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Nichtoffener Wettbewerb | 10/2014

Neubau und die Neugestaltung von Busbahnhof und Bahnhofsumfeld

3. Preis

HINRICHS WILKENING ARCHITEKTEN

Architektur

HAHN HERTLING VON HANTELMANN

Landschaftsarchitektur

OBERMEYER Gruppe

Bauingenieurwesen

Katrin Helmbold l ArchitekturModellbau

Modellbau

ErlÀuterungstext

StadtrÀumliches Gesamtkonzept
Das Bahnhofsumfeld wird als eine Abfolge von drei PlĂ€tzen heraus gearbeitet. Dieses Platzband wird vielfĂ€ltig mit Fuss- und Radwegeverbindungen vernetzt. Schwerpunkt ist der Bahnhofsvorplatz. Hier hat auf einer niveaugleichen PlatzflĂ€che der FussgĂ€nger den Vorrang. Nördlich schliesst sich der Busbahnhof mit dem Vorrang Busverkehr an, im SĂŒden vermittelt eine grosszĂŒgige ebenfalls niveaugleiche PlatzflĂ€che ĂŒber die Bahnhofsstrasse Richtung Innenstadt. Hier stehen die Radfahrer im Mittelpunkt und der Einrichtungs-PKW-Verkehr vom Bahnhofsvorplatz (Taxistand/DropOff) wird in Verbindung mit Kurzzeitparkern und den unmittelbar am Bahnhofsvorplatz befindlichen BehindertenstellplĂ€tzen abgefĂŒhrt. Mit der StĂ€rkung des Freiraums und der BĂŒndelung der Verkehrsströme zum Vorteil von FussgĂ€ngern und Radfahrern entsteht am Hauptbahnhof ein attraktives EntrĂ©e in die Stadt Weilheim. Ein bodenbĂŒndiges steinernes Infoband leitet den Besucher in Richtung der nahen Innenstadt. Ein wichtiger Umlenkpunkt in der WegefĂŒhrung der Bahnhofstrasse ist der Abschluss des Platzbandes an der Bahnhofsgasse. Hier bilden zwei viergeschossige Bauten mit offenen Gewerbenutzungen im Erdgeschoss eine klare Platzkante. Den entwickelten Raumsequenzen folgend wird eine stĂ€dtebauliche Figur mit dem Bahnhof im Zentrum aufgebaut: in sĂŒdlicher VerlĂ€ngerung entsteht eine prĂ€gende FahrradĂŒberdachung, in nördlicher VerlĂ€ngerung des Bahnhofsplatzes analog eine BusbahnhofĂŒberdachung.

Funktionale Gliederung der Verkehrsteilnehmer
Die gebĂŒndelten Verkehrsströme- und bereiche und die Teilung in einen nördlichen Bus und einen sĂŒdlichen PKW-Bereich bilden eine eindeutige rĂ€umliche Orientierung, die sich in klaren Funktionseinheiten rĂ€umlich widerspiegelt. Die Erreichbarkeit fĂŒr FussgĂ€nger und Radfahrer und den ÖPNV wird optimiert.

Der Hol- und Bringverkehr wird mit einer DropOff Spur und einem Taxistand auf dem Bahnhofsvorplatz gebĂŒndelt. Der PKW Verkehr wird aus der Bahnhofsalle kommend ĂŒber den Bahnhofsvorplatz als Einrichtungsverkehr gefĂŒhrt und ĂŒber die Bahnhofsstrasse abgefĂŒhrt. Hier sind ebenfalls Kurzzeitparker vorgesehen. Die BehindertenstellplĂ€tze sind in unmittelbarer NĂ€he zum Bahnhofseingang positioniert. Im nördlichen Busbahnhof ist kein PKW Verkehr vorgesehen.

Der Radverkehr erhĂ€lt mit der Bike- and Ride Station in der Bahnhofstrasse einen Schwerpunkt. Der Radfahrer wird hier grosszĂŒgig in einer Spur gefĂŒhrt, kann sich auf dem Bahnhofsvorplatz frei bewegen und seine Fahrspur östlich des Busbahnhofs fortsetzen. Neben der zentralen Bike- and Ride Station werden fĂŒr die aus dem Norden kommenden Anwohner dezentrale StellplĂ€tze auf dem Bahnhofsvorplatz und östlich des Busbahnhofs angeboten.

