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Der Demografische Wandel stellt Rheinland-Pfalz vor neue Veränderungen und Herausforderungen. In den Städten wird bezahlbarer, geeigneter Wohnraum gesucht, in vielen Ortskernen in den ländlichen Regionen gibt es hingegen immer mehr Leerstände. Während in den Zentren immer mehr Gebäude leer stehen, dem Verfall preisgegeben sind oder abgerissen werden und Brachflächen zurück bleiben, werden an den Ortsrändern noch immer Neubaugebiete ausgewiesen und der Flächenverbrauch des Landschaftsraumes schreitet weiter fort.
Vor diesem Hintergrund führt der Gemeinde- und Städtebund Rheinland-Pfalz mit dem Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch das Ministerium der Finanzen, und in Abstimmung mit der Architektenkammer den Wettbewerb „Mehr Mitte bitte! - Ein Wettbewerb für Wohnen und Leben in ländlichen Ortskernen“ durch.
Ziel des Wettbewerbs ist es, die Stadt- und Ortskerne zu stärken und zu vitalisieren, eine Rückbesinnung auf die Zentren anzustoßen und Schwerpunktverlagerung an die Ortsränder aufzuhalten.
Eine der ausgewählten Teilnehmer-Gemeinden ist die Ortsgemeinde Godramstein / Pfalz mit dem Projekt "Finklerhof - gemeinschaftliches Wohnen in kultur- und geschichtsträchtigem Ambiente".
Im Rahmen des Wettbewerbs soll eine Entwurfslösung gefunden werden, um den denkmalgeschützten Finklerhof zu einer gemeinschaftlichen Wohnanlage mit kultureller Nutzung im historischen Saal umzubauen und durch neue Bauteile zu ergänzen.
Der „Finklerhof“ besteht aus einer im 18. und 19. Jahrhundert gewachsenen Baugruppe, die einen zentralen Hof umstellt.
An den Hauptbau mit Durchfahrt, der im 1. OG das sog. „Sälchen“ beherbergt, schloss sich nach Westen ein winkelförmiger Nebenbau an, von dem seit 2014 nur noch der straßenseitige Flügel teilweise steht. Im südlichen Bereich des Grundstücks befindet sich ein Baufeld, auf dem ein weiterer Baukörper errichtet werden soll.
Der Finklerhof soll zukünftig einer Wohn- und Lebensgemeinschaft für Menschen ab 55 Jahre ein Zuhause bieten. Geplant ist, das Potential der Gebäude zu nutzen und darin ca. 16 Wohneinheiten zu schaffen, die für das Wohnen im Alter und in Gemeinschaft bedarfsgerecht zugeschnitten sind, und die beispielhaften gestalterische und funktionalen Qualitäten aufweisen.
Das Projekt soll von der Wohngruppe gemeinschaftlich getragen werden, beispielsweise in Form einer Genossenschaft oder als Bauherrengemeinschaft.
Da diese Gruppe noch nicht besteht, wird der Wettbewerb als Ideenwettbewerb ausgelobt, da derzeit keine Bauherrschaft feststeht und die Umsetzung nicht gesichert ist. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Konzeption zu veranschaulichen und darzustellen, wie attraktiver Wohnraum in dem Ensemble geschaffen werden kann, um Interessenten und Mitstreiter für das Projekt zu gewinnen.
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