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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2014

Nordufer Zwenkauer See

2. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH

Landschaftsarchitektur

raumwerk Gesellschaft für Architektur und Stadtplanung mbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Zwenkauer Strandperlen bestehen aus oval geformten Inseln, die in freier und flexibler Stellung zueinander liegen. Jeder dieser Perlen liegt ein landschaftlich geprägtes Thema zugrunde, das jeweils mit eigenständigen Bebauungstypologien kombiniert wird.

Die bauliche Intensität und der Grad der Nutzung nehmen vom Hafenplatz ausgehend in südöstlicher Richtung kontinuierlich richtigerweise ab. Vom Hotelneubau im Nordwesten zur kleinsten Einheit auf dem Campingplatz im Südosten. Durch die gewählte Rundform werden die einzelnen Themenfelder gut gefasst und bieten erkennbar freie Formen, die dennoch am Strand verortet sind. Die Verfasser verzichten bewusst auf eine Wiederholung bekannter Ferien-Resort-Blaupausen, sie entwickeln stattdessen eine vielfältige und spannungsvolle Erlebniswelt mit einem hohen Wiedererkennungswert.

Die Erschließung erfolgt über den bestehenden Kreisverkehr an der Autobahnauffahrt Neue Harth. Über eine geschwungene Zufahrt erreichen die Besucher eine zentrale Platzfläche, an der als weithin sichtbare Landmarke ein Aussichtsturm platziert ist. Dieser Hafenplatz ist der Dreh- und Angelpunkt für alle Besucher. Er bildet einen wichtigen Treffpunkt auf dem übergeordneten Radwanderweg am Nordufer der Strandpromenade. Die einzelnen Inseln werden über eine parallel zur Waldkante geführten Straße erschlossen. Über diese Straße sind auch drei dezentral angeordnete Stellplatzanlagen, die durch Hecken eingefasst sind, gut erreichbar.

Der Freiraum wird durch verschiedene freiraumplanerische Themen wie Pinienwald, um Biotope gruppierte Angerhäuser, Hügel- undWiesenhäuser und die Rundlinge umgebenden Hecken pointiert und interessant zoniert. Die Idee der hoch wachsenden Palmenhaine bei den Strandhäusern wird aber kritisch beurteilt.

Gemeinschaftliches Miteinander wie zu Zeiten der Klassenfahrten soll in zwei großen Gemeinschaftshäusern auf dem Wiesengelände stattfinden. Dieser Bereich ist besonders gut für Aktiv-/ Sporturlauber geeignet, die entweder in Gruppen reisen oder hier neue Kontakte knüpfen können.
Ganz im Osten der Anlage liegen nachvollziehbar der Wohnmobilhafen und der Campingplatz. Eingefasst von Hecken und unter lose verteilten Baumgruppen bieten diese Inseln angemessenen Raum für die mobilste Form des Reisens.

Das Konzept bietet gute Entwicklungsmöglichkeiten. Eine Realisierung in drei Phasen (von West nach Ost) scheint gut möglich. Der Erschließungsaufwand liegt knapp über dem Durchschnitt. Leider fehlen Aussagen zur zeitlichen Entwicklung der Vegetation.

Die Verfasser schaffen es mit dieser guten Arbeit ein unverwechselbares Architekturbild zu erzeugen. So entsteht ein prägnantes städtebauliches Konzept, das schlüssig in die Landschaft eingebettet wird.