Analog zum barrierefreien Ausbaus des Bahnhofs ist die Anfahrbarkeit der Busbuchten auf eine behindertengerechte Anfahrbarkeit ausgelegt. Die Bewegungsspur des Busses ermöglicht es dem Busfahrer bis zu 1cm dicht an den Bahnsteig heran zufahren, um behindertengerechtes Einsteigen zu gewÀhrleisten. Die Schleppkurven sind auf eine bestmögliche Manövrieroption ausgelegt. Fahrbahnquerungen finden zur Sicherheit der FussgÀnger immer vor dem Fahrer, insbesondere auf dem niveaugleichem Bahnhofsvorplatz statt.

GrundsĂ€tzlich sind alle Bereiche barrierfrei erschlossen, alle notwendigen Zufahrten, Anlieferungen und Rettungswege sowie die StellplĂ€tze am Stellwerk wurden in die Planung integriert. Im Zusammenhang mit den westlichen Park- and Ride StellplĂ€tzen entsteht mit der neuen Gestaltung und der inhaltlichen und gestalterischen VerknĂŒpfung von Bus, Bahn (ÖPNV), Rad- und Fussverkehr ein attraktiver Verteiler- und Knotenpunkt fĂŒr Stadt und Umland, der eine sichere FĂŒhrung von FussgĂ€ngern und Radfahrern gewĂ€hrleistet.

Freiraumkonzept
Eine starke Freiraumstruktur bildet als fester Rahmen im Stadtraum ein robustes GrundgerĂŒst, das langfristig die Grundlage fĂŒr eine stĂ€dtebauliche Entwicklung des Bahnhofsumfeldes bietet. Gleichzeitig bietet die starke freirĂ€umliche Gliederung eine klare Orientierung fĂŒr den Besucher.

Das Platzband ist dem Gleisbett folgend an den Anschlussstellen im Norden und im SĂŒden in ein grĂŒnes Band gebettet. Es bildet einen GrĂŒnzug aus, der den Nord-SĂŒd-Radweg integriert. Im Platzbereich verspringt das GrĂŒne Band und formt in der Bahnhofstrasse mit den BestandsbĂ€umen eine grĂŒne Linie. Im Bereich Busbahnhof ist zu den östlichen Wohngebieten hin ebenfalls eine grĂŒne Baumlinie vorgesehen, die unter anderem einen grĂŒner Puffer zwischen der Wohnbebauung wie dem Betreuten Wohnen und dem Busbahnhof ausbildet.

Der Höhensprung nach Osten wird als GelĂ€ndekante klar heraus gearbeitet. Eine 1,20m hohe Mauer gibt einen eindeutigen rĂ€umlichen Abschluss zum Bahnhofsumfeld. Mit der Aufschrift Weilheim i.OB in Sichtachse zum Bahnhofsausgang wird sie gleichzeitig zum Orientierungs- und InformationstrĂ€ger. Der weitere Höhensprung wird ĂŒber eine grĂŒne Böschung aufgefangen, die die BestandsbĂ€ume integriert. Die Anschlusswege werden ĂŒber barrierefreie Rampen in das Mauerband integriert.

Zur Verbesserung der fusslĂ€ufigen Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof wird mit einer Vielzahl von FussgĂ€nger- und Radfahrerverbindungen wie eine Durchwegung an Post, Bauamt und betreutem Wohnen ein attraktives innerstĂ€dtisches Fuss- und Radwegesystem in Trassen abseits der Verkehrsstrassen entwickelt. Kleine AuftaktplĂ€tze kennzeichnen ihren Beginn im Verlauf der MĂŒnchner Str., rhythmisieren diese und leiten in regelmĂ€ssigen AbstĂ€nden zum Bahnhofsumfeld ĂŒber. Mit dem grosszĂŒgigen Platzband erhĂ€lt das Bahnhofsumfeld Raum.

Bahnhofsvorplatz
Eine durchgÀngige FlÀche aus einem einheitlichen Plattenbelag wird zwischen dem Bahnhofs- und dem PostgebÀude aufgespannt und gibt dem FussgÀnger Bewegungsfreiheit und Vorrang. Abgesenkte, steinerne EntwÀsserungsrinnen kennzeichnen die Einrichtungsfahrspur des PKW-Verkehrs. Die zwei vorhandenen BestandsbÀume werden als markante Einzelgehölze herausgearbeitet und um einen weiteren Baumstandort vor der Post ergÀnzt. Eine besondere AufenthaltsqualitÀt entsteht mit einer sanft modellierten Holzsitzskulptur.

