Bundesgartenschau Koblenz 2011

Geschichten vom Rheingold – Weltkulturerbe entdecken!

Konzept
Die Stadt Koblenz blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die drei Kernbereiche der geplanten Gartenschau mit ihrer historischen Bausubstanz sind wichtige Zeitzeugen und wesentliche Bausteine der Stadt Koblenz als Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes „Oberes Mittelrheintal“.

Die drei Kernbereiche Schloß, Blumenhof und Ehrenbreitstein liegen alle am Rhein, teilweise jedoch verborgen unter dem „Staub“ der Zeit. Sie sind das moderne Rheingold, das es zu entdecken gilt, also die wahren Attraktionen der Gartenschau und das Kapital der Stadt Koblenz.
Jeder der drei Standorte hat eigene Qualitäten, die sich in ihrer Einzigartigkeit gegenseitig stärken.
Der Entwurf gräbt nach diesen verborgenen Qualitäten, will die Schätze jahrhundertealter Kulturgüter wiederentdecken und den Standorten, mit Ihren unterschiedlichen Zeitschichten, zu neuem Glanz verhelfen. Dazu werden die historischen Freiraumqualitäten „archäologisch“ aufgespürt und in eine zeitgemäße, moderne Sprache übersetzt. Die Ausstrahlung der historischen Bausubstanz soll auf diesem Wege ausgedehnt werden und eine städtebauliche Einbindung erfahren.
Die Geschichten vom Rheingold und den Schätzen des Weltkulturerbes sind das verbindende Element der Gartenschau. Sie überbrücken Zeit und Raum, verknüpfen Vergangenheit und Zukunft der Stadt Koblenz.

Das Schlossumfeld erhält eine stark an der Historie orientierte, zeitgemäße Rekonstruktion seines, der Stadt zugewandten, Vorfeldes mit einem zentralen „Blütenrondell“ und rheinseitigen Gartenterrassen. Eine zusammenhängende Grundfläche und geöffnete Blickbezüge stellen die Verknüpfung zur Uferpromenade her.

Die neue Rheinuferpromenade am Konrad Adenauer Ufer greift die preussische Strenge der ehemals geschnittenen Platanenreihen auf, die zu modernen Baumhallen mit strenger Rhythmisierung mit einem durchlaufenden Baumscheibenraster entwickelt werden.

Der Blumenhof um das Deutschherrenhaus und die Basilika erhält einen materialeinheitlichen Natursteinteppich der sich über die Grenzen des Hofraumes hinaus bis an den neuen „Platz am Blumenhof“ fortsetzt, der sich radial auf das „Deutschen Eck“ bezogen in Richtung Altstadt entwickelt.

Der neue „Glacispark“ der Festung Ehrenbreitstein greift in seiner Struktur die im Vorfeld des Wettbewerbs entwickelte Wegestruktur auf und entwickelt sie konsequent bis zu den Rändern des Parks weiter. Ein Rundweg erschließt und inszeniert die unterschiedlichen Facetten des Festungsvorfeldes und deren Geschichte vom Eingangsplatz über das Orchideenwäldchen, entlang der Rheinkante bis zum Festungsgraben und zurück.
Die „Erzähler“, Pavillons in denen die Geschichte(n) zu den Kulturgütern der drei Koblenzer Bundesgartenschaubereiche wie authentische Hörspiele erzählt werden, geleiten den Gartenschaubesucher durch die vielfältige(n) Geschichte(n) der Stadt. Gleichzeitig fungieren sie als zeichenhaftes Bindeglied zwischen den drei Kernbereichen der Gartenschau. Sie vermitteln dem Besucher so ein lebendiges Bild des kulturellen Erbes der Stadt im Kontext des UNESCO Weltkulturerbes. Hier werden wie in einem Hörspiel Geschichten, Legenden, Anekdoten oder einfach Fakten zu den Kulturschätzen in Koblenz und im oberen Mittelrheintal vorgeführt. Jeder Standort erhält mehrere dieser „Erzähler“ als neutrale, zurückhaltende bauliche Konstruktionen („White cubes“), die sich zurückhaltend in das jeweilige historische Ensemble einfügen. In verdunkelten Räumen werden die Geschichten von Rhein und Mosel multimedial präsentiert: Als Hörspiel vorgetragen, ergänzt um bildhafte Projektionen und atmosphärische Sounds.
„Vom Deutschen Ordt zum Deutschen Eck“, von „Preussens Glanz und Frankreichs Gloria“, von Wagners „Ring der Nibelungen“ und „Von der kurfürstlichen Residenz zur Oberfinanzdirektion“ erzählen die Geschichten und überbrücken so die Kluft des Rheins, die Entfernung zwischen den Gartenschaukernbereichen.