Deutschland-Groß-Gerau: Planungsleistungen im Bauwesen
2018/S 150-344543
Auftragsbekanntmachung
Dienstleistungen
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber
Wilhelm-Seipp-Str. 15
Groß-Gerau
64521
Deutschland
Telefon: +49 6152989397
E-Mail: MTZlcHQ6ZWxfY21hYSheXw==
Fax: +49 6152989615
NUTS-Code: DE717
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: http://www.kreis-gross-gerau.de
Abschnitt II: Gegenstand
Stadt Kelsterbach, Neubau Karl-Treutel-Grundschule mit Turnhalle – Generalplanung
Generalplanung mit Objektplanung (Gebäude und Innenräume), Fachplanungen Tragwerk, Technische Ausrüstung, Bauphysik (Wärmeschutz und Energiebilanzierung), Bauakustik (Schallschutz und Raumakustik), Brandschutz nach AHO, Fassadenplanung nach AHO, Freianlagen und Sonderleistungen.
Stufenweise Beauftragung ab Leistungsphase 3. Neubau eines Schulgebäudes mit ca. 6 640 m2 zuzüglich einer Aula/Mehrzweckraum von ca. 1 250 m2 und einer Sporthalle von ca. 1 332 m2 (jeweils Bruttogeschossfläche). Baubudget: 21,5 Mio. EUR.
65451 Kelsterbach
Die Stadt Kelsterbach schreibt als Sachaufwandsträgerin den Neubau der Karl-Treutel-Grundschule in Kelsterbach aus. Die fünfzügige Grundschule mit Turnhalle soll als besonders innovativer Neubau mit offenen Lernlandschaften unter Einsatz eines netzdienlichen Plusenergiekonzepts mit nachhaltiger Energieerzeugung und Schaffung einer gesunden Lernumgebung entstehen.
Das Projekt wird aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die DBU fördert nur Projekte, die erstmals einen neuen innovativen Forschungsansatz verfolgen. Die Entscheidung über die Projektförderung erfolgte in 2 wesentlichen Schritten. Zunächst ist eine Projektskizze einzureichen, in der bereits die Forschungs- und Entwicklungsziele des Vorhabens zu definieren sind. Nach positiver Verbescheidung wurde der eigentliche Förderantrag gestellt. Auch dieser Förderantrag ist aufgrund der Innovationshöhe, der Umweltentlastungseffekte und der Modellhaftigkeit des Vorhabens für Dritte positiv mit Förderbescheid vom 23.10.2017 verbeschieden worden.
Zum Zweck der Förderung hat die Auftraggeberin von einem Planungsteam eine Machbarkeitsstudie und einen Projektantrag erarbeiten lassen, in dem die Forschungs- und Entwicklungsziele definiert worden sind. Im Rahmen dieser Machbarkeitsstudie sind für die Objekt- und Fachplanungen (Gebäude, Tragwerk, TGA, Freianlagen) bereits die Leistungsphasen 1 und 2 erbracht worden.
Nach Ziff. XII.3. der DBU-Förderleitlinien ist das Ergebnis des geförderten Vorhabens verpflichtend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, vorzugsweise durch Publikationen in gängigen Fachorganen, durch geeignete Veranstaltungen oder durch Aufnahme in Datenbanken. Die Auftraggeberin als Bewilligungsempfängerin hat hierzu sicherzustellen, dass die Projektunterlagen frei von Rechten Dritten sind. Neben der Förderung aus Mitteln der DBU werden auch Zuwendungen des Landes Hessen für das Projekt gewährt.
Aufgrund der Empfehlungen der DBU und aufgrund der hohen Anforderungen dieses eines Pilotprojekts im Hinblick auf objekt- und fachplanungsübergreifend neue innovative Forschungsansätze werden die Planungsleistungen im Wege einer Generalplanervergabe ausgeschrieben.
Die Planungs- und Überwachungsleistungen des Generalplanervertrags werden stufenweise ausgeschrieben.
Als Baubudget sollen die Kostenschätzung der Baukosten (KG 200 bis 600 der DIN 276) i.H.v. 21 524 930 EUR vereinbart werden. Das Gesamtprojekt soll bis spätestens Ende Juli 2022 fertiggestellt sein.
