Neugestaltung des Marktplatzes

Die Verfasser der Arbeit 1003 interpretieren den Marktplatz neu.
Als Grundidee werden Lavaströme vulkanoider Landschaften formuliert. Im Preisgericht konnte die formale und gestalterische Umsetzung dieses Gedankens nicht nachvollzogen werden. Klar gelöst sind die zwei unterschiedlichen Platzcharaktere „Grüner Anger“ und „Rauher Pocketpark“.

Kritisch gesehen wird die Aufteilung in zwei Parkplatzzonen im Westen bzw. Osten und fehlende Parkplätze im kompletten Mittelbereich. Die nicht notwendige durchgängig zweispurige Ausführung der Straße im Norden trägt nicht zur gewünschten Verkehrsberuhigung dieses Bereiches bei. Die Bushaltestelle ist gut positioniert.

Mit den unterschiedlichen Materialien, kleinformatiger Sandstein vor den Gebäuden, großformatige Betonplatten auf Wegen und Plätzen, Gussasphaltdecken mit hellen Bändern auf den Straßen und gebundene Schotterflächen wird versucht, über ähnliche Farbigkeit Homogenität zu erzeugen. Frostbeständigkeit, Pflegeaufwand, Dauerhaftigkeit und Angemessenheit dieser Materialität wird hinterfragt.

Das Beleuchtungskonzept erscheint schlüssig.

Die mehrstämmigen Birkenpflanzungen als Pioniergehölze auf dem Marktplatz wurden in der Jury kontrovers bewertet.

Insgesamt eine Arbeit, welche mit einer klaren Zonierung, neuer Materialität und freien formalen Elementen einen andersartigen Charakter in die Stadt Neustadt am Kulm trägt.

Anmerkungen aus Sicht des Vertreters der Denkmalpflege:
Positiv beurteilt wird:
- Die große zusammenhängende Grünfläche im Mittelbereich des Platzes.
- Akzeptabel erscheinen Gussasphaltdecken für den Fahrbahnbelag.

Als problematisch empfunden wird:
- Die Beibehaltung der bestehenden Verkehrsführung > Zergliederung der einheitlichen Platzflächen.
- Der Lösungsansatz für die westliche Platzfläche als Lapidarium mit Birken erscheint nicht angemessen.

Abgelehnt wird:
- Die Verwendung von großformatigen Betonplatten und Betonstufen. Sandsteinpflaster ist nicht bekannt.