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Offener Wettbewerb | 09/2009

Luisenblock Ost

Perspektive

Perspektive

2. Preis

Gorenflos Architekten

Architektur

Modellbau Dirk Hermandung

Modellbau

Christiane Schwarz

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das neue Luisenquartier am Bundestag

Städtebauliches Konzept
Das neue Luisenquartier gibt dem Spreeraum eine klare Fassung. Vier Bauvolumen führen die Südseite des Bandes des Bundes als städtische Uferbebauung weiter und bilden ein Gegenüber zum dorotheenstädtischen Reichstagufer.
Das Bauvolumen der Bundestagsgärten bildet den Auftakt der Bebauung. Mit drei weiteren – etwas schmaleren – Bauvolumen bildet sich ein regelmäßiger Rhythmus entlang der Spree.
Ein ähnlicher Rhythmus von vier gleichmäßig platzierten Volumen prägt auch die S-Bahn-Seite des Quartiers.

Typische Straßenbilder der Umgebung setzen sich im Luisenquartier fort.
So bildet die neue Bebauung an der Luisenstraße, zusammen mit den dort vorhandenen Altbauten eine klare Straßenwand, die dem Charakter der südlichen Luisenstraße entspricht.
An der Spree wird der Schiffbauerdamm – wie zwischen Friedrichstraße und Albrechtstraße – als Promenade mit doppelter Baumreihe am Ufer bis zur Luisenstraße fortgesetzt.
Für die S-Bahn-Randstraße wird das Profil des westlich gelegenen Abschnitts (Margarete-Steffin-Straße) übernommen.

Innerhalb des Luisenquartiers werden drei parallel verlaufende Straßen mit gleichem Profil (14m mit Baumreihe an der Westseite) angelegt, die mit leichtem Gefälle zur Uferpromenade hinabführen.

Baufelder und Nutzung
Die neuen Straßen grenzen vier Baufelder ab. Die Bebauung erreicht an der Straße gleichmäßig eine Höhe von ca. 24 m. Innerhalb der Baufelder werden die Höhen differenziert.

Das westliche Baufeld nimmt die Bundestagserweiterungen auf und wird als Ensemble von Alt- und Neubauten um ein System kommunizeirende Höfe herum gestaltet.
Neben der Büronutzung (vorwiegend Kombibüros), die große Teile der Gebäudekomplexe einnimmt, sind größere und kleinere Konferenzräume vorgesehen. Für die Belichtung der Büros sind in tieferen Gebäudeteilen Galerien angeordnet, die ihr Licht von oben erhalten.
Die gemeinschaftlichen Einrichtungen (Kita, Kantine) befinden sich jeweils im obersten Geschoss. Der Kita wird eine großzügige Dachterrasse zugeordnet, die nach Süden ausgerichtet ist und sich vom Lärm der S-Bahn abwendet. Auch die Kantine erhält eine großzügige Dachterrasse, die sich zu einem Innenhof orientiert.
Vom Schiffbauerdamm aus ist im Erdgeschoss ein öffentliches Bürgerfoyer mit Ausstellungsbereich zugänglich.

Die drei weiteren Baufelder nehmen städtische Nutzungen (mit ca. 40% Wohnen) auf.
Im östlichen Bereich wird das bestehende Gebäude Schiffsbauerdamm Nr. 12 durch ein Büro- und Geschäftshaus von 24 m Höhe zu einem Baufeld ergänzt.
Die beiden mittleren Baufelder besitzen die gleiche Breite und den gleichen Aufbau.
Die Baufelder sind in regelmäßige Parzellen unterteilt, die sich unabhängig voneinander bebauen lassen. In eines der beiden Baufelder ist das Gebäude Schiffsbauerdamm Nr. 19 integriert.

Die Parzellen an der S-Bahn-Randstraße (Fortsetzung der Margarete-Steffin-Straße) sind für Büro- und Geschäftshäuser vorgesehen, die durch die Ausbau der S-Bahn-Bögen zu Geschäften und Gastronomie ein Gegenüber erhalten. Durch Verbindungen zur anderen S-Bahn-Seite können die Bögen nach beiden Seiten geöffnet werden und sind auch im Norden fußläufig erreichbar.
Für die Parzellen an den neuen Parallelstraßen und am Schiffbauerdamm ist eine horizontal gestaffelte Nutzungsmischung vorgesehen. Während im Erdgeschoss großflächige Läden und Gastronomie Platz finden, werden im ersten und zweiten Geschoss Büros und Kanzleien eingerichte. Im Innenbereich des Baufeldes entstehen dafür charakteristische innere Höfe. Im dritten bis sechsten Geschoss werden Wohnungen (vorwiegend Maisonetten) mit großzügigen Terrassen gebaut. Die Gebäude sind nach innen, nicht wie sonst üblich nach außen, gestaffelt.


Freiräume
Die verschiedenen Bauten der Bundestagserweiterung werden durch ein System kommunizierender Höfe miteinander verbunden. Dabei werden drei unterschiedliche Hoftypen unterschieden. Jeder Hof-Typus erhält ein Thema, das die Bepflanzung und Ausstattung der Höfe inspiriert. Der Hof des ehemaligen Landgerichtes erhält als Zentrum der Gesamtanlage eine formale, repräsentative Gestaltung. Die inneren Höfe werden mit baumbestandenen Pflanzinseln in freien Formen gestaltet. Für die von den Straßen einsehbaren Vorhöfe sind kompakte Baumpakete vorgesehen. Die Höfe dienen der Kommunikation (Outdoor-Klüngeln) und der Entspannung.

Die privaten Freiräume des Luisenquartiers befinden sich innerhalb der Baufelder. Durch die Höhendifferenzierung, die auf die unterschiedlichen Nutzungen Rücksicht nimmt, ergibt sich das Bild gestaffelter Terrassen. Die Größe der Terrassen lässt eine üppige Ausstattung mit Pflanzen zu. Gemeinsam mit den begrünten Dächern können sich die Terrassenanlagen zu „hängenden Gärten“ entwickeln.

Der öffentliche Raum des Luisenquartiers wird durch Straßen unterschiedlichen Charakters gebildet.
Der Charakter der S-Bahn-Randstraße entspricht mit den geöffneten S-Bahn-Bögen auf der einen, der Bundestags-, Büro- und Geschäftsnutzung auf der anderen Seite in etwa demjenigen der Georgenstraße zwischen Friedrichstraße und Kupfergraben oder der Gasse am Savignyplatz.
Die drei Parallelstraßen erhalten ein asymmetrisches Profil mit einer Baumreihe vor den Süd-Ost-Fassaden der Gebäude. Für das Quartier wird eine einheitliche Baumsorte ausgewählt, die zur Profilbreite (14m) passt.
Die Luisenstraße bildet mit einer klaren Kante den Übergang vom Regierungsviertel mit seinen Großbauten und Parkanlagen zur inneren Stadt mit ihrem städtischen Ufer.
Die Uferpromenade am Schiffbauerdamm blickt nach Süden. Die Kronen der doppelten Platanenreihe bilden ein Blätterdach, unter dem sich ein Schattenmuster auf das helle Pflaster legt und der Promenade ein südliches Flair verleiht.
Perspektive

Perspektive

Vogelperspektive

Vogelperspektive

Blick über die Spree

Blick über die Spree

Übersichtsplan

Übersichtsplan

Ansicht Spreeseite

Ansicht Spreeseite

Nutzungskonzept

Nutzungskonzept