Die Auswahl der Bewerber, die zur Angebotsabgabe aufgefordert werden, erfolgt in 2 Stufen. Zunächst werden die Bewerbungen daraufhin geprüft, ob sie form- und fristgerecht eingegangen sind, die geforderten Erklärungen und Nachweise enthalten und ob die Mindestanforderungen eingehalten werden. In einer zweiten Stufe werden die Bewerbungen anhand der Eignungskriterien und der in der Eignungsmatrix definierten Unterkriterien, Punktezahl und jeweiligen Wichtung bewertet (siehe insb. Ziff. III.1.2) und III.1.3) der Auftragsbekanntmachung sowie die Eignungsmatrix in den Vergabeunterlagen).
Die mindestens 3 bis maximal 7 Bewerber mit der höchsten Punktzahl werden zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Falls die geplante Höchstzahl der Bieter durch Bewerber mit gleicher Punktzahl überschritten wird, entscheidet unter ihnen das Los (§ 75 Abs. 6 VgV).
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Zur Teilnahme berechtigt sind natürliche Personen, die nach den Rechtsvorschriften ihres Heimatslandes zur Führung der Berufsbezeichnung Architekt oder (beratender) Ingenieur bzw. anderweitig berechtigt sind, in der Bundesrepublik Deutschland entsprechend tätig zu werden (§ 75 Abs. 2 VgV).
Ist der Bewerber eine juristische Person, ist dieser nur dann teilnahmeberechtigt, wenn durch Erklärung des Bewerbers zu III.2.1 nachgewiesen wird, dass der verantwortliche Berufsangehörige die an die natürliche Person gestellten Anforderungen erfüllt. Bewerber oder verantwortliche Berufsangehörige juristischer Personen, die die entsprechende Berufsbezeichnung nach dem Recht eines anderen Mitgliedsstaates der Europäischen Union oder eines Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum tragen, erfüllen die fachlichen Voraussetzungen dann,
a) wenn sie sich dauerhaft im Bundesgebiet der Bundesrepublik Deutschland niedergelassen haben und berechtigt sind, die deutschen Berufsbezeichnungen nach den einschlägigen deutschen Fachgesetzen aufgrund einer Gleichstellung mit nach der Richtlinie 2005/36/EG (geändert durch die Richtlinie 2013/55/EU) zu tragen oder;
b) wenn sie vorübergehend im Bundesgebiet tätig sind und ihre Dienstleistungserbringung nach Richtlinie 2005/36/EG angezeigt haben.
Bei juristischen Personen Vorlage des Handelsregisterauszugs bzw. Partnerschaftsregisterauszug nach PartG, der nicht älter als 6 Monate vor dieser Auftragsbekanntmachung ist.
Geforderte Eignungsnachweise (gem. §§ 122 ff. GWB, §§ 42 ff. VgV), die in Form anerkannter Präqualifikationsnachweise (u. a. HPQR) vorliegen, werden zugelassen und anerkannt, wenn die Präqualifikationsnachweise in Form und Inhalt den geforderten Eignungsnachweisen entsprechen.
Die wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit wird für die einzelnen Planungsgewerke jeweils anhand nachfolgender Kriterien bewertet:
1) Objektplanung
Durchschnittlicher spezifischer Jahresumsatz der letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahre. Berufshaftpflichtversicherung für Personenschäden (5 Mio. EUR) und für Sachschäden (5 Mio. EUR);
2) Tragwerksplanung
Durchschnittlicher spezifischer Jahresumsatz der letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahre. Berufshaftpflichtversicherung für Personenschäden (3 Mio. EUR) und für Sachschäden (3 Mio. EUR);
3) TGA-Planung
Durchschnittlicher spezifischer Jahresumsatz der letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahre. Berufshaftpflichtversicherung für Personenschäden (3 Mio. EUR) und für Sachschäden (3 Mio. EUR);
4) Freianlagen-Planung
Durchschnittlicher spezifischer Jahresumsatz der letzten 3 abgeschlossenen Geschäftsjahre.
Die Mindestanforderungen, der Zielerreichungsgrad und der Erwartungshorizont zu den vorgenannten Kriterien ergeben sich aus der Eignungsmatrix, die Bestandteil der Vergabeunterlagen ist.
Die technische und berufliche Leistungsfähigkeit wird für die einzelnen Planungsgewerke jeweils anhand nachfolgender Kriterien bewertet
1) Objektplanung
Referenzen (§ 46 Abs. 3 Nr. 1 VgV) werden nur gewertet, wenn zum Zeitpunkt der Eignungsprüfung zumindest die Leistungsphase 3 bis 8 vom Bewerber selbst erbracht worden und abgeschlossen ist (Mindestanforderung). Der Referenzzeitraum beträgt 10 Jahre. Bewertet werden die aus Sicht des Auftraggebers besten fünf Referenzen anhand der nachfolgenden Kriterien.
Die Vergleichbarkeit im Hinblick auf die Planungs- und Beratungsanforderungen wird anhand von elf Aspekten gewertet (siehe Eignungsmatrix)
Vergleichbarkeit im Hinblick auf den finanziellen Umfang der Baumaßnahmen anhand Herstellungskosten (KG 200 bis KG 700). Mindestanforderung: Herstellungskosten > 10 Mio. EUR.
Anzahl Mitarbeiter (technische Fachkräfte – § 46 Abs. 3 Nr. 2 VgV) anhand Anzahl der Architekten oder bauvorlageberechtigte Ingenieure i.S.d. § 49 HBO. Mindestanforderung: 5,00 technische Fachkräfte
Qualitätssicherung: Zerfitizierung nach DIN ISO 9001 o.Ä.
Technische Ausstattung: Anzahl der CAD-Arbeitsplätze. Mindestanforderungen: für mind. 50 % der Berufsträger eigener CAD-Arbeitsplatz
2) Tragwerksplanung
Referenzen (§ 46 Abs. 3 Nr. 1 VgV) werden nur gewertet, wenn zumindest die Leistungsphase 3 bis 6 vom Bieter erbracht worden und abgeschlossen ist (Mindestanforderung). Jede Referenz muss mind. 3 von 8 Anlagengruppen nach § 53 Abs. 2 HOAI umfassen. Es werden nur die aus Sicht des Auftraggebers besten 3 Referenzen gewertet.
Vergleichbarkeit im Hinblick auf die Planungs- und Beratungsanforderungen anhand von vier Aspekten (siehe Eignungsmatrix)
Vergleichbarkeit im Hinblick auf den finanziellen Umfang der Baumaßnahmen anhand der Herstellungskosten (KG 200 bis KG 700). Mindestanforderung: Herstellungskosten > 10 Mio. EUR.
Anzahl Mitarbeiter (technische Fachkräfte – § 46 Abs. 3 Nr. 2 VgV). Gewertet werden (beratende) Ingenieure. Mindestanforderung: 3,00 technische Fachkräfte
3) Planung technische Ausrüstung
Referenzen (§ 46 Abs. 3 Nr. 1 VgV) werden nur gewertet, wenn zumindest die Leistungsphase 3 bis 8 vom Bieter erbracht worden und abgeschlossen ist (Mindestanforderung). Bewertet werden nur die aus Sicht des Auftraggebers besten 3 Referenzen.
Vergleichbarkeit im Hinblick auf die Planungs- und Beratungsanforderungen. Die Referenzen werden anhand von vier Aspekten bewertet (siehe Eignungsmatrix)
Vergleichbarkeit im Hinblick auf den finanziellen Umfang der Baumaßnahmen anhand der Herstellungskosten (KG 200 bis KG 700). Mindestanforderung: Herstellungskosten > 10 Mio. EUR.
Anzahl Mitarbeiter (technische Fachkräfte gem. § 46 Abs. 3 Nr. 2 VgV). Bewertet werden (beratende) Ingenieure. Mindestanforderung: 3,00 technische Fachkräfte.
Technische Ausstattung: Anzahl der CAD-Arbeitsplätze. Mindestanforderungen: für mind. 50 % der Berufsträger ein eigener CAD-Arbeitsplatz
4) Freianlagenplanung
Referenzen (§ 46 Abs. 3 Nr. 1 VgV) werden nur gewertet, wenn zumindest die Leistungsphase 3 bis 8 vom Bieter erbracht worden und abgeschlossen ist (Mindestanforderung). Bewertet werden nur die aus Sicht des Auftraggebers besten 3 Referenzen
Vergleichbarkeit im Hinblick auf den finanziellen Umfang der Baumaßnahmen anhand des Auftragswerts. Mindestanforderung: Auftragswert > netto 500 000 EUR.
5) Energiekonzept Planung
Bewertet werden anhand von Referenzen die Erfahrungen in der Entwicklung und Umsetzung vergleichbarer innovativer technisch-baulicher Energiekonzepte, insbesondere im Hinblick auf die dazu erforderlichen Simulationen;
6) Digitalisierung-/IT-Planung
Bewertet werden anhand von Referenzen die Erfahrungen in der IT-Planung für Funk- Leitungsnetze und/oder in der Server und IT-Infrastrukturplanung.
Zu den Eignungskriterien, Zielerreichungsgrad und Erwartungshorizont wird auf die Eignungsmatrix verwiesen, die Bestandteil der Vergabeunterlagen ist.
Architekten und Ingenieure sowie gleichwertige Abschlüsse, z. B. aus anderen EU-Mitgliedstaaten, aufgrund derer die jeweilige Person berechtigt ist, in der Bundesrepublik Deutschland entsprechend tätig zu werden. Hessisches Architekten- und Stadtplanergesetz (HASG) und Hessische Bauordnung (HBO). Siehe auch Ziff. III.1.1).
Siehe Vergabeunterlagen
Abschnitt IV: Verfahren
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Der Teilnahmeantrag besteht aus dem Bewerberbogen mit Anlagen und Nachweisen; sämtliche Vergabe-/Auftragsunterlagen sind auf der Vergabeplattform eingestellt.
Teilnahmeanträge sind schriftlich unter der angegebenen Adresse des Auftraggebers einzureichen. Teilnahmeanträge sind nur auf den mit den Vergabeunterlagen bereitgestellten Formblättern zulässig. Hiervon ausgenommen sind nur die Eigenerklärung zu den Referenzen, die auf einer Anlage zum Bewerberbogen erklärt werden kann.
Nicht form- und fristgerecht eingereichte Teilnahmeanträge oder formlose Anträge werden im weiteren Verfahren nicht berücksichtigt.
Der Auftraggeber behält sich vor, fehlende, unvollständige oder fehlerhafte unternehmensbezogene Unterlagen nachzufordern (§ 56 Abs. 2 S. 1 VgV). Diese Nachforderung steht in seinem Ermessen; die Bewerber bzw. Bewerbergemeinschaften haben hierauf keinen Anspruch.
Der Bewerber hat anzugeben, ob Ausschlussgründe nach §§ 123, 124 GWB vorliegen und ob er selbst bzw. ein nach Satzung oder Gesetz für den Bewerber Vertretungsberechtigter in den letzten 2 Jahren.
— gem. § 21 Abs. 1 Satz 1 oder 2 Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz oder,
— gem. § 21 Abs. 1 Arbeitnehmerentsendegesetz oder,
— gem. § 19 Abs. 1 Mindestlohngesetz mit einer Freiheitsstrafe von mehr als 3 Monaten oder einer Geldstrafe von mehr als 90 Tagessätzen oder einer Geldbuße von mehr als 2 500 EUR belegt worden ist.
Für den Auftrag wird die HOAI in der bei Zuschlagserteilung gültigen Fassung gelten, soweit der Bieter bzw. die Bietergemeinschaften seinen Sitz innerhalb des Hoheitsgebiets der Bundesrepublik Deutschland hat und die Leistungen vom Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland aus erbracht werden.
Eine verpflichtende Registrierung ist für das Herunterladen der Vergabeunterlagen nicht erforderlich. Es wird jedoch eine freiwillige Registrierung auf der Vergabeplattform empfohlen. Wer sich freiwillig registrieren lässt, wird automatisch über Bieterfragen und -antworten sowie über etwaigen Änderungen der Vergabeunterlagen informiert. Ohne Registrierung ist jeder Bieter selbst verantwortlich, sich diese Informationen auf der Vergabeplattform zu beschaffen.
Dienstgebäude: Wilhelminenstraße 1-3; Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2
Darmstadt
64283
Deutschland
Fax: +49 6151125816 / +49 6151126834
Dienstgebäude: Wilhelminenstraße 1-3; Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2
Darmstadt
64283
Deutschland
Fax: +49 6151125816 / +49 6151126834
Ergeht eine Mitteilung des Auftraggebers, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, kann der Bieter wegen Nichtbeachtung der Vergabevorschriften ein Nachprüfungsverfahren nur innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang vor der Vergabekammer beantragen.
Nach Ablauf der Frist ist der Antrag unzulässig. (§ 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB)
Dienstgebäude: Wilhelminenstraße 1-3; Fristenbriefkasten: Luisenplatz 2
Darmstadt
64283
Deutschland
Fax: +49 6151125816 / +49 6151126834