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Einladungswettbewerb | 11/2014

Informationsraum Katharinenkirche

3. Preis

Architekturbüro KNERER UND LANG

Architektur

Erläuterungstext

Die Katharinenkirche hat eine außerordentlich wechselhafte Geschichte hinter sich, die für den Besucher schon am Kirchenbau selbst ablesbar ist. Über Jahrhunderte hinweg wurde die Kirche immer wieder umgebaut und mit unterschiedlichen Ausstattungen versehen. Die unterschiedlichen Einbauten waren teilweise religiös und liturgisch veranlasst, einige dienen jedoch eher weltlichen Zwecken. Der geplante Eintritts- und Informationsraum fällt unter letztere Kategorie und soll dementsprechend eher zurückhaltend gestaltet werden.

Das Äußere der neuen Informationsloge erinnert an einen alten Opferstock. Die Form des Objekts im geschlossenen Zustand bestimmt ihre Gestaltung. Erst die Öffnung der Truhe ermöglicht den Blick ins Innere und die kompakte Form wird durch die geöffneten und ausgeschnittenen Elemente durchbrochen.

Die Einordnung der Loge erfolgt unter der Empore auf einem neuen Podest, welches anstelle des ehemaligen Gestühlpodestes eingeordnet wird. Der Raum rückt bewusst von der Außenwand ab und ist kompakt möbliert. Ein Arbeitstisch mit vorgelagertem Tresen dient gleichzeitig dem Besucherempfang bzw. Verkauf und ermöglicht die Einsicht des Kirchenraums. Alle Akten und Unterlagen sowie die Pantry- Küche sind in Schränken eingeordnet.

Drucker und Kopierer finden neben bzw. unter dem Arbeitstisch Platz. Die zentrale Auslage befindet sich in der großen Schwenktür. Mit dieser kann die Loge verschlossen werden und tritt bei Gottesdiensten in den Hintergrund.

Die Außenhülle der Loge erhält eine Beplankung mit Massivholzpaneelen, die künstlerisch bearbeitet werden. In der Art von Votivtafeln wird auf der Oberfläche der Eingangsloge die ansonsten nur schwer nachvollziehbare Geschichte der Katharinenkirche und ihrer baulichen Umgebung aufgezeigt.

Dazu ist die Außenhülle der Box in einzelne Bildflächen unterteilt, welche individuell von einem oder verschiedenen Künstlern gestaltet werden können.

Als geeignete Darstellungsform für die Bildmotive wird der Holzschnitt vorgeschlagen, weil durch den Abstraktionsgrad dieser Technik ein gestalterischer Bogen vom Mittelalter in die heutige Zeit gespannt werden kann. Materialität, Detailgrad und Farbigkeit entsprechen genau dem Anliegen, die Entwicklung der Stadt und ihrer Kirche in angemessener Form zu vermitteln, ohne dabei in Konkurrenz zur schon vorhandenen sakralen Kunst zu treten.

Beim Holzschnitt nehmen die Druckplatten nach dem ersten Einsatz die Farbe des Druckes an. In den meisten Fällen wird mit dunklen- nahezu schwarzen- Farben gearbeitet. Diese Farbigkeit ist auch an der Brüstung der Orgelempore vorhanden und soll auch an der Außenfläche der neuen Loge zur Anwendung kommen. Die Innenflächen sollen sich dagegen durch naturbelassene, helle Holzoberflächen absetzen und keine zusätzliche Farbe erhalten.

Die Beleuchtung der Eintrittsloge erfolgt durch Langfeldstrahler über Tresen, Zugang und im Pantry – Möbel. Die Auslagen werden über eingelassene LED- Bänder beleuchtet. Alle Beleuchtungselemente sind dimmbar und können so der Raumstimmung angepasst werden. Durch die Öffnung des Fensters unter der Empore und dessen Aufnahme in der Rückwand der Loge wird zusätzlich eine Ergänzung mit Tageslicht möglich.