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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2014

Sanierung der IHK Lüneburg-Wolfsburg

Perspektive Grapengießer Straße

Perspektive Grapengießer Straße

3. Preis

Preisgeld: 10.400 EUR

gropp + möller architekten

Architektur

Planungsbüro Ottfried Zopf

TGA-Fachplanung

IBZ Ingenieurbüro für Tragwerksplanung - Markus Böller & Ralf Zabiegay GmbH & Co. KG

Tragwerksplanung

HHP Nord-Ost

Brandschutzplanung

Carl-Peter von Mansberg

Architektur

Erläuterungstext

Stadträumliche Situation

Die in diesem Wettbewerb geforderten Planungsüberlegungen sind auf
das Ziel gerichtet, die Chancen für eine nachhaltige Neuorganisation der Büro- und Arbeitsbereiche bei gleichzeitig spürbarer Vergrößerung des Flächenangebotes zu untersuchen und darzustellen.
Dazu mag es nützlich sein, sich noch einmal über die historische Bedeutung dieses Standortes für die Kammer und die Stadt Klarheit zu verschaffen.
Wenn man von Osten über die alte Brücke (pons) kommend, die St. Johannes Kirche hinter sich lassend, den vielleicht schönsten Platz Norddeutschlands „Am Sande“ betritt, fällt der Blick unweigerlich zuerst und vor allem auf den berühmten Doppelgiebel der IHK am oberen Ende dieses großartigen Raumes.
Ein zentrales Gegenüber- einmalig in dieser Stadt- an der Gabelung zweier historisch bedeutsamen Wege: der eine zum Berg (mons) mit der Burg, die Grapengießer Straße, der andere zur Salzquelle (fons), die Heiligengeiststraße.

Disposition einer nutzungsgerechten Neuausrichtung der in Frage kommenden Gebäudeteile und Flächen mit Erweiterung

Die Antwort auf diese Situation könnte sein: Die beiden Frontbauten mit ihrer für diese Stadt typischen Zusammenstellung von schmal und breit als Folge der überkommenen Parzellenstruktur sind, wie ausgesprochen, mit ihrer Architektur unantastbar.
Gleichwohl erscheint es wünschenswert, sozusagen als Reaktion auf die besondere Stellung in der Achse des Platzes, die große Bewegung im Innern des großen Hauses aufzunehmen und fortzusetzen durch Wiederherstellung der typischen Lüneburger Diele mit eingehängter Galerie seitlich, ehemals mit Döns, Kammer und Küche, jetzt mit Besucherwartebereich, Empfang und Aufgang auf die Zwischenebene mit Beratungsplätzen und Besprechungsraum. Aus der Halle gelänge so auch der direkte Zugang zum großen, auch für die Öffentlichkeit bedeutsamen großen Saal!
Die zur Grapengießer Straße hin sich öffnende Eingangshalle bietet
ausreichende Flächen für Garderobe, Ausstellung und Empfang. Dem alten, neuen Saal dient sich- jetzt sich nach zwei Seiten öffnend- im Süden ein Lichthof mit Nebenflächen als Pausenzone an, auch für den gegenüberliegenden neuen
Plenarsaal. Die neuerlich vergleichsweise großen Öffnungen zur Grapengießer Straße nehmen Bezug auf das in dieser Straße übliche Maß der Erdgeschoßzonen.
Geschosshohe Klapptüren im Inneren übernehmen dabei sowohl akustische, wie auch abschirmende und Verdunklungsaufgaben.
Die Zwischenebene der Eingangshalle setzt sich, wie heute im
Süden, als Einzelbüro-Galerie entlang der Heiligengeiststraße fort. Die darüber folgenden Bürogeschosse sind ebenengleich untereinander mit dem historischen Gebäude verbunden und werden neben zwei zusätzlichen Treppenhäusern zentral
über die Haupttreppe mit Fahrstuhl erschlossen. Auch die Dachgeschosse liegen auf gleicher Ebene.
Das an den „Zelle- Bau“ unmittelbar anschließende „ Holthey-Gebäude“ sollte erhalten und im Innern für die neue Nutzung angepasst werden, durchaus auch als eine Referenz an diesen Lüneburger Architekten, der eine Reihe durchaus denk¬malwürdiger Bauwerke in dieser Stadt zurückgelassen hat.


Baukörperliche und räumliche Konsequenzen

Die Kombination aus Umbau (Halle), Aufstockung (Grapengießer Straße) und Abbruch mit Neubau, mit veränderter Traufhöhe einhergehend (Heiligengeiststraße), ergibt einen spürbaren Flächenzuwachs, befindet sich aber durchaus im Einklang mit den benachbarten hohen Giebeln und der Betrachtungserfahrung in der historischen Kernstadt. Das meint auch den manchmal jähen Wechsel nicht nur von schmal auf breit, sondern ausdrücklich auch von niedrig auf hoch.
Die Fassaden werden mit hell geschlämmten Ziegel belegt, um eine Verwandtschaft und gleichzeitige respektvolle Distanz zu den Altgebäuden der IHK aufzu¬bauen
Grundriss Erdgeschoss

Grundriss Erdgeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Grundriss 1. Obergeschoss

Perspektive Heiligengeiststraße

Perspektive Heiligengeiststraße

Mitarbeitereingang Büros

Mitarbeitereingang Büros

Ansicht Grapengießer Straße

Ansicht Grapengießer Straße