Aufgabe |
Allgemeine Beschreibung:
Umstrukturierung und Erweiterung (Teilaufstockung u. Anbau) der gesamten Metallwerkstatt für die Errichtung eines Automatisierungszentrums für den Berufsschulunterricht. Weiterhin wird der gesamte restliche Werkstattbereich, einschließlich des Untergeschosses für die Gewerke Wärmeversorgungsanlagen, Lufttechnische Anlagen, Druckluft und MSR-Technik auf den Stand der Technik gebracht.
Die Ferdinand-Braun-Schule liegt im Stadtbereich Ziehers Nord, Goerdelerstraße 5, 36037 Fulda. Der Schulkomplex besteht aus Gebäudeteil A und Werkstattgebäude, sowie aus dem Gebäudeteil B und der Sporthalle.
Die o.g. Schule hat ca. 2.800 Schüler und hat folgende Schulformen:
Berufsschule, Berufsfachschule, Berufliches Gymnasium, Berufsgrundbildungsschule, Fachoberschule, Fachschule für Technik und Gestaltung, Fachschule für chemisch physikalische Technik, Drucktechnik, Farbtechnik, Holztechnik, Elektrotechnik, Sanitär- und Heizungstechnik, Elektrotechnik Industrie, Bautechnik, Metalltechnik Industrie und Handwerk.
Die gesamte Werkstattbereich des Gebäudekomplexes A wurde in den Jahren 1972 - 1974 erbaut. Die Bruttogeschossfläche beträgt 5.380 m². Im Untergeschoss befinden sich auf ca. der Hälfte der Fläche ebenfalls Werkstatt- u. Unterrichtsräume. Die andere Hälfte besteht aus Fundamentkellerbereichen und Installationsschächten. Das Erdgeschoss erhält eine Erweiterung, sowie eine Aufstockung etwa auf der Hälfte der Fläche.
Die Maßnahme ist überwiegend während des laufenden Schulbetriebes durchzuführen.
Die Erneuerung der “Technischen Gewerke“ ist sehr umfänglich. Daher wird der Koordination zwischen den technischen u. baulichen Gewerken, sowie den ausführenden Firmen besondere Wichtigkeit beigemessen.
Die anrechenbaren Nettobaukosten für die Gewerke betragen für:
Wärmeversorgungsanlagen: 200.960,00 €
Lufttechnische Anlagen: 698.088,00 €
Druckluft: 50.217,00 €
MSR-Technik: 261.045,00 €
Umfang der Planungsleistung:
Es ist vorgesehen alle Leistungsphasen stufenweise (LPH 5-7 und 8-9) zu vergeben.
Die baulichen Maßnahmen werden von einem Architekturbüro, bzw. Fachplanungen von weiteren Ingenieurbüros erbracht.
Die Ergebnisse des Entwurfs aus dem Jahr 2017/2018 liegen der AG vor und werden im Falle der Auftragserteilung dann zur weiteren Bearbeitung der Maßnahme zu Verfügung gestellt.
Weitere Informationen:
Der überwiegende Teil der zu beplanenden Gebäudeteile ist ein Bestandsgebäude. Daher gilt es, alles hierin zu integrieren. Ein geringer Teil der Heizungsinstallation kann übernommen werden. Alle weiteren Anlagen müssen komplett neu geplant und ausgeführt werden. Die gesamten Demontagearbeiten sind separat vorgezogen, als erste Maßnahme auszuschreiben. Der MSR-Technik wird besondere Bedeutung beigemessen, da bereits bei dieser Maßnahme auch Erweiterungsmöglichkeiten für weitere Bauabschnitte vorzusehen sind.
Bereits erbrachte Planungsleistungen/Planungen Dritter:
Vorliegende Unterlagen zum Bauvorhaben:
Der Auftraggeber verweist auf folgende, bereits erbrachte Planungsleistungen vorliegende Unterlagen zum Bauvorhaben, Diese Unterlagen sind für Leistungserbringung des AN maßgeblich und werden Vertragsbestandteil.
1. Grundlagen
1.1 Raumbücher Fachbereiche
1.2 Pflichtenhaft z. Datenaustausch Gebäudemanagem. d. Stadt Fulda
2. Entwurfsplanungen
2.1 Objektplanung - Planunterlagen Grundrisse, Schnitte, Ansichten - Kostenberechnung - Erläuterungsbericht mit Projektterminplan
2.2 Schallschutzberechnung
2.3 Wärmeschutzberechnung - Bauteilnachweis, Nachweis sommerlicher Wärmeschutz
2.4 Brandschutzkonzeption
2.5 Elektroplanung - Baubeschreibung, Pläne, Schema, Kostenberechnung
2.6 Heizung, Lüftung, Klima, Nutzungsspezif. Anlagen, MSR-Technik, Pläne, Baubeschreibung, Berechnungen, Kostenberechnung
Folgende Planungen werden noch erbracht und können dem AN beigestellt werden.
3. Genehmigungsplanung Lph4 Objektplanung
4. Baugenehmigung
5. Fachplanungen
5.1 Tragwerksplanung Lph 4-6
5.2 Schallschutz Lph 4-5
5.3 Wärmeschutz Lph 4-5
5.4 Brandschutzplanung Lph 4-5
5.5 Elektroplanung Lph 4-8
5.6 Sigeko-Leistungen
5.7 Gefahren und Gefährdungsanalyse
Technikbeschreibung Wärmeversorgungsanlage:
KG 421 Wärmeversorgungsanlagen
Die Wärmeversorgung des Automatisierungszentrums einschl. des Erweiterungsbaus (2.OG) erfolgt über einen Fernwärmeanschluss mit Übergabestation in der Heizzentrale Haus A. Der Anschluss ist bereits vorhanden und wird weitergenutzt.
Die Heizkreise setzen sich wie folgt zusammen:
- 1 x Statische Heizung entsprechend Heizlastberechnung
- 3 x RLT Geräte
KG 422 Wärmeverteilnetze
Die Versorgung erfolgt über den vorhandenen Heizungsverteiler in der Heizzentrale im Haus A. Die bestehenden Verteilerabgänge für die statische Heizung und für die RLT Versorgung werden weiter genutzt. Nach Rückbau/Demontage erfolgt der Anschluss ab den Flanschenstutzen. Die Anschlussgruppen erhalten neue Absