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Offener Wettbewerb | 11/2014

Peter-Joseph-Lenné-Preis 2014

Cultural Spine / Grüne Fugen durch London

Engere Wahl / Aufgabe C

Tina Simon

Student*in Landschaftsarchitektur

Sebastian Lensch

Student*in Landschaftsarchitektur

Wolfgang Hilgers

Student*in Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit interpretiert das vorhandene Straßennetz auf zwei unterschiedliche Arten und erhöht damit Orientierung und Prägnanz im Stadtraum: Während die Straßen in OstWest-Richtung mit strengen Baumreihen aus Winterlinden gefaßt und zum Teil als Mischverkehrszonen einheitlich gepflastert werden, begleiten die drei nord-südlich verlaufenden Straßen – von den Autoren „Grüne Fugen genannt“ - eine lockere Abfolge von polygonal geformten Pflanzbeeten. Die vorhandenen Fahrspuren werden in diesen Räumen auf zwei reduziert, so dass Platz für Fußgänger und Pflanzbeete gewonnen wird. Gleichzeitig bleibt aber die Verbindung für den Autoverkehr erhalten. Diese Gestaltung verdichtet sich in St. Martins le Grand: Anzahl und Dimension der Pflanzbeete ist hier größer.

Das Konzept Stadtbaummodule in Ost-WestRichtung mit gärtnerischen Hochbeetinseln in
Nord-Süd-Richtung zu vernetzen, bietet spannende Ansätze, könnte in ihren Möglichkeiten aber noch weiter ausgeschöpft werden und z.B. neben der gewählten Tilia cordata ‘Greenspire‘ in dem Stadtteil auch andere Baumarten einsetzen. Gerade angesichts des Klimawandels und vieler derzeit zusammenbrechender Stadtbaumarten ist eine innerstädtische Baumartenvielfalt von großer Bedeutung. Sehr überzeugend werden die Hochbeete mit Amelanchier lamarckii und und robusten Stauden bepflanzt, einem winter- und immergrünen Grundgerüst mit Bergenia, Carex morrowii ‘Variegata‘ und Deschampsia, sowie jahreszeitlich verschiedenen Blühschwerpunkten. Doch bleibt offen, warum dieses Staudenkonzept nicht nur entlang der übergeordneten Straßen, sondern ohne Variationen auch in allen parallelen Nebenstraßen wiederholt wird. Insgesamt ist das Pflanzthema sehr passend gewählt.
Am Newgate Square entscheiden sich die Verfasser für eine teilweise Erweiterung der Grünfläche der St. Pauls Church. Die Jury würdigt diese Haltung, da die derzeit schwierige Verknüpfung von St. Pauls Church Yard Richtung Norden aufgenommen und schlüssig weiter geführt wird. Gleichzeitig kann die befestigte Platzfläche in ihrer Dimension und Form angemessen in den Kontext integriert werden.

Kritisch wird diskutiert, ob das gewählte Gestaltungsmittel der Pflanzbeete ausreicht, die gesamte Länge der St. Martins le Grand von rund 1 km qualitativ hochwertig zu bespielen. Dies insbesondere, da Anfang und Ende dieses Straßenraumes zu wenig erkennbar gestaltet sind und das Thema durch die Wiederholung in den Parallelstraßen nicht an Stärke gewinnt.

Insgesamt bietet die Arbeit aber angemessene, praktikable Lösungen für den Ort und schlägt für die unterschiedlichen Freiräume jeweils realisierbare, wenn auch wenig prägnante Gestaltungen vor.
Perspektive Verteilerspot

Perspektive Verteilerspot

Konzeptplan

Konzeptplan

Entwurfsplan

Entwurfsplan