Förderpreis der Landeshauptstadt München für Architektur 2014

Der Ausstellungsbeitrag BAUSTEINE von su und z Architekten ist eine Veranschaulichung aller zu unterschiedlichen Zeiten im Projektablauf stattfindenden Prozesse in einem experimentellen Umfeld. Ähnlich eines Kaleidoskops zeigen 200 Felder des Setzrahmens die wachsenden Herausforderungen der Profession auf einen Blick – demonstriert an einem kleinen Gebäude, dem Stegbachhaus.

Das Aufgabenfeld des Architekten bewegt sich zwischen Zukunftsforschung und traditionellem Handwerk, im Spannungsfeld von Ingenieursleistungen und Kreativität, zwischen Hightech- und Lowtech-Ansätzen. Im Planungs- und Bauprozess müssen gestalterische, technische, wirtschaftliche, strategisch-politische, gesellschaftlich-soziale und ökologische Gesichtspunkte zu einer Einheit gebündelt werden. Doch statt einer vermeintlichen Reizüberflutung durch alle diese in zeitlichen Einklang gebrachten Prozesse, wird durch die Anordnung einer Sitzbank vor dem Setzkasten eine museale Situation erzeugt – ruhig, still und bedächtig. Für su und z Architekten ist jeder einzelne Schritt im Entwurfs- und Bauprozess wichtig, auch wenn sich im letztendlichen Ergebnis viele Zwischenschritte nicht mehr finden, sind sie doch wichtige Etappen auf dem Weg zu einer qualitätsvollen Architektur.

su und z Architekten setzten sich mit den klassischen Herangehensweisen des Entwerfens und Bauens auseinander und nehmen bewusst eine Position ein, die den architektonischen Schaffensprozess als Handwerk sieht. „Im Sinne von "hand made" wird die Architektur zur Baukultur – nicht als exzentrische Solitärarchitektur eines Stararchitekten, sondern als hochwertiger Lebensraum für die Nutzer. Unsere Architektur soll in sich ruhen.“ Die Sitzbank vor dem Setzkasten lädt dazu ein.