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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2014

Umstrukturierung und Neubau des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums Bad Cannstatt

ein 2. Preis / Zur Überarbeitung aufgefordert

Preisgeld: 32.500 EUR

harter + kanzler & partner ARCHITEKTEN PartGmbB

Architektur

bbz landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Stahl+Weiß, Bauphysik und Energiekonzeption

Bauphysik

Beurteilung durch das Preisgericht

Die städtebauliche Anordnung als dreigeschossiger Baukörper überzeugt, indem im Nordwesten die bestehende Wohnbebauung komplett freigehalten wird. Ein städtebaulicher Bezug zur Sporthalle ist kaum erkennbar.
Der Neubau der Hausmeisterwohnung wird im Wohngebiet im Nordwesten untergebracht, im Anschluss an die bestehende Parkplatzsituation. Der bestehende Baumbestand wird dadurch im Nordwesten erhalten.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob die gewünschte Kontrollfunktion des Hausmeisters über das Schulgelände gewährleistet wird.
Statt der geforderten 320 Fahrradabstellplätze wurden nur 160 ausgewiesen.

Die Gesamtaufgabe wird mit einem durchgängig dreigeschossigen Baukörper im Ganzen gut gelöst.
Der erste Bauabschnitt mit einer Tiefe von knapp 24 m liefert alle geforderten Unterrichtsräume.
Gewünscht ist eine Umorganisation der NWT-Räume auf einer Ebene.
Zu überprüfen ist der im Rahmen der Bauabschnittsbildung entstehende Abstand zwischen den Gebäuden im Hinblick auf Brandschutz und Belichtung.
Die Aufteilung ist großzügig und flexibel, führt zu einer klaren übersichtlichen Gliederung mit guten Blickbeziehungen. Die vielfältige Verbindung durch die 2- bis 3-geschossigen Lufträume sind brandschutztechnisch zu überprüfen.
Das Forum liegt sinnfällig zwischen Bühne und Mensa, sodass eine große zusammenhängende Veranstaltungsfläche die im Herzen der Anlage liegt zur Verfügung steht.
Der technische Vorschlag der Hubpodien und der Bühne ist aus wirtschaftlichen Gründen zu überdenken. Die behindertengerechte Erreichbarkeit der Bühne ist zu klären, sowie die akustische Abtrennung des Musikraum 1.
Die Organisation der Kursfläche im zweiten Obergeschoss und die dazugehörige Galerie wird vom Nutzer hinterfragt, erscheint aber lösbar.
Des Weiteren werfen die großen zusammenhängenden Lufträume brandschutztechnische Fragen auf, insbesondere an den zweiten baulichen Rettungsweg.
Die hinterlüftete Ziegelfassade des Schulgebäudes sowie die metallische Fassade der Sporthalle sind nur schematisch dargestellt.
Die Orientierung und Einteilung der Eingänge, sowohl zum Schulgebäude als auch zu den Musikräumen ist gut gelöst. Der Zugang zur Sporthalle ist unzureichend dargestellt, ein überdachter Sporthallenzugang ist gewünscht.

Die dreigeschossige Organisation der NWT-Räume und Sammlung bedarf einer neuen Organisation auf einer Ebene. Die hohe Flexibilität des vorhandenen Systems lässt eine Lösung erwarten.
Positiv fällt die Bewertung der Lerncluster aus, die in architektonisch ablesbaren Einheiten gelöst sind und durch die erwünschte Umorganisation der NWT-Räume problemlos neu gruppiert werden könnten.

Der Entwurf mit einem mittleren Glasanteil, weist einen hohen Verkehrsflächenanteil sowie eine hohe Kubatur auf. Die Arbeit, erreicht jedoch nur knapp die geforderte Programmfläche, was eine Nachbearbeitung im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit erforderlich macht. Das derzeit ungünstig anmutende Verhältnis von Programmfläche zu Nettogesamtfläche resultiert aus überlappenden Bereichen, die jedoch die Möglichkeit zu flexiblen Nutzungen bieten.

Dieser innovative Entwurf weist eine konzeptionelle Frische, hohe städtebauliche und baukörperliche Qualität auf, genügt aber den Erwartungen an die Wirtschaftlichkeit und Pädagogik leider noch nicht.