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Einladungswettbewerb | 07/2014

Nördliches Kocherufer

Anerkennung

Preisgeld: 8.000 EUR

RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

BSV Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier GmbH

Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Beitrag 1045 ordnet den Festplatz inmitten des Plangebietes an zentraler Stelle südlich der Körhalle an. Un-mittelbar östlich daran anschließend beginnt eine grüne Achse, die die Schloss-Straße und dann den neuen Schlossgarten - vom Rathaus zum Kocher- beinhaltet.
Die Schloss-Strasse wird verschwenkt und in eine Tieflage gebracht, die von einem schmalen Steg in West- Ost- Richtung gequert wird. Dieser Strasseneinschnitt stellt ein neues Verkehrsbauwerk dar, das einen tiefen Einschnitt zwischen Sportgelände und Schlosspark bildet und somit allen Bestrebungen nach einer Zusammenführung dieser beiden Planbereiche zuwiderläuft. Die nur an einer Stelle zu querende Schloss-Straße stellt eine empfindliche Zä-sur für das gesamte Plangebiet dar.
Der Festplatz ist sehr stark geprägt durch die Parkplatznutzung, im Süden setzt die neue Bibliothek einen städte-baulichen Akzent an der richtigen Stelle. Der daran südlich anschließende Platz mit Baumdach bietet Aufenthalts-qualitäten für die Wartezeit auf den Bus. Zu der Erweiterung des Rathauses gibt es keine Aussagen.
Das Kocherufer wird im Westen des Plangebietes durch die neue Kocherpromenade in landschaftlich angemesse-ner Weise erschlossen - allerdings mit dem Nachteil, dass die gesamte Erschließung der Sporthalle von Norden von der Friedhofsstraße erfolgt . Hier sind deutliche Zweifel an der geeigneten Erschließungsfunktion angebracht.
Die Sporthalle und der neue Sportplatz bilden mit dem Wohnmobilstellplatz, dem Klettergarten und den Picknick-flächen eine überzeugende Lösung für diesen Sportpark.
Im Osten des Plangebietes eröffnet die Umgestaltung des Schlossparks eine optische Verbindung zwischen Rat-haus und Kocher.

Die Außenräume der Schule bieten in Teilbereichen interessante gestalterische Ansätze. Bauliche Erweiterungen wie das neue Jugendzentrum unterhalb der Mensa greifen aber in unangemessener Weise in den Kocher-Lebensraum ein. Allerdings ist eine fußläufige Verbindung von der Schloss-Straße zur Mensa nicht nachgewiesen.

Der Schloßpark des Neuen Schlosses wird im nördlichen Teil in Anlehnung an den einst neubarocken Garten frei rekonstruiert. Im südlichen, sehr geometrisch gehaltenen Gartenteil mit vielen neuen, auch baulichen Elementen wird der einstige englische Landschaftsgarten fast aufgegeben.

Mit der Lage der Linienbushaltestelle an der südlichen Kante des Festplatzes und der Schulbushaltestelle nord-westlich der Schule entstehen sehr weite Umsteigewege zwischen den Haltestellen (Umstieg von Schülern mit Behinderung).
Die Lage der Schulbushaltestelle ohne erforderliche Straßenquerung wird ebenso positiv bewertet als auch die Nutzung als zusätzlicher PKW-Parkplatz (ca. 15 P) außerhalb der Schulzeiten. Die lichte Durchfahrtshöhe (erfor-derlich 4,5 m) der Schloss-Straße unter dem Steg ist zu gering.

Der Beitrag bildet interessante Einzelansätze; die trennende Wirkung der tiefergelegten Schloßgartenstraße kon-terkariert jedoch wichtige Planungsziele und ist sowohl funktional als auch gestalterisch keine Lösung für die Zu-kunft Gaildorfs nördlich des Kocherufers.

Das Lichtkonzept spiegelt die Leitidee des Entwurfs wieder. Hauptachsen werden beleuchtet und eine Beziehung zwischen Neuem Schloss und Altstadt etabliert.
Wichtige Wegebeziehungen für Schüler sind unbeleuchtet und müssten noch berücksichtigt werden