Preisrichter |
Thomas Braun, Prof. Susanne Burger, Prof. Florian Fischer, Prof. Manfred Hegger, Stefan Kögl, Prof. Regine Leibinger, Prof. Dr. Franz Pesch [Vorsitz], Prof. Peter Pfab, Prof. Mathias Pfeil, Prof. Martin Schirmer, Josef Weber , Dr. Florian Janik, Jörg Volleth, Philipp Dees, Lars Kittel, Dr. Birgit Marenbach, Joachim Herrmann, Dr. Ralf P. Thomas, Prof. Dr. Siegfried Russwurm, Hannes Apitzsch, Dr. Zsolt Sluitner, Günter Willbold, Richard Neu, Karl Göpfert |
Aufgabe |
Planerauswahlverfahren mit städtebaulichem Ideenteil und architektonischem Realisierungsteil
Das Unternehmen Siemens plant, auf dem Gelände seines bisherigen Standortes im Süden der Stadt Erlangen bis 2030 einen offenen, modernen und nachhaltig gestalteten Siemens Campus zu errichten.
Das Bauprojekt erstreckt sich über eine Fläche von rund 54 Hektar. Der geplante Siemens Campus unterstreicht das langfristige Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Bayern im Allgemeinen und zum Standort Erlangen im Besonderen und soll für die Mitarbeiter von Siemens, wie auch für die Metropolregion Nürnberg ein Symbol für die Innovationskraft des Unternehmens sein. Das Projekt sieht vor, das heutige Siemens-Areal südlich der Paul-Gossen-Straße in den kommenden zwei Jahrzehnten zu einem zukunftsweisenden Campusquartier zu entwickeln.
In einem urbanen Umfeld soll eine moderne Arbeitsumgebung mit Büro-, Forschungs- und Laborarbeitsplätzen entstehen. Dazu soll ein Großteil des überwiegend bereits mehr als vierzig Jahre alten Immobilienbestands schrittweise durch moderne Gebäudestrukturen ersetzt und die notwendige infrastrukturelle Anbindung geschaffen werden.
Der Siemens Campus Erlangen soll dabei weit mehr als eine moderne und inspirierende Arbeitsumgebung sein. Durch ergänzende Angebote wie ein Hotel einschließlich Apartments für Mitarbeiter und ein neues urbanes Wohnquartier mit Nahversorgungseinrichtungen soll ein vielfältiges und nachhaltiges Lebensumfeld entstehen.
Für diesen Campus ist eine städtebauliche Konzeption höchster Qualität zu entwickeln, die dem Areal durch spannungsvolle Raumfolgen aus Straßen, Plätzen und Zwischenräumen einen eigenständigen, offenen Charakter und Identität verleiht. Die entstehende städtebauliche Qualität ist entscheidend dafür, dass der Siemens Campus dem Anspruch gerecht wird, Innovation und Kreativität zu fördern und den Pioniergeist des Unternehmens zu vermitteln. Die urbane Struktur soll Kommunikation und Konzentration in gleicher Weise ermöglichen, wie sie Entspannung und Erholung Raum gibt.
Auf dem Siemens Campus Erlangen wird zudem erstmals in diesem Maßstab die neue, zukunftsweisende Architekturstrategie des Unternehmens, die „Construction Excellence“, umgesetzt. Diese steht in der langen Tradition der Siemensbauten, die von Beginn an die Werte des Unternehmens in gebaute Realität überführen und so in besonderer Weise gleichermaßen der Identitätsbildung wie der Präsentation des Unternehmens dienen. Die „Construction Excellence“ bildet die Grundlage für einen homogenen architektonischen Rahmen im Campus, in dem sich dessen städtebauliche Qualität umso intensiver ausprägen kann.
Der neue Siemens Campus soll die Motivation der Mitarbeiter, die hier leben und arbeiten, ebenso stärken wie deren Identifikation mit dem Unternehmen. Und dies auch bei Menschen, die noch gar keine Mitarbeiter sind: Der Siemens Campus Erlangen soll eine Strahlkraft entwickeln, die es ermöglicht, die besten Köpfe der Welt in den Wirtschaftraum Erlangen zu holen. Hoch- und Höchstqualifizierte in Forschung und Wissenschaft, Management oder Kultur sollen sich hier wohl fühlen und den Siemens Campus anderen Optionen vorziehen. Er muss daher einen innovativen Ansatz verfolgen, der auch im globalen Kontext Beachtung findet und die Menschen begeistert.
Der Freistaat Bayern, die Stadt Erlangen und der Vorstand der Siemens AG unterstützen das einzigartige Vorhaben und haben bereits im Februar 2014 in München eine gemeinsame Vereinbarung zum Bau des Siemens Campus Erlangen unterzeichnet. Zuvor hat sich die Stadt Erlangen in zwei Stadtratssitzungen zu diesem Projekt bekannt.
Gegenstand des Verfahrens ist die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzeptes für das ca. 54 ha große Areal „Erlangen Süd“ von Siemens in Erlangen und einer architektonischen Vertiefung für einen ersten Bauabschnitt (Modul 1 + 2) von ca. 193.000 qm Geschossfläche und einem exemplarischen Gebäude.
Das erweiterte Betrachtungsgebiet erstreckt sich über das eigentliche Plangebiet hinaus und umfasst zusätzlich die Bereiche der unmittelbar angrenzenden Straßen- und Freiräume sowie Bauflächen.
Die Ausarbeitungen sollen eine hohe Qualität in der städtebaulichen und architektonischen Gestaltung aufweisen und sich durch eine höchstmögliche Nachhaltigkeit auf Quartiers- und Gebäudeebene auszeichnen und dabei die Anforderungen von Siemens planerisch umsetzen.
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