Nichtoffener Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 07/2014
ein neues haus für die taz
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Perspektive Friedrichstraße / Besselpark
ein 2. Preis
Preisgeld: 17.500 EUR
Architektur
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Verfasser:
Jan-Oliver Kunze, Tarek Massalme, Philip Rieseberg, Magnus Creutzfeldt
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Mitarbeitende:
M Valentina Cuoccio, Martina Filligoi, Thies Mielke, Lukas Specks, Andrea Arauz
Architektur
Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG
Tragwerksplanung
TGA-Fachplanung
Erläuterungstext
Wir sind der Überzeugung, dass ein klar strukturiertes Gebäude mit subtil chaotischen Tendenzen und viel Raum für individuelle Aneignung sich am besten eignet, um den Arbeitswelten der taz maximale Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten und dem kreativen Chaos eine offene Plattform zu geben.
Neben der Aneignungsfähigkeit durch die Nutzer ist zudem der Bezug zum öffentlichen Raum - insbesondere zu dem vor ihm liegenden Park - essentieller Bestandteil des Entwurfs.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Verglasung der Außenfassade schwingt gegenüber der Deckenkante vor und zurück, sodass verschieden große Balkone mit hoher Aufenthaltsqualität ausgebildet werden. Die Außentreppen als „shortcuts“ stellen einen funktionalen Mehrwert dar, der jedoch hinsichtlich der ganzjährigen Nutzung fraglich erscheint.
Der Eingang wird durch einen schrägen Fassadenrücksprung an der Ecke Friedrichstraße / Besselpark markiert, der gleichzeitig als überdachter Außensitzbereich für das taz.café ein gutes Angebot darstellt. Eine Freitreppe führt vom 1.OG direkt in den Besselpark, verbindet jedoch leider hier nicht die öffentlichen Nutzungen, sondern die Redaktionsflächen mit dem Park.
Der Konferenzraum ist als runde „Trommel“ im 1. OG in die nahezu quadratische Nutzfläche eingehängt. Die Lage im Zentrum überzeugt, die Form und die Akustik werden kontrovers diskutiert.
In den darüber befindlichen Geschossen wird ein klimatisch günstiges Atrium mit einem geschlossenen Glasdach ausgebildet. Freitreppen und Brücken gewähren kurze Wege und räumliche Bezüge im Gebäude. Die gezeigte Atmosphäre des Atriums mit den angelagerten Aufenthalts- und Arbeitslandschaften wird von der Ausloberin sehr positiv bewertet.
Mit einer Geschosshöhe über 4m und einer Raumhöhe von 3,73m sowie dem Atrium wird in den Regelgeschossen eine gute Tageslichtversorgung und eine hohe Aufenthalts- und Arbeitsplatzqualität sichergestellt.
Ein vergleichsweise enges Stützenraster scheint eine künftige freie Raumaufteilung zu erschweren. Gleiches gilt für die aussteifenden Wandscheiben. Nebenräume und Fluchttreppen sind in einer Raumschiene entlang der südlichen Brandwand funktional gut untergebracht.
Das Raumprogramm wird erfüllt. Der Wärmeschutz der Fassade ist so noch nicht nachgewiesen. Die kompakte Hüllfläche durch das eingestellte Atrium und die sehr einfache Ausbauqualität führen zu Kosten unterhalb des ermittelten Durchschnittswertes.
Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr interessanten Ansatz für das neue Haus für die taz dar und kann trotz planungsrechtlicher Probleme, durch das Erscheinungsbild und hohe Innenraumqualität sehr überzeugen.
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Perspektive Friedrichstraße / Besselpark
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Innenperspektive Open Office
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Axonometrie zweier Geschoßvarianten
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Grundriss Erdgeschoss
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Grundrisse
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Perspektive umlaufender Aussenraum
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Innenperspektive mit Bürozonen
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Längsschnitt Friedrichstraße
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Ansicht vom Besselpark
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Fassadenschnitt / -ansicht
©MARS / Creutzfeldt Architekten
Organisation Raumprogramm