Neugestaltung des Rudolfplatzes

Als wohnungsnahe Freifläche mit öffentlicher Parkanlage und Spielplatz sowie als Mittelpunkt verschiedener Kultur- und Bildungseinrichtungen hat der Rudolfplatz große Bedeutung für den dicht bebauten Rudolfkiez respektive die Stralauer Vorstadt. Ein hoher Nutzungsdruck existiert bereits aufgrund des bestehenden Freiflächendefizits in der Umgebung. Durch den umfangreichen Wohnungsneubau in Platznähe und die damit verbundene Erhöhung der Einwohnerzahlen wird dieser in naher Zukunft noch verstärkt. Trotz der sich kontinuierlich erhöhenden Anzahl von Kindern wurde die Nutzbarkeit und Qualität des Spielplatzes in den letzten Jahren durch einen Abbau von Spielgeräten, der aus Sicherheitsgründen vorgenommen wurde, eingeschränkt. Die Ausstattung mit Spielgeräten ist mangelhaft. Ansonsten wurden Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten seit der Wende nur in äu- ßerst geringem Umfang durchgeführt. Im Jahr 2011 wurde die Platzfläche mit einer neuen Einfriedung (Stabgitterzaun) eingefasst. Auf dem Platz zeigen sich verschiedene Nutzungskonflikte durch unterschiedliche Nutzergruppen (insbesondere auf dem Spielplatz sowie der Grünfläche). Zur Behebung der vorhandenen Defizite und zur umfassenden Aufwertung und Qualifizierung der Platzfläche soll nun eine Gesamtplanung zur (abschnittsweisen) Umgestaltung beginnen. In einem ersten Schritt wurden Bürger*innen bereits im Jahr 2015 zu einem Rundgang mit dem damaligen Bezirksstadtrat Hans Panhoff und Vertreter*innen der Fachbereiche Stadtplanung und Grünflächen eingeladen. Dabei wurden gemeinsam Stärken und Schwächen der vorhandenen Platzfläche und der unmittelbaren Umgebung herausgearbeitet sowie Ziele und erste Ideen für die Umgestaltung formuliert.
Aufgrund der Bedeutung der Planungsaufgabe für den Rudolfkiez und des großen Interesses der Anwohner*innen sollen alle relevanten sozialen Gruppen zur zukünftigen Gestaltung befragt und bei der Planung berücksichtigt werden. Interessierte Bürger*innen sollen die Möglichkeit erhalten, direkt in den Planungsprozess eingebunden zu werden. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg hat daher das Büro Herwarth + Holz beauftragt, eine Bürger*innenbeteiligung als 'Stadtteilwerkstatt' durchzuführen. Modellhaft innovativ soll dieses Beteiligungsverfahren direkt mit einem Gutachterverfahren (als honoriertem Leistungswettbewerb), mit dem die Vergabe der Planungsleistung vorbereitet wird, verbunden werden. Vorgesehen ist, fünf geeignete Landschaftsplanungsbüros zum Gutachterverfahren einzuladen und jeweils einen eigenen Gestaltungsvorschlag erarbeiten zu lassen, der die Ergebnisse der Stadtteilwerkstatt aufgreift. Über die damit gegebene Bandbreite von Lösungsvorschlägen soll eine Optimierung der Gestaltung gesichert werden. Geplant ist, dass ein Gremium von Vertreter*innen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg einen Gestaltungsvorschlag auswählt und Delegierte der Bürger*innen daran beteiligt. Die Auswahlentscheidung dient als Grundlage der Vergabe der Leistung der Freiraumplanung. Die Eignung der Landschaftsplanungsbüros für die Teilnahme am Gutachterverfahren soll mit Hilfe eines (vorgeschalteten) öffentlichen Teilnahmewettbewerbs festgestellt werden. Das bevorzugte Konzept soll eine abschnittsweise und teilweise behutsame Umgestaltung in Abhängigkeit von zur Verfügung stehenden Finanzmitteln ermöglichen.