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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2006

Ausbau und Umstrukturierung des Altenhilfezentrums DRK

Erdgeschoss

Erdgeschoss

1. Preis

Steinwender Architekten GmbH

Architektur

Erläuterungstext



Planungskonzeption

Die heterogenen Strukturen des Altenhilfezentrums werden durch behutsame Eingriffe in die vorhande-ne Bausubstanz (Altbau, Markthalle) sowie zwei neu konzipierte Gebäudeelemente (Betreutes Wohnen, Betreutes Wohnen Demenz) neu geordnet. Die Gebäude werden von Süden nach Norden inhaltlich und formal klar gegliedert in: Verwaltung Begegnungsstätte ----Markthalle, Soziales Servicezentrum----Pflegen + Mietzimmer ---- Betreutes Wohnen + Betreutes Wohnen Demenz.
Die äußere Erschließung wird den Funktionen angepasst. Der PKW- Stellplatz vor dem Altbau im Nor-den ist vorzugsweise Besuchern vorbehalten. Mitarbeiter erhalten neue Parkmöglichkeiten im Osten (Flurstück 150/2). Die Stellplätze im Westen bleiben für Besucher des Sozialen Servicezentrums und das Personal erhalten. Für die betreuten Wohnanlagen im Norden wird eine Erschließung über die A-dolf- Stein Straße realisiert. Hier stehen den Bewohnern 22 Stellplätze zur Verfügung. Die fussläufige Verbindung zwischen der Adolf Steinstraße und der Hamburger Straße soll als öffentlicher Gehweg er-halten bleiben. Der Weg wird auf diese Weise zum Bindeglied zwischen der Anlage und dem Stadtquar-tier. Die behutsame Abgrenzung zu den Privatbereichen erfolgt durch leichte Niveauunterschiede.

Architektur, Raumgestaltung, Höfe

Der Altbau aus dem Jahre 1927 behält im Wesentlichen seine Funktion als Entrée, Begegnungsstätte und Hauptverwaltung. Die an den Altbau anschließende Markthalle wird z.T. als zweigeschossiger Raum mit Galerie und Oberlicht konzipiert und bildet das Herz der Anlage. Diese 6 m breite und 35 m lange Passage bietet allen Bewohnern und Besuchern Platz zum Flanieren, Kommunizieren und Spei-sen. Der Altbau wird in seiner ursprünglichen T-Form wieder erlebbar, seine Innenfassade als Außen-putzfläche verleiht ihm würdevollen Charakter und macht den Innenraum zum Marktplatz. Die vorhan-dene Küche ist bewußt in diese öffentliche Fläche integriert und verbleibt an ihrem jetzigen Standort. Die Öffnung in Form eines Bistros zur Markthalle ermöglicht eine ganztägige Versorgung mit Speisen und Getränken. Eine Terrasse im Westen des Altbaus verstärkt die zentrale Rolle der Küche in der Marktfläche.
Die Bereiche Pflege und Mietzimmer bleiben weitgehend unberührt. An den Pflegebereich schließt sich im Norden das Betreute Wohnen Demenz an. Aufgrund der erforderlichen Flächen wird dieser Bereich als eigenständiger, zweigeschossiger Neubau konzipiert. Um den zeitgemäßen Wohnformen dementiell erkrankter Menschen gerecht zu werden, gestaltet sich der Baukörper als Zweibund mit großzügigen Bewegungsflächen außerhalb der abgeschlossenen Wohneinheiten. Vor- und Rücksprünge der Wohn-grundrisse ergeben unterschiedlich breite Flurzonen mit privaten Nischen zur gemeinschaftlichen Nut-zung und Begegnung. Gemeinschaftsräume, mit Blickbeziehungen in den östlichen Hof, befinden sich in beiden Geschossen. Wegebeziehungen zur Markthalle, in die Innenhöfe und zur Betreuten Wohnan-lage sorgen für Integration und ausreichende Bewegungsmöglichkeiten.
In Verlängerung der Mietzimmer ist das Betreute Wohnen als dreigeschossige, einbündige Lauben-gangerschließung mit Ausrichtung der Wohn- und Schlafräume nach Westen in den Park konzipiert. Der Laubengang öffnet sich in einen Innenhof nach Osten. Der Charakter von Stadthäusern verleiht
Identität und Eigenständigkeit. Großzügig gestaltete Öffnungen im Bereich der Treppen sorgen für Transparenz zu den Innenhöfen und schaffen Blickbeziehungen in den benachbarten städtischen Park. Ein zweigeschossiger Gang schafft die Verbindung zum Demenzbereich. Er markiert den Übergang von halb-öffentlich Raum (Zugang Nord) zu einem privaten Gartenhof. Der intimere Innenhof wird mit einer Formation aus Grünflächen und Wasserflächen gestaltet.

Bauweise, Material, Textur

Die Neubauten im Norden des Grundstücks sind in einer wirtschaftlichen, massiven Bauweise geplant. Hierbei ist eine monolithische Bauweise (Poroton + Putz) genauso denkbar wie eine Fertigteil- Bauwei-se mit Wärmedämmverbundsystemen. In Anlehnung an die vorhandenen Gebäude erhalten die Neu-bauten helle Putzfassaden. Es ist denbar, die vorhandenen gelben Sichtmauerwerksflächen im gleichen Farbton einzuschlämmen. Auf diese Weise erhält auch der Altbau wieder seine würdevolle Fassade. Holzfenster und Türen werden in Lärchenholz konzipiert und ergeben zusammen mit Holzlamellen an den Laubengängen und im Bereich großzügiger Verglasung eine warme optische und haptische Wir-kung. Die Kombination aus Putz und großzügigen Fensterflächen mit geschlossenen Holzbekleidungen erzeugt eine spannungsvolle Wirkung und verleihen dem Ensemble einen harmonischen Gesamtein-druck.
Der Multifunktionsraum wird auf der Fläche des bestehenden Speiseraumes errichtet und bildet das Zentrum der Markthalle. Er erhält ebenfalls eine wetterbeständige Holzfassade und wird auf diese Wei-se auch von außen zu einem optischen Anziehungspunkt.
Lageplan

Lageplan

Ansicht

Ansicht

Perspektive Markthalle

Perspektive Markthalle

Perspektive Hof

Perspektive Hof

Modell

Modell