Aufgabe |
Allgemein: Aufgrund des deutlichen Wachstums der Ludwig-Maximilians-Universität in den letzten Jahren bringt die zentrale Lage im Stadtgebiet von München das akute Problem der Raumnot mit sich, die insbesondere im Stammgelände schwer zu lösen ist. Der große Raumbedarf begründet sich zum einen aus neuen Forschungsprojekten und steigendenden Studierendenzahlen, zum anderen aus veralteter Bausubstanz, mit der oftmals nicht mit den notwendigen Anpassungen an einen modernen Hochschulbetrieb reagiert werden kann. Die Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaften ist gemessen an der Zahl ihrer Studierenden die größte Fakultät der LMU. Innerhalb ihrer 3 Departments bietet sie ein in Deutschland einmaliges Spektrum von Sprachen, Literaturen und Kulturen der Gegenwart und vergangener Epochen, in denen sie Spitzenforschung auf internationalem Niveau betreibt. Den Studierenden eröffnet sich ein breites Angebot von der Indogermanistik, Finnougristik und Klassischen Philologie über Anglistik, Amerikanistik, Slavistik, Romanistik und Italianistik bis zur Skandinavistik und Komparatistik. Zudem beherbergt die Fakultät eines der weltweit größten Institute für Germanistik. Sie leidet jedoch seit vielen Jahren unter dem Umstand, dass sie stark zergliedert und auf viele Standorte verteilt ist. So sind insbesondere die Einzelbibliotheken allein an 11 Standorten in 6 verschiedenen Gebäuden untergebracht. Damit kann weder für die Studierenden ein dem Fach entsprechender attraktiver und moderner Lernort zur Verfügung gestellt werden, noch können die vielen Einzelbibliotheken wirtschaftlich betrieben werden. Mit der Schaffung einer Fachbibliothek „Philologicum“ am Standort Ludwigstraße 25, in 80539 München sollen die Geisteswissenschaften an der LMU eine ihrer wissenschaftlichen Bedeutung entsprechende Stärkung erfahren, um so die derzeitige internationale Spitzenposition nicht nur halten sondern auch weiter ausbauen zu können. Entkernung | Wiederaufbau: Die jetzige Struktur des Gebäudes erfüllt nicht die heutigen Ansprüche an ein modernes Bibliotheksgebäude mit seinen spezifischen räumlichen und funktionalen Anforderungen. Genauere Untersuchungen der Bausubstanz aus den 60er Jahren haben ergeben, dass erhebliche statische und brandschutztechnische Mängel vorliegen, die gegen eine Sanierung des Gebäudes sprechen. Daher wird im Zuge der Maßnahme die gesamte innere Struktur des Gebäudes, der in den 60er Jahren entstandene Fassadenteil zwischen den beiden Eckrisaliten auf der Westfassade sowie das Dach zurückgebaut (Entkernung). Lediglich die denkmalgeschützten Fassaden werden erhalten und sollen im Zuge der Baumaßnahme saniert werden. Das Gebäude Ludwigstraße 25 ist als Einzeldenkmal verzeichnet und gleichzeitig Teil des Ensembles Ludwigstraße mit Odeonsplatz. Wettbewerbsaufgabe: Wettbewerbsaufgabe ist die Schaffung einer Zentralbibliothek im Bestandsgebäude Ludwigstraße 25 für die philologischen Fächer. Die Wettbewerbsaufgabe umfasst: — Sanierung der denkmalgeschützten und zu erhaltenden Fassaden, — Entwicklung der inneren Struktur des Gebäudes, — Neubau der Hoffassade zwischen den beiden Eckrisaliten auf der Westfassade sowie Wiedererrichtung des Daches, — Anbindung an Hofsituation. Die oben beschriebene „Entkernung“ inklusive erforderlicher Sicherungsmaßnahmen ist NICHT Teil der Wettbewerbsaufgabe. Es soll nicht nur ein Ort zum Bücherlesen und -ausleihen entstehen, sondern ein Raum für die Öffentlichkeit, der zum Arbeiten, Verweilen, Austauschen und Vernetzen einlädt. Die Ausstattung der Arbeitsplätze, soll einem modernen zeitgemäßen wissenschaftlichen Arbeiten gerecht werden. Neben den Arbeitsplätzen, sollen die Medienbestände frei aufgestellt und genutzt werden. Ein zentrales Magazin, ein Veranstaltungs-/Ausstellungsraum, ein Schulungsraum, Verbuchung/Thekenbereiche, Schließfächer, Scanner-, Kopierräume, sowie eine kleine Anzahl von Büros mit Teeküche und Materiallager ergänzen das Raumprogramm. Das Raumprogramm für das Philologicum umfasst ca. 6 100 m² Nutzfläche (NF 1-6). Dieser sind die erforderlichen Verkehrs- und Funktionsflächen hinzuzurechnen. Flächen- und Rauminhalte nach DIN 277: BGF ca. 9 400 m² und BRI gesamt ca. 38 500 m³ Geplante zeitliche Realisierung: Geplanter Baubeginn (Entkernung und Neubau): 10.2015.
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