Die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) – Bezirksamt Hamburg-Nord – als Auftraggeber (AG) beabsichtigt die Beauftragung eines Quartiersentwicklers zur Durchführung des Quartiersmanagements im Umfeld des Neubauquartiers Ohkamp (Unterkunft m. d. Perspektive Wohnen), Fuhlsbüttel-Nord.
Das förmliche Ausschreibungsverfahren wird durch die Finanzbehörde Hamburg durchgeführt.
Das Neubauquartier mit 124 Wohnungen und einer KiTa soll Ende 2017 fertiggestellt und Anfang 2018 von bis zu 570 geflüchteten Menschen bezogen werden. Einziehen werden zu circa 60 % Personen aus Familien und rund 40 % Alleinstehende; voraussichtlich vor allem aus Syrien, dem Irak, Eritrea und Somalia. Diese Menschen werden eine sichere Bleibeperspektive und bereits erste erfolgreiche Integrationsschritte vollzogen haben.
Der Quartiersentwickler (QE) soll die Integration dieser Neubürger begleiten und fördern: Im Mittelpunkt stehen die Integration und Einbettung der Unterkunft in ihrer Gesamtheit, die Integration der einzelnen Bewohner ist vornehmlich Aufgabe entsprechender Dienste, Maßnahmen und Verfahren. Der QE soll als intermediärer Träger zwischen den unterschiedlichen Akteuren vermitteln und Prozesse / Projekte anschieben. Dazu sind insbesondere geeignete Beteiligungs- und Veranstaltungsformate und Maßnahmen erforderlich, die sowohl die angestammte Bevölkerung, die Stadtteilakteure als auch die Geflüchteten in den Prozess einbeziehen. Zentrales Beteiligungsgremium ist der Beirat Ohkamp – auch hier müssen geeignete Wege gefunden werden, um die Neubürger für eine aktive Teilhabe zu gewinnen.
Wesentliche Aufgaben und Tätigkeitsschwerpunkte des QE s. Kurzbeschreibung.
Mit einem QM außerhalb des Förderprogramms Integrierte Stadtteilentwicklung und im Kontext einer Unterkunft für geflüchtete Menschen beschreitet das Bezirksamt Hamburg-Nord Neuland. Erste Themen / Handlungsschwerpunkte können aus den Erfahrungen mit den Verfahren in den RISE Gebieten abgeleitet werden (z.B. soziale Infrastruktur, Qualifizierung der Grün- und Freiflächen, Begegnungsmöglichkeiten / Treffpunkte, Bildungsangebote). Darüber hinaus werden sich weitere Themen bzw. Handlungserfordernisse aus der Situation der neu Zugezogenen ergeben, die vom QE ein hohes Maß an Flexibilität erfordern.
Für diese Aufgaben sind hohe kommunikative und interkulturelle Kompetenz erforderlich. Nachgewiesene Erfahrungen in der Mediation auch bei interkulturellen Konflikten sind ausdrücklich erwünscht.
Vom AN sind folgende Leistungen zu erbringen:
— Integrationsprozesse und –projekte bezogen auf das Quartier und das Zusammenleben initiieren,
— Entwicklung und Erprobung geeigneter Veranstaltungs- und Beteiligungsformate um die geflüchteten Neubürger in den Prozess einzubeziehen,
— Präsenz vor Ort in angemieteten Räumlichkeiten,
— Räumlichkeiten für Bedarfe von Bewohnern oder Akteuren zur Verfügung stellen oder organisieren,
— Geschäftsführung des Beirats Ohkamp (z. B. Einladung, Moderation und Dokumentation),
— Bewirtschaftung des Verfügungsfonds,
— Netzwerkarbeit: Ergänzung und Stärkung der Netzwerkstrukturen im Quartier,
— Förderung des Stadtteillebens und lebendiger Nachbarschaften
— Zusammenarbeit mit Akteuren in den umliegenden Stadtteilen,
— Weiterentwicklung der bestehenden Internetplattform hin zu einer Quartiersseite und (lokale) Öffentlichkeitsarbeit,
— Einbindung/Information der Regionalpolitik,
— Berichterstattung (Prozess, Beteiligungserfolge, inhaltliche Änderungen) gegenüber dem Auftraggeber und der interessierten Öffentlichkeit,
— Sicherung d. erreichten Fortschritte und Organisation eines geordneten Übergangs in die Phase nach Abschluss der Quartiersentwicklung.
Informationen im Internet:
— zum Stadtteil Langenhorn: http://unser-langenhorn.de/
— zum Bauvorhaben, Unterkunft und Beirat: http://gemeinsam-in-fuhlsbuettel-nord.de/
— zu Anforderungen an Gebietsmanagements im Kontext inklusiver Beteiligung beispielhaft: http://www.hamburg.de/contentblob/4327560/data/leitfaden-rise-beteiligung-pdf-download.pdf