Bahnhofsumfeld

Das Programm wird in den wesentlichen Punkten erfüllt und die Arbeit überzeugt durch ein klar erkennbares städtebauliches Gesamtkonzept. Durch eine klare räumliche Fassung entlang der Bahn wird ein baulicher Rücken geschaffen, entlang dessen sich die Bebauung im Bereich der Hochriesstraße entwickelt.

Dennoch erscheint der Auftakt von der Seestraße in die Hochriesstrasse kommend mit der gewählten baulichen Struktur als räumlich zu wenig klar gefasst. Der eigentliche Bahnhofsvorplatz überzeugt in seiner Proportion, wenngleich insbesondere die Konzeption der Seitenflügel des Bahnhofsgebäudes kontrovers diskutiert wurde. Hinsichtlich der vorgeschlagenen Nutzung und bauliche Volumen wird hier das Potential des Ortes nicht optimal genutzt. Das Bestandsgebäude der Bäckerei Miedl soll rückgebaut und in einen Neubau integriert werden.

Im südlichen Teil der Hochriesstraße überzeugt die vorgeschlagene Bebauung durch eine gelungene Verbindung von Parken und Wohnen. Sowohl funktional wie auch hinsichtlich der Maßstäblichkeit erscheint die gewählte Bebauung hier angemessen. Die Fläche wird nicht nur als reine Parkfläche genutzt, sondern schafft sowohl funktional wie wirtschaftlich einen Mehrwert. Im Bereich der Sparkasse ist die Bebauung in der dargestellten Form aufgrund von Diskretionsschutz in der geplanten Form allerdings nur eingeschränkt denkbar.

Nicht überzeugen kann die Gesamtkonzeption im Bereich des Wendelsteinparks. Die vorgeschlagene Bebauung wird dort kritisch gesehen. Gleiches gilt für den unmittelbaren, visuellen Übergang vom Wendelsteinpark zum Busbahnhof. Das Potential des Ortes auch hinsichtlich Aufenthaltsqualität und Nutzung wird hier zu wenig genutzt. Der Raum erscheint hier auch baulich zu wenig gefasst.

Kritisch gesehen wird in Teilbereichen auch die vorgeschlagene Wegeführung. Dies gilt für die Zu- und Abfahrten der Schulbusse gleichermaßen wie für die Unterführung, welche den östlichen mit dem westlichen Teil des Wettbewerbgebiets verbindet.

Positiv hervorzuheben ist der Schallschutz, der auf gelungene Weise in das städtebauliche Gesamtkonzept integriert wird. Gleiches gilt für den Versuch einer Neuorganisation des Wettbewerbsgebiets im Bereich Lidl.

Hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit erscheint das vorgeschlagene Konzept vorstellbar. Die Umsetzbarkeit und Realisierbarkeit wird in der vorgeschlagenen Stringenz kritisch gesehen.

Im Bezug auf die vorgeschlagene Freiflächenkonzeption erscheint der Entwurf in Teilbereichen als zu wenig ambitioniert. Dies gilt insbesondere im Bereich des Übergang Wendelsteinpark / Bahnhofsbereich. Ebenfalls kritisch gesehen wird die Positionierung der Taxistände als Auftakt längs entlang der Hochriesstraße. Der eigentlich gelungene räumliche Auftakt von der Bahnhofstraße kommend wird dadurch unterbrochen.