen. Die Andienung der Bühne erfolgt über den Lastenaufzug und die Seitenbühne, was zur Folge hat, dass die Dimension der Kulissenteile durch die Größe des Lastenaufzuges begrenzt ist. Für den Transport der Bestuhlung des Großen Hauses liegt der Lastenaufzug eher ungünstig, da die Stühle über die Bühne und damit über eine Schwelle von 30cm transportiert werden müssen. Die Wege vom Stuhllager zum Lastenaufzug über die Bühne in den Zuschauerraum sind deutlich weiter als derzeit.
Gelungen erscheint die Verbindung des derzeitigen Foyers mit dem Neuen Foyer durch die Verlegung der Garderoben an die Stirnseiten und die erweiterten Maueröffnungen. Durch den Einbau einer zentralen Bar in das jetzige Foyer erhält dieser Bereich einen eigenständigen Charakter.
Im Ergebnis lässt sich feststellen, dass der Entwurf mit relativ geringen baulichen Eingriffen eine gute wirtschaftliche Lösung der Aufgabe darstellt, wenn auch verschiedene funktionelle Mängel nicht zu übersehen sind.
Eine denkmalfachliche Beurteilung kann abschliessend nicht erfolgen, da Informationen zum Umgang mit der wandfesten Ausstattung fehlen. Der Entwurfsstand lässt eine Umsetzung der wichtigsten denkmalfachlichen Anforderungen erwarten.
Übersichtsplan M 1_1000
Lageplan
Freianlagen und Grundriss EG M 1_200
Grundriss EG
Schnitt
Ansicht