Für die Wiedererrichtung der Bauakademie Berlin als Nationale Bauakademie wird ein offener, anonymer, einstufiger Programmwettbewerb ausgelobt. Ziel des Verfahrens ist die Ermittlung von Grundlagen für die Auslobung des darauf folgenden, gleichnamigen offenen Realisierungswettbewerbs.
Mit der Wiedererrichtung der Bauakademie am ehemaligen Standort der „Schinkelschen Bauakademie“ beabsichtigt das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit einen Ort zu schaffen, an dem sich die verschiedenen Aspekte des nachhaltigen Planens und Bauens in der Architektur und der Stadtentwicklung nicht nur anschaulich darstellen lassen, sondern auch Raum gegeben wird für eine lebhafte gesellschaftliche Diskussion. Die Bauakademie soll national und international wirken, im Einklang mit bestehenden Institutionen der Vermittlung von Architektur und Stadtentwicklung in Berlin und bundesweit. Das Gebäude soll unterschiedliche Veranstaltungsformate ermöglichen, um aktuellen Themen aus Architektur und Bauen, Städtebau und Stadtentwicklung den passenden Rahmen zu geben. Die Akademie soll zentraler Treffpunkt, Ausstellungsplattform und Werkstatt in Einem sein.
Die Aufgabenstellung des Wettbewerbs ist auf der Basis der auch mit Öffentlichkeitsbeteiligung erarbeiteten Unterlagen sowohl auf die Frage der inhaltlichen und betrieblichen Ausrichtung der Bauakademie mit den entsprechenden Folgen für architektonische und konstruktive Gestaltungsvorgaben ausgerichtet, wie auch auf die Frage, wie Inhalte zu Architektur und Bauen, Städtebau und Stadtentwicklung räumlich attraktiv einem breiten Publikum vermittelt werden können.
Im Programmwettbewerb sollen Raumprogramme für unterschiedlichste Nutzungskonzepte unter dem Motto „So viel Schinkel wie möglich“ entwickelt werden. Der Fokus des Wettbewerbs liegt auf der Nutzungskonzeption und der funktionalen Zuordnung der Nutzungen innerhalb des zukünftigen Hauses. Dabei wird von einer gemischten (hybriden) Nutzung ausgegangen. Die herausragende Lage in der deutschen Hauptstadt in direkter Nachbarschaft zum Humboldtforum im Berliner Schloss und zur Museumsinsel bietet die Chance, die Bauakademie zu einem Anziehungspunkt auch für Bürger und Touristen zu machen, die sich für vergangene, aktuelle und zukünftige Aspekte des Bauens und der Stadtentwicklung interessieren. Daher sollte der städtebauliche Kontext intensiv einbezogen werden, um die Attraktivität des für die Öffentlichkeit leicht zugänglichen Erdgeschosses in Verbindung mit dem Außenraum zu steigern. Dabei ist auch eine Integration des Kellergeschosses mit seinen archäologischen Relikten als verbliebene Zeugnisse der einstigen Bauakademie konzeptionell zu prüfen.
Die Bauakademie soll ein Ort sein, in dem sich Forschung, Lehre und Handwerk interdisziplinär und gewerkeübergreifend präsentieren können. Ein Education-Bereich für junge Menschen und gastronomische Angebote sind erwünscht.
Alle Ergebnisse des Programmwettbewerbs zur Wiedererrichtung der Bauakademie sollen ausdrücklich konzeptionellen und skizzenhaften Charakter haben. Darauf aufbauend ist im Anschluss ein offener Realisierungswettbewerb vorgesehen. Für die Planung und den Bau des Projektes Wiedererrichtung der Bauakademie stehen im Bundeshaushalt insgesamt 62,0 Mio. Euro zur Verfügung.
Das Preisgericht gibt eine schriftliche Empfehlung für die Integration der Programmentwürfe in die Auslobung für den Realisierungswettbewerb. Der Auslober beabsichtigt, die Empfehlungen in den geplanten anschließenden öffentlichen Diskussionsprozess einzubringen. Nach Abschluss der öffentlichen Stellungnahmen wird er, ggf. unter Berücksichtigung weiterer Erkenntnisse, die Empfehlung des Preisgerichts angemessen in die weitere Bearbeitung einfließen lassen.
Die Auslobung mit den Anlagen kann ab 16.10.2017 unter dem Link
http://www.bbr.bund.de/BBR/DE/WettbewerbeAusschreibungen/PlanungsWettbewerbe/wettbewerbe_node.html abgerufen werden.