Das Deutsche Panzermuseum Munster (DPM) ist eines der führenden militärhistorischen Museen in Europa. Das Museum präsentiert in seinen Ausstellungshallen eine der weltweit herausragenden Sammlungen historischer gepanzerter Fahrzeuge und ist mit über 100 000 Besuchen pro Jahr in den Top 5 % der ca. 6.500 Museen in der Bundesrepublik. Das DPM, gegründet 1983, ist eine gemeinsame Einrichtung der Stadt Munster und der Bundeswehr.
Das DPM hat sich dem Grundsatz verpflichtet, sein Thema kritisch aufzuarbeiten. Auf der Grundlage des bereits 2013 durch der Rat verabschiedeten Basiskonzeptes wurde das Konzept „Das Jahrhundert der Panzer“ entwickelt.
Das DPM will sich diesem seinem Thema multiperspektivisch nähern und nicht die Maschinen als faszinierende und beeindruckende Kolosse inszenieren und/oder diese Fahrzeuge mit markigen Heldengeschichten illustrieren. Die Objekte sollen differenziert und aus diversen Perspektiven betrachtet werden. Das umfasst sowohl Technik- oder Taktikgeschichte, aber auch sperrigere Aspekte wie Sozial- und Kulturgeschichte.
Um diesen theoretischen Anspruch Realität werden zu lassen, muss das DPM radikal modernisiert werden. Die gesamte Dauerausstellung mit über 130 Großgeräten muss neu strukturiert und gestaltet werden. Die bisherige Ausstellung vermittelt zu wenige Kontexte und Inhalte; sie entspricht aktuellen musealen Ansprüchen nicht mehr, Potentiale, Größe und baulicher Zustand der alten 3 – 5 (translozierte Lagerhallen in Holzständerbauweise) sind nicht mit den Anforderungen und Erwartungen an ein modernes Museums vereinbar.
Aufgrund dieser neuen Bedarfe sind umfangreiche Umbaubauten und eingeschossige Erweiterungs-bauten erforderlich, deren Planung Gegenstand dieser Ausschreibung sind. Die Baumaßnahmen müssen bei laufendem Museumsbetrieb und im festgelegten Zeitplan durchgeführt werden. Im Einzelnen sind folgende Maßnahmen geplant:
— Abriss der Hallen 3, 4 und 5 und Erweiterung der Halle 2 (unbeheizt).
— Grundlegende Neugestaltung der Dauerausstellung, Gliederung in Zeitfenster, Inseln und Vertiefungsbereichen gem. dem Konzept „Das Jahrhundert der Panzer“.
— Einrichtung eines Bereichs für Wechselausstellungen.
— Errichtung von Büro-, Besprechungs- und Sozialräumen sowie Lager-, Funktions- und Technikräumen.
— Umnutzung des bisherigen Saals für Wechselausstellungen in Café und Shop.
— Anpassung der Außenbereiche.
Vergeben werden sollen Generalplanerleistungen oder die genannten Leistungen an Bietergemeinschaften (o. ä.).
Das Vorhaben soll Mitte 2021 fertiggestellt und abgerechnet sein.
Die Kostenobergrenze für die Leistungen beträgt nach DIN 276:
in der Kostengruppe 300: 1 710 000 EUR,
in der Kostengruppe 400: 430 000 EUR,
in der Kostengruppe 500: 390 000 EUR,
insgesamt somit 2 530 000 EUR.
Für die Umsetzung der Maßnahme werden u. a. EU-Fördermittel beantragt.
Gegenstand der Vergabe sind Planungsleistungen Objektplanung Gebäude und Innenräume nach HOAI § 34, Leistungsphasen 2 bis 9, die Tragwerkplanung gem. § 49 der HOAI, die technische Ausrüstung gem. § 53 der HOAI und der konstruktive Brandschutz sowie die erforderlichen weiteren Planungsleistungen für die Modernisierung und Erweiterung des DPM.
Der zu vergebende Planungsauftrag umfasst zunächst die LPH 2-3 gemäß HOAI § 34. Da für das Bauvorhaben verschiedene Förderprogramme in Anspruch genommen werden sollen, soll mit Hilfe der abgeschlossenen LPH 3 die maximale Förderhöhe und die weitere Finanzierung geklärt werden.
Die weitere Beauftragung für die LPH 4-8 sowie 9 gemäß HOAI erfolgt stufenweise. Ein Rechtsanspruch auf die Beauftragung aller Leistungsphasen besteht nicht. Ebenso besteht kein Rechtsanspruch auf Weiterbeauftragung nach Erbringung erster Leistungsphasen.