Eine neuapostolische Kirche ist ein „öffentliches Gebäude“ im Ort, und soll für alle einladend sein, eine Stätte, an der sich jeder wohlfühlen kann, eine Stätte der Sammlung und Ruhe, aber auch eine Begegnungsstätte. Das Kirchengebäude soll als Sakralbau erkennbar sein und einen offenen und einladenden Charakter haben. Ein Glockenturm ist nicht vorgesehen, wobei ein signifikanter Hochpunkt nicht ausgeschlossen ist. Der Kirchenraum sollte ein schlichter, heller Sakralraum sein, der durch die Verkündung des Wortes Gottes und der damit verbundenen Feier der Sakramente seine besondere Würde und Prägung erfährt. Dieser Sakralraum ist als Ort der inneren Einkehr, des Gebets und der Wortaufnahme äußerlich schlicht gehalten; Heiligenbilder und Reliquien kennt die Neuapostolische Kirche nicht.
Der Zentralpunkt des Kirchenraums ist der leicht erhöhte Altar, der zum einen zur Wortverkündigung dient, an dem aber auch die Sakramente gespendet werden. Der Altar muss von jedem Platz des Kirchenraums gut sichtbar sein. Um diesen erhöhten Altar befindet sich eine separate Amtsträgerbestuhlung mit ca. 12 Sitzplätzen.
Für eine Pfeifenorgel ist genügend Platz vorzusehen (Grundfläche L x B ca. 2,5 x 2,5 m oder 2 x 3 m, Höhe 4,5m; inkl. Spieltisch und Orgelbank). Die Orgelaufstellfläche ist in der Flächenangabe zum Kirchensaal beinhaltet. Der Chor ist in der Gemeinde platziert. Um die Bestuhlung sind ein umlaufender Gang und dazwischen ein Mittelgang für die Feier des Abendmahls einzuplanen.
Die Sakristei dient der Vorbereitung der Seelsorger auf den Gottesdienst. Hier soll Platz für einen Tisch für ca. 12-15 Personen geschaffen werden. Die Sakristei kann dem Kirchensaal mit Sichtbezug zum Altar zugeordnet werden, um während des Gottesdienstes als Ausweichraum für Eltern mit Kleinkindern genutzt werden zu können. Sie kann jedoch auch an anderer Stelle des Gebäudes platziert sein, der Gottesdienst wird dann per Kamera dorthin übertragen. Sie besitzt keine eigene Zugänglichkeit zum Kirchensaal, sondern wird vom Foyer aus erschlossen.
Die Mehrzweckräume sind multifunktional für kirchliche Unterrichte und Kinder-, Jugend- und Seniorenaktivitäten auszulegen. Die Kombinierbarkeit und flexible Nutzung, auch unter Einbeziehung des Foyers für die vielfältigen Aktivitäten des Gemeindelebens ist nachzuweisen. Dabei muss der größere der beiden Mehrzweckräume für größere Gottesdienst-Veranstaltungen an den Saal angeschlossen werden können. Eine für Catering geeignete Küche (Teeküche) sollte den Mehrzweckräumen und dem Foyer zugeordnet werden.
Aufgrund der Platzsituation auf dem Grundstück, kann die Ausloberin sich vorstellen, dass die Orgel auf einer separaten Orgelempore (idealerweise an der Kirchensaalrückwand) nachgewiesen wird, wobei der Zugang über den Kirchensaal erfolgen sollte.
In Abhängigkeit des Lösungsansatzes kann es ggf erforderlich sein, weitere Räume aus dem Raumprogramm in ein Obergeschoß zu verlegen. Eine 1-geschoßige Grundrissanordnung (mit Ausnahme einer Orgelempore) ist jedoch zu bevorzugen.
Es soll aus allen Aufenthaltsräumen ein zweiter Fluchtweg vorgesehen werden.
Zum Kennenlernen der Liturgie und der Abläufe kann an einem Gottesdienst der neuaposto-lischen Kirche teilgenommen werden. Eine neuapostolische Kirche in Ihrer Nähe finden Sie über die Gemeindesuche unter
www.nak-adressbuch.de. Nach Eingabe des Standorts werden alle Kirchen in der Nähe mit Detailinformationen (Adresse, Gottesdienstzeiten) angezeigt.