modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 09/2014

Nördlich des Werkskanals

2. Preis

Preisgeld: 11.000 EUR

Guggenbichler + Wagenstaller

Architektur

Wolfgang Wagenhäuser

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Grundsätzlich ist in diesem Beitrag das Bemühen erkennbar, die Forderungen und Zielsetzungen der Auslobung aufzugreifen und umzusetzen. Auch weniger konzeptbedeutsame Sachverhalte, wie beispielsweise die Trasse der Starkstromleitung und die Grundstücksgrenzverläufe, finden ebenso Berücksichtigung wie der der Erhalt der Retentionsfäche, auf der ein Bolz- und Skateplatz vorgeschlagen wird. Der geforderte Standort und Baukörper für den Elektonik-Betrieb dagegen wurde nicht nachgewiesen.

Die Haupterschließung erfolgt über die bestehende Conradtystrasse, von der im östlichen Wettbewerbsgebiet eine Stichstraße mit Wendeplatz und im westlichen eine Bügelstraße die Sekundärerschließung gewährleisten. Diese beiden Nebenerschließungsanlagen teilen das Baugebiet in zwei eigenständige Quartiere, zwischen denen überzeugend situiert ein Grünraum verläuft.
Östlich der Sticherschließungsstraße ist das Mischgebiet angeordnet.

Die beiden Wohnquartiere unterscheiden sich deutlich und im Interesse einer wünschenswerten Vielfalt vorteilhaft in der Art und Ausformung ihrer Bebauung. Für das Teilquartier angrenzend an das Mischgebiet werden drei- und viergeschossige Mehrfamilienwohnhäuser in lockerer Gruppierung vorgeschlagen. Ein konzeptionell schlüssiges Prinzip in der Anordnung der Baukörper und ihrer Zuordnung zu den Erschließungsanlagen kann nicht erkannt werden. In zentraler Lage wird ein dreigeschossiges Gebäude für betreutes Wohnen vorgeschlagen. Das westliche Wohngebiet zeichnet sich als eigenständiges Quartier mit kleinteiliger Bebauung aus, das
mit abfallender Geschoßzahl gut zwischen Ortsrand und Landschaftsraum vermittelt.

Positiv zu bewerten ist aus der Sicht des Schallschutzes die höhere Bebauung im Norden des Wettbewerbsgebietes. Allerdings stellen die Lücken zwischen den Gebäuden Schwachstellen dar. Die Orientierung des Gebäuderiegels am östlichen Gebietsrand ist positiv zu bewerten. Die zur Bahntrasse hin offene Schneise im zentralen Bereich des Planungsgebietes ist aus der Sicht des Schallschutzes als ungünstig zu beurteilen. Positiv hervorzuheben ist, dass durch die getrennte Erschließung der Wohnquartiere ruhiges Wohnen ermöglicht wird.

Der in Nord-Südrichtung verlaufende Grünzug verknüpft sich sinnfällig mit dem Freiraum entlang des Werkskanals nach Westen und Osten. Dieser entbehrt allerdings einer angemessenen Großzügigkeit. Das Verhältnis von öffentlichem zu privatem Grün ist so gewählt, dass parkähnlich Bereiche entstehen könnten, die den Bewohnern des Quartieres und auch der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Innerhalb der Quartiere sind den Gebäuden sinnfällig private Grünflächen zugeordnet. Spielflächen und Freizeitsportflächen werden im öffentlichen Grünzug angesiedelt.

Die Grundformen der Gebäude weisen ein gutes Verhältnis von Hüllflächen zu Kubatur auf. Das Gesamtkonzept ermöglicht sowohl für den Bau der Erschließungsanlagen, als auch für die Errichtung der Gebäude eine abschnittsweise Realisierbarkeit.