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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2014

Umstrukturierung und Neubau des Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums Bad Cannstatt

Haupteingang

Haupteingang

Anerkennung

Preisgeld: 7.666 EUR

a|sh sander.hofrichter architekten GmbH

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Drei quaderhafte Baukörper bilden ein harmonisches Ensemble, das sich maßvoll der nachbarschaftlichen Wohnbebauung im Norden nähert und im Süden gut proportionierte Freiräume anbietet. Die beiden Schulbaukörper und die bestehende Turnhalle werden durch eine zweigeschossige Doppelspange verbunden, die wichtige Zugänge aufnimmt, allerdings in ihrer Ausformung zu wenig akzentuiert erscheint.

Die Freiflächen sind strategisch gut angeordnet und richtig dimensioniert, vertiefende Aussagen zur Gestaltqualität werden vermisst. Die Organisation und Dimension der Parkierungsflächen für Fahrräder und PKW sind unzureichend, die Erschließung der Anlieferung Küche ist unzureichend.

Die architektonische Sprache ist dezidiert und von Sinn für Proportion und Gestalt geprägt. Dennoch stellt sich die Frage, ob der Ausdruck eines urban geprägten Gebäudes am Übergang von Siedlungsstrukturen zu Landschaft den Geist des Ortes erfasst oder gegen ihn steht.

Die innere Organisation des Ensemble ist im Grundsatz gut gelöst. Prägend für den Entwurf ist das zentrale Forum, das wichtige Bereiche des Schulorganismus erschließt und vielfältig für alle Szenarien des schulischen Kulturbetriebs dienen kann. Die durchgängige Verbindung von Aula, Cafeteria, Mensa und Schulhof generiert eine hohe Aufenthaltsqualität.

Die Erschließung der Lerncluster erscheint zu beengt und abseitig. Die Cluster selbst weisen Vorteile im Bereich der Belichtung und Raumentwicklung auf, leiden aber unter der Trennung des Lehrerbereichs und müssen im Hinblick auf den vorbeugenden Brandschutz und der notwendigen Rettungswegen überdacht werden. Positiv erscheint der naturwissenschaftliche Bereich mit seiner zentralen und einsehbaren Sammlung und dem umgreifenden Angebot an Unterrichtsräumen.

Die Wirtschaftlichkeit wird von einigen Faktoren negativ beeinflusst. Zum einen erzeugt die Bildung von Bauabschnitten einen sehr hohen Aufwand, da die Grenze zwischen dem ersten und zweiten Bauabschnitt im Innenraum der Aula geführt wird. Zum anderen zeichnet die außergewöhnlich hohe Kubatur für kritische Kosten in der Investition und im Gebäudebetrieb verantwortlich.

Insgesamt wird der Entwurf von ambivalenten Entwicklungen geprägt. Eine sichere Hand in Proportion und Gestalt wird durch Schwächen im pädagogischen Kernbereich und Wirtschaftlichkeit konterkariert.
Lageplan

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