Gartenstadt Werdersee ─ Werkstatt zur Entwicklung eines städtebaulichen Leitbildes für ein neues Wohnareal im Bremer Süden

GARTENSTADT WERDERSEE

Ausgangslage
Ein besonderer Ort - ländlich und doch nah zur Stadtmitte - mit weiten Blicken über das Feld, zum Deich und bis zum Weserstadion. Eingefügt in das Siedlungsgefüge der Umgebung liegt die große Wiese mit zwei prägnanten Knicks und deutlich definierten grünen Raumkanten, die als Bewegungsraum und Verbindung zwischen der Habenhauser Landstraße und dem Werdersee sowie vom Wohngebiet zum Grünraum des Friedhofs dient. Informelle Pfade queren die Wiese in Nord-Süd und Ost-West Richtung.

Gartenstadt Werdersee
Eindeutig definierte, thematische Räume und eine Wegeführung, die die bestehende Struktur des Ortes als Basis hat, prägen die neue Gartenstadt. Es entsteht eine markante Siedlungsstruktur, die eigenständig und wiedererkennbar ist, sich aber trotzdem in die Umgebung einfügt und bestehende Anknüpfungspunkte wie selbstverständlich aufgreift. Es gibt große Grünanteile und klare Raumkanten sowie vielfältige Wege und Orte unterschiedlichen Charakters.

Wiesenpfade, Höfe, Straßen und Plätze
Ein System aus formellen und informellen Wegen erschließt die neue Gartenstadt. Es gibt baulich klar gefasste, von Bäumen gesäumte Straßen, eine Kette von drei Höfen ohne Durchgangsverkehr mit Spiel- und Aufenthaltsqualität, sowie zwei ruhige, grüne Wiesenpfade, die das Gebiet von Süden nach Norden queren. Ein grüner Deichpark und ein Alleeplatz an der Habenhauser Landstraße fungieren als große Treffpunkte. Der Blick von der Allee zum Deich bleibt durch die Höfe erhalten.


GARTENSTADT WERDERSEE / 2

Grüne Pfade
In Anknüpfung an die ursprüngliche Atmosphäre und Struktur des Ortes wird das Plangebiet weiterhin in Nord-Süd-Richtung von mehreren Wiesenpfaden durchquert. Ein breiter Pfad im Westen fungiert als übergeordnete, öffentliche Grünverbindung. Von hier aus gelangt man an mehreren Punkten auf den Höhenweg am Huckelrieder Friedhof und passiert auf dem Weg von der Allee zum Werdersee vielfältige Sport- und Spielangebote.
Die sehr schmalen, infomellen Wiesenpfade zwischen den Gärten dienen als Nachbarschaftswege und bieten an kleinen Aufweitungen Platz zum Verweilen und Spielen.

Autofreie Höfe
In der Mitte der Gartenstadt befindet sich eine Enfilade aus drei autofreien Höfen, die wie eine Kette zwischen dem Alleeplatz und dem Deichplatz liegt. Die Höfe bieten ideale Flächen für Kinderspiele und nachbarschaftliches Treffen ohne eine Beeinträchtigung durch PKW Verkehr und Parken. Rasenflächen, ein kleines Wasserbecken und die Wegeflächen ermöglichen vielfältige Nutzungen für die unterschiedlichen Ansprüche der Bewohner. Die Höfe sind räumlich klar ablesbar und so dimensioniert, dass ein angemessenes Maß an Privatheit und sozialer Kontrolle möglich ist. Ungefähr ein Drittel aller Reihenhäuser in der Gartenstadt liegt an den drei Höfen.

Quartiere am Ring
Die Ringstraße ist als Tempo-30-Zone geplant. Durch die Knicks, die das Gebiet in Ost-West-Richtung queren, ergibt sich eine Gliederung in mehrere Quartiere. Der Bezug der Gebäude aufeinander und subtile räumliche Verengungen unterstützen die Quartiersbildung. Durch die Anordnung der verschiedenen Typologien und Nutzungen besitzen die Quartiere unterschiedliche Charaktere. Das inhaltlich und baulich dichteste Quartier befindet sich mit dem Großteil des Geschosswohnungsbaus, dem Alleplatz und der Kita im Süden an der Landstraße, einen zweiten Hochpunkt gibt es durch die Deichhäuser mit Blick über den Werdersee im Norden der Gartenstadt.