Bahnhofsstrasse und Busbahnhof
Bahnhofsstrasse und Busbahnhof erhalten ebenfalls eine durchgĂ€ngige PlatzflĂ€che aus einem Pflasterformat und –stein analog zu demjenigen, der in der sanierten Innenstadt verwendet wurde. Eine Querstreifung mit dem dunkleren Stein des Bahnhofsvorplatzes verkĂŒrzt den Platz optisch in Laufrichtung. In der weiterfĂŒhrenden Bahnhofsstrasse erhalten die bestehenden GebĂ€ude einen erweiterten Gehwegbereich, um den Raum vor ihren GeschĂ€ften attraktiver gestalten zu können.
Ziel ist es, die EG Zonen zu beleben und aufzuwerten.

Bahnhofsallee
Die Bahnhofsalle wird von ihren Verkehrsfunktionen weitesgehend befreit und auf eine Minimumbreite zur Erschliessung des Busbahnhofs minimiert. Eine ĂŒber ein MĂ€uerchen klar akzentuierte grĂŒne Plaza mit extensiven Staudenbeeten vermittelt zwischen der anstehenden Wohnbebauung und den Verkehrsströmen und bietet fĂŒr FussgĂ€nger und Radfahrer attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten. Die Gehwegbereiche werden analog zur MĂŒnchner Str. und sĂŒdlicher Bahnhofstrasse mit einem einheitlichen Pflasterbelag analog zur Altstadt gestaltet.

MĂŒnchner Strasse
Die MĂŒnchner Str- wird in Funktion als Strasse bestmöglich minimiert, die Strasse selbst verschmĂ€lert. PKW StellplĂ€tze werden in ein durchgĂ€ngiges Baumband integriert, die Gehwegbereiche mit einem durchgĂ€ngigen Pflaster analog zur Altstadt aufgewertet.

Überdachung Busbahnhof
Das rippenartige Betondach des neuen Busbahnhofs wĂ€chst baumartig aus scheibenförmigen StĂŒtzen hervor, die den im SĂ€gezahnschnitt angeordneten Haltebereichen folgen. Als lineare Skulptur bildet der Busbahnhof eine selbstbewusste Figur und definiert in der Reihung der Bauten und DĂ€cher entlang der Bahn die EmpfangsrĂ€ume zum Bahnhofplatz neu.

Die Überdachung des Busbahnhofs ist so konzipiert, dass eine von der Deutschen Bahn unabhĂ€ngige Erstellung möglich ist. SĂ€mtliche notwendigen SchutzabstĂ€nde werden eingehalten. Eine VerlĂ€ngerung des von der Deutschen Bahn geplanten Bahnsteigdaches am Gleis 1 um ca. 50m ermöglicht eine direkte geschĂŒtzte Verbindung zwischen Bus und Bahn.

Die weitausladenden Betonschirme der Dachkonstruktion ruhen auf StĂŒtzen, die jeweils windgeschĂŒtzte Sitzinseln in sich aufnehmen. Wechselseitig angeordnet belichten grosszĂŒgige Oberlichter diese Aufenthaltsbereiche und geben den Wartenden eine Orientierung auf Bus und Bahnsteige. Die kĂŒnstliche Beleuchtung ist als indirektes Licht in die Oberlichtkonstruktion integriert.

Orientierung und Sicherheit
Eine klare rÀumliche Gliederung der einzelnen Verkehrsbereiche schafft ebenfalls eine klare Orientierung im Raum. ZusÀtzliche Schilder und Systeme können auf ein Minimum reduziert werden. Das prÀgnante Stellwerk wird zum InformationstrÀger ebenso wie die neuen Bauten am Fahrraddach. Als GÀsteleitsystem fungiert ein Steinernes Band, das vom Bahnhofsplatz aus durch die Bahnhofstrasse Richtung Innenstadt leitet. Es beinhaltet in den Stein geprÀgte Informationen zur Stadt Weilheim und ist eine angemessene und reprÀsentative Geste zur Orientierung.

Ausstattung, Material- und Pflanzenwahl
So wie Weilheim in die wellige GrundmorÀnenlandschaft des Alpenvorlandes gebettet ist, lÀdt eine sanft geschwungene Sitzskulptur aus gefrÀstem Leimholz zum Verweilen auf dem Bahnhofsvorplatz ein. Gleichzeitig ist sie ein besonderes Merkzeichen auf dem neuen Platz. Die PlatzflÀchen werden nachhaltig in Naturstein ausgebildet.

Lichtkonzept
Zwei Linien mit Mastansatzleuchten betonen die Baumpromenaden und das gestalterische Konzept der linear ausgerichteten Platzsequenzen. Sie bieten einen zusÀtzlichen Beitrag zu Orientierung, Sicherheit und sozialer Kontrolle. Auf dem Vorplatz kommt eine besondere Leuchtenform zum Einsatz, in den anliegenden PlÀtzen wird das Modell der Innenstadt aufgenommen.

Abschnittweise Realisierung
Eine abschnittsweise Realisierung ist platz- und strassenraumweise gegeben. Zur StĂ€rkung der EG Zone Bahnhofstrasse ist auf lange Sicht ein Neubau auf der FlĂ€che des ehemaligen Fernfunkhauses wĂŒnschenswert. Ein Punkt mit besonderem Fokus ist die bauliche Eckausbildung mit Blockschluss als Neubebauung der FlĂ€che des DAK Hauses. So kann hier eine starke Umlenkfunktion fĂŒr FussgĂ€nger aus der Innenstadt kommend im Stadtraum entstehen.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit
Die robuste und einfache Grundstruktur erlaubt es, mit minimalen Mitteln eine hochwertige Neugestaltung herzustellen. Dabei wird auf zeitlose Materialien und eine klassische Formensprache gesetzt. Die Wahl hochwertiger, vandalenresistenter Materialien sichert nachhaltig einen geringen Unterhaltungs-, Betriebs- bzw. Pflegeaufwand und entsprechend eine wirtschaftliche Realisierung. Wo möglich werden die PlatzflĂ€chen in GrĂŒnflĂ€chen und insbesondere in die Baumscheiben entwĂ€ssert. Die Höhen- und GefĂ€lleplanung orientiert sich am bestehenden GelĂ€ndeverlauf, so dass keine grösseren Bodenbewegungen notwendig werden.

Ideenteil
FĂŒr den Ideenteil des Wettbewerbsgebietes wird eine stĂ€dtebauliche Nachverdichtung vorgeschlagen, um die vorhandenen Strukturen angemessen zu ergĂ€nzen. Die Körnung des vorhandenen Stadtkörpers wird deutlich herausgearbeitet und die StrassenrĂ€ume im Bahnhofsgebiet werden gestĂ€rkt. Die Innenbereiche der ergĂ€nzten Blockstruktur werden aufgewertet und neue Durchwegungen angelegt.

Entlang der Bahnhofsgasse wird ein neues Wohnquartier vorgeschlagen, das den Block SchĂŒtzenstrasse - MĂŒnchener Strasse - Bahnhofstrasse nach Westen vervollstĂ€ndigt. Die notwendige AbstandsflĂ€che zwischen den neuen WohngebĂ€uden und der Bahnanlange bietet Platz fĂŒr einen breiten parkartigen GrĂŒnzug, der den parallel zur Bahn verlaufenden Fahrradweg aufnimmt. Das Quartier verfĂŒgt ĂŒber eine gemeinschaftliche Tiefgarage und ist ĂŒber eine kleine Platzanlage am Übergang der Bahnhofsgasse zur Bahnhofstrasse angebunden.

Der neue Quartiersplatz wird von zwei viergeschossigen Bauten gesĂ€umt, die jeweils erdgeschossig ĂŒber GewerberĂ€ume verfĂŒgen. Der bahnseitige Baukörper wird auch in den Obergeschossen mit einer Gewerbenutzung geplant. Der erste Baustein an der Bahnhofsgasse kann in den Obergeschossen mit einer Wohnnutzung versehen werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das auf einfachen Prinzipien aufbauende stĂ€dtebauliche Grundkonzept besticht durch die Schaffung klarer Raumhierarchien mit Busbahnhof, Bahnhofsvorplatz und sĂŒdlicher Bahnhofstraße. Die Umlenkung in den sĂŒdlichen Ideenteil geschieht beinahe selbstverstĂ€ndlich durch das AbrĂŒcken der Bebauung von der Bahn und die richtig positionierten GebĂ€ude. Der entstehende GrĂŒnraum wird kontrovers diskutiert, als grĂŒner Transferraum und Puffer zur Bahn jedoch fĂŒr gut befunden.
Die dargestellte, stark tektonische Gestaltung des Busbahnhofes stellt eine charaktervolle und sehr eigenstĂ€ndige Lösung dar, erfĂŒllt nebenbei ganz selbstverstĂ€ndlich auch funktionale Anforderungen nach Licht und Schatten, Wind - und Wetterschutz. Ihre gestalterische AusprĂ€gung wird in ihrer HĂ€rte allerdings durchaus kontrovers diskutiert.
Es werden alle geforderten HalteplĂ€tze konzentriert untergebracht, auch erlauben sie einen kreuzungsfreien Zugang zu den Bahnsteigen. Die eingeschrĂ€nkte barrierefreie ZugĂ€nglichkeit ist kritisch zu beurteilen. Die verwandte und doch etwas anders gestaltete sĂŒdliche Überdachung wird positiv beurteilt, genau wie die hier untergebrachten zusĂ€tzlichen Funktionen.
Positiv gesehen wird die axiale Erschließung der Bahnhofsallee, wie im Bestand vorhanden mit einer StĂ€rkung der Baumreihen. Die Anbindung nach SĂŒden ĂŒber eine Einbahnregelung fĂŒhrt allerdings zwangslĂ€ufig und ohne Not zu einer Erhöhung der Belastung auf der Bahnhofsallee und am Bahnhofsvorplatz. Die platzartige und doch differenzierte Gestaltung mit ablesbarer Fahrspur ist positiv. Die dargestellte Fahrradverbindung weist im Bereich des Bahnhofsvorplatzes SchwĂ€chen auf.
Im Ideenteil fehlen Aussagen zu Erschließung und Parkraumbewirtschaftung, auch die dargestellten Fassaden sind sehr schematisch.

Der Nord-SĂŒd Freiraum wird durch unterschiedliche BelĂ€ge in drei Teile gegliedert. Es wechseln ab ein Naturstein-Reihen-Verband, großformatige Granitplatten mit gepflasterter Fahrspur vor dem BahnhofsgebĂ€ude und einem asphaltiertem Busbahnhof. Der Belagsmix erscheint etwas unmotiviert. Durch die starke Zeichnung von EntwĂ€sserungsrinnen entsteht der Eindruck eines klassischen Verkehrsraums. Die Wiederholung von gĂ€rtnerischen Motiven an verschiedenen Orten erscheint unmotiviert. Die an sich interessante Idee, die topographische Situation herauszuarbeiten stellt den Erhalt der BestandsbĂ€ume in Frage. Der Stadtgarten in der Bahnhofsallee ĂŒberzeugt an dieser Stelle nicht und es entfallen viele private KFZ-StellplĂ€tze.

GrĂ¶ĂŸe und rĂ€umliche Fassung des Bahnhofsplatzes erscheint angemessen. Das Leitband Richtung Altstadt wird kritisch bewertet.

Die FĂŒhrung / Trasse der Radfahrer und FußgĂ€nger ist teilweise unklar und ist auf dem Bahnhofsplatz nicht nachvollziehbar. Die SichtverhĂ€ltnisse sind teilweise ungĂŒnstig.

Der Busbahnhof im Norden sieht die Errichtung der Bushaltestellen im Westen entlang des Kombibahnsteigs vor. Die Haltestellen fĂŒr den SEV sind ostseitig geplant und rĂŒcken sehr nah an die bestehende Wohnbebauung heran, was schalltechnisch zu Problemen fĂŒhren könnte. Der geplante Pflasterbelag im Bereich des Bahnhofvorplatzes und der Bahnhofsstraße fĂŒhrt zu erhöhten Schallimmissionen in der Nachbarschaft. Der Vorschlag fĂŒr die Wohnbebauung ist sehr offen gehalten, hĂ€lt jedoch die MindestabstĂ€nde bzgl. der erschĂŒtterungstechnischen Anforderungen ein. Allerdings können aufgrund der offenen Strukturen sowohl an den GebĂ€uden selbst sowie den zugehörigen Freibereichen und ggf. auch in der dahinter liegenden Wohnbebauung Überschreitungen der schalltechnischen Anforderungen nicht ausgeschlossen werden. Hier sind im weiteren Verfahren ergĂ€nzende Untersuchungen erforderlich.

In wirtschaftlicher Hinsicht stellt das Konzept voraussichtlich eine angemessene Lösung dar. Insgesamt scheint das Konzept gut realisierbar und bietet fĂŒr das Bahnhofsumfeld die Chance hier mit einer robusten und charaktervollen Lösung ein neues Entree fĂŒr Weilheim zu schaffen.
Planung VerkehrsfĂŒhrung

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