Die taktilen Pläne müssen nach Kriterien des „Design for all“ entwickelt werden, um allen Besuchern einen ersten visuellen Eindruck über die Wegeführung und Infrastruktur sowie in Ausstellungen über präsentierte Inhalte der Ausstellung zu verschaffen. Die Pläne werden taktil gestaltet, um sowohl haptisch orientierten Besuchern als auch Besuchern mit Seheinschränkungen die Orientierung im Raum zu vereinfachen.
Die taktilen Orientierungsmodelle in Ausstellungen (a) müssen hochwertig und mit dauerhaften Materialien gestaltet werden. Maßstab, Detailierungsgrad der Darstellung und Abstraktion ist mit dem AG zu entwickeln. Aufgrund zu erwartender hoher Beanspruchung durch die Besucher wird Wert gelegt auf die Qualität der Materialien sowie einer ausreichenden Fixierung des Modells an einer Unterkonstruktion.
Die taktilen Etagenübersichtspläne (b) werden als taktil erfahrbare Grundrissdarstellung die Informationen zur Orientierung im Gebäude wiedergeben. Ebenso hier besteht die Anforderung nach einer hochwertigen, robusten und mit dauerhaften Materialien gestalteten Ausführung.
Zum Schutz vor Abrieb durch die taktile Nutzung ist ein geeignetes Material zu wählen. Alle Ecken und Kanten der erhabenen Konturen sind zum Schutz leicht gebrochen auszuführen unter Berücksichtigung, dass die Tastqualität erhalten bleibt. Ein Abnutzen der Farbschicht muss in jeder Hinsicht ausgeschlossen sein. Alle Teile sind fest und nicht sichtbar verklebt. Oberflächen sind hygienisch und leicht zu reinigen sowie reinigungsmittelbeständig ausgeführt.
Gemäß Brandschutzvorgaben sind alle Oberflächen inkl. entstehender Kanten und Fugen, welche mit dem Besucher in Berührung kommen, in B1 Qualität auszuführen.
Die Orientierungsmodelle und Übersichtspläne sind horizontal angeordnet und ggf. angewinkelt und auf einer unterfahrbaren Unterkonstruktion befestigt. Die Festlegung des Neigungswinkels und der Höhe erfolgt nach Bemusterung. Je nach Dimension und Ausrichtung des Ausstellungsgrundrisses ist eine Fläche von max. 1 m² für die Verortung des Modells verfügbar. Die Verortung der Orientierungsmodelle und Etagenübersichtspläne wurde durch die Projektteams bereits festgelegt.
Die Unterkonstruktion wird bauseits geplant und orientiert sich an den Gestaltungsgrundlagen der jeweiligen Ausstellung. Der AN hat die Integration des Modells inkl. der erforderlichen Halterungen mit dem Ausstellungsbau abzustimmen.
Das Orientierungsmodell muss modular ohne größere Eingriffe am Unterbau durch lösen der Halterungen austauschbar sein.
Die Leistung ist aufgeteilt in drei Phasen:
Phase 1: Entwicklung von Prototypen für 2 Ausstellungen als Grundlage für Phase 2 (a).
Phase 2: Erstellung von Grafikvorlagen für Produktion von 19 taktilen Orientierungsmodellen in insg. 16 Ausstellungen (a).
Phase 3: Erstellung von Grafikvorlagen für Produktion von taktilen Etagenübersichtplänen (b).
Die Beauftragung erfolgt phasenweise. Der AG beauftragt den AN mit Vertragsschluss mit der Erbringung der Phase 1 entsprechend dieser Leistungsbeschreibung. Die weiteren Phasen kann der AG schriftlich abrufen. Ein Anspruch des AN auf Abruf einzelner weiterer oder aller Phasen besteht nicht.