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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2014

Neubau Stadtteiltreff Augustinviertel mit städtebaulichem Ideenteil Neuordnung und Zonierung Schulareal

Lageplan

Lageplan

3. Preis

Preisgeld: 5.000 EUR

nbundm* neuburger, bohnert und müller, Architekten BDA und Stadtplaner, Part mbB

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Haltung der Arbeit im Hinblick auf den Gesamtkontext des Augustinviertels erschließt sich im Schwarzplan. Im städtebaulich kleinteiligen und heterogenen Stadtteil soll im Kontext der Kirche St. Augustin und der Grundschule unter Ergänzung des neuen Stadtteiltreffs ein öffentliches Zentrum, einer Agora ähnlich, formuliert werden.

Die Setzung des Stadtteiltreffs ist durch die Drehung auf mehreren Ebenen richtig und wirksam. Der Verschwenk aus dem orthogonalen System der Bestandsgebäude in Verbindung mit der geknickten Dachform signalisiert klar, dass es sich um ein Haus der Allgemeinheit, des Zusammenkommens und der Bürgerschaft handelt. Zudem wird der Bezug zwischen öffentlichem Straßenraum und Haupteingang der Schule eindeutig freigestellt und definiert. Die notwendige Verbindung zum Bauteil C der Schule wird auf „leichte“ und knappste Weise vorgeschlagen. Die trapezförmigen Freiräume zum Pavillonbau und zur Feselenstraße lassen maßvolle Freiräume mit hoher Aufenthaltsqualität entstehen. Kritisch muss dabei die unbeantwortete Frage der Einfriedung des Schulhofes gesehen werden.

Die strukturelle und konstruktive Stimmigkeit kann überzeugen. Gut gelöst ist die klare Trennung der Funktionsbereiche. Die schulischen Räume befinden sich im Obergeschoß, Stadtteiltreff und Café im Erdgeschoß.

Strukturell liegt dem Gebäude ein asymmetrischer kreuzförmiger Grundriss mit Ausbildung eines klaren Zentrums im Binnenbereich zugrunde. Die dadurch etwas versteckte Lage des Foyers wird kritisch gesehen. Im Zentralbereich verbindet der Luftraum, dem Motto des Hauses folgend („alles unter einem Dach“), die beiden Funktionen Stadtteiltreff und Schulnutzung. Darüber hinaus sind die Innenräume und die funktionale Organisation vorbildlich gelöst. Alle zentralen gemeinschaftlichen Räume (Café und Seminarräume des Stadtteiltreffs) sind nicht nur über zwei Seiten belichtet, sondern lassen mit nahezu zweigeschossiger Höhe unter dem geneigten Satteldach Luftigkeit und Atmosphäre entstehen. Eine bessere Hervorhebung des Eingangsbereichs wäre zu wünschen gewesen. Eine bessere Sichtbarkeit der Büros der Bürgerarbeit wäre durch einen Raumtausch zu erreichen. Ein separater Eingang für die Abendnutzungen des Stadtteiltreffs ist nicht gegeben.

Kontrovers wird die Einfassung des Blockes durch eine nahezu klösterliche, raumhaltige Mauerkonstruktion diskutiert. Die daraus resultierenden klaren und thematisch herausgearbeiteten Innenbereiche lassen zwar hohe räumliche introvertierte Qualitäten vermuten, würden der Gesamtanlage jedoch einen eher unzugänglichen Charakter verleihen. Erkauft wird dies durch die unpraktikable Parkplatzsituation mit Senkrechtparkern in der Hölzlstraße und der Fällung von 16 Bäumen.

Die Idee, durch konsequente Übernahme „gegebener Materialität“ die öffentlichste Nutzung am Ort, das Kirchenzentrum, zu reflektieren, ist nachvollziehbar, wird aber im Sinne einer klaren Identifizierbarkeit des Stadtteiltreffs auch von Nutzerseite kritisch gesehen.
Schwarzplan

Schwarzplan

Isometrie des Gebäudes

Isometrie des Gebäudes