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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2014

Neubau der Stadthalle

4. Preis

Preisgeld: 7.000 EUR

pape+pape architekten

Architektur

GTL Landschaftsarchitektur Triebswetter, Mauer, Bruns Partner mbB

Landschaftsarchitektur

modellwerk weimar | Architekturmodelle, Modellbau, Frässervice, Laserservice

Modellbau

Reitz & Pristl Ingenieurgesellschaft mbH

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

Außenraum
Die Außenraumgestaltung konzentriert sich auf die unmittelbare Umgebung des Gebäudes. Die Gestaltung hält sich zurück und soll vielmehr das Gebäude in Szene setzen und in seine Umgebung integrieren. So wird das Grundstück als Teil der Landschaft angesehen. Die Maßnahmen konzentrieren sich auf den Eingangsbereich. Dieser zieht sich durch das Gebäude und tritt im Süden, als Erweiterung des großen Saales wieder hervor. In Form einer tiefer liegenden Terrasse wird das Innere des Gebäudes in den Garten erweitert. Ein großzügiger Grünbereich umgibt das Gebäude. Dieser Garten wird natürlich angelegt und soll das Erscheinungsbild der ortstypischen Kulturlandschaft widerspiegeln. Streuobst- oder Wildblumenwiesen sind denkbar, überstanden von regionalen Gehölzen. Diese Bäume stehen locker über das Grundstück gestreut als Solitäre oder in kleinen Gruppen. So ist der Garten frei verfügbar und multifunktional nutzbar. Ein weiteres Prinzip der Außenraumgestaltung ist die kostensparende Realisierung und ein geringer Pflegeaufwand. Der Anteil der versiegelten Fläche minimiert und die Bestandshöhen werden weitestgehend beibehalten. Desweiteren wird ein Fokus auf robuste Materialien und Ausstattungselemente gelegt, um den Pflege- und Wartungsaufwand zu mindern.

Eingangsbereich und Terrasse
Als Kontrast zum naturbelassenen Garten stellt sich der Vorbereich klar strukturiert dar. Lineare, flache Heckenkörper bilden eine Verknüpfung zum Parkplatz und zur minimalistischen Geometrie des Gebäudes. Eingeschnitten in die Heckenkörper werden Sitzgelegenheiten und Fahrradstellplätze angeordnet. Zusätzlich führen Wege entlang der Hecken den Besucher auf direktem Wege zur Turnhalle. Als Beläge schlagen wir sind großformatige Betonsteinplatten für den Eingangsbereich und die Südterrasse und kleinformatiges Betonsteinpflaster in wildem Verband für die Wegeverbindungen.
Dem kleinen Saal wird im Osten des Gebäudes, im Bereich der Anlieferung, ein intimer und geschützter Außenraum zugeteilt. So können bei Bedarf Veranstaltungen im Außenraum stattfinden

Parken unter Bäumen
Der Parkplatz wird zentral zwischen Turnhalle und Stadthalle angeordnet. Zum Einen bildet er so eine Pufferzone zwischen den Gebäuden und Nutzergruppen, zum anderen kann der Parkplatz bei Bedarf von der Turnhalle oder der Stadthalle genutzt werden. Die Zufahrt sowohl zum Parkplatz als auch zur Turnhalle erfolgt über den bestehenden Parkplatz nördlich des Wettbewerbgebietes. Das starke Nord-Süd Gefälle (7-8%) wird im Bereich der Fahrbahn beibehalten, um den Realisierungsaufwand zu mindern. Im Bereich der Stellplätze wird dieses Gefälle jedoch verringert (2-3%). Über niedrige Stützmauern und eine Böschung zwischen den Stellplätzen wird dieser Niveauunterschied ausgeglichen. Die 92 Stellplätze (inkl. 3 Behindertenstellplätze) sind Baumüberstanden und der Parkplatz fügt sich in das Bild des Grundstückes ein. Flache Hecken strukturieren die Fläche und bilden einen Sichtschutz zum Gebäude.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf für die neue Stadthalle in Großbottwar formuliert einen selbstbewussten klaren, städtebaulichen Baukörper mit rechteckigem Grundriss. Der Neubau wird geschickt auf dem zur Verfügung stehenden Gelände situiert. So können zum einen die notwendigen Stellplätze erhalten bzw. ergänzt werden und zum anderen ausreichende Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Der neue Parkplatz zwischen Wunnensteinhalle und neuer Stadthalle ermöglicht auch eine notwendige Anlieferung, wird aber als trennendes Element zwischen den Gebäuden empfunden. Durch den geplanten Versatz des Neubaus gegenüber der vorhandenen Wunnensteinhalle wird dem Bestand Rechnung getragen. Die bestehende Fuß-und Radwegeverbindung im Südosten (Brücke mit Rampenbauwerk) wird erhalten und unaufgeregt integriert.

Der neu geschaffene Vorplatz verbindet den Außen- mit dem Innenraum. Ein großzügiges und funktional gut gelegenes Foyer verknüpft die gewünschten Funktionsbereiche miteinander. Die Wege sind kurz und übersichtlich. Der große Saal kann direkt mit dem Foyer räumlich zusammengeschaltet werden. Größe und Geometrie entsprechen den vielfältigen Nutzungsanforderungen. Der kleine Saal ist in seiner Lage und Anbindung gut gelegen und bei Bedarf getrennt erschließbar.

Dem großen Saal wird im Südwesten eine weitere Außenfläche zugewiesen. Diese erscheint in ihrer architektonischen Ausprägung zu dominant. Ein entspannterer, landschaftlicherer Übergang wäre hier wahrscheinlich besser.

Die konstruktive Lösung und die Materialität der Innenräume erscheinen angemessen, wenn gleich die Ausbildung der Konstruktion sehr zurückhaltend bearbeitet wurde. Die klare, ruhige Fassadengliederung weiß zu überzeugen und ist konsequent aus den Innenräumen abgeleitet. Die plastisch-räumliche Außenwirkung von geschlossenen und offenen Fassadenelemente ist gekonnt vorgetragen.

Die architektonische Gestalt wirkt der Aufgabe gegenüber angemessen, besonders in Bezug auf die städtebaulichen Aspekte. Es handelt sich hier um eine insgesamt gute Arbeit mit überzeugenden innen- und außenräumlichen Qualitäten. Besonders überzeugend erscheint der zentrale Raum des „gemeinsamen Foyers“ als zukünftiger Kommunikationsmittelpunkt für ein lebendiges Gemeindeleben.
Lageplan M_1:500

Lageplan M_1:500

Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar

Ausschnitt M_1:500

Ausschnitt M_1:500

Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar

Lageplan M_1:200

Lageplan M_1:200

Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar

Modell - modellwerk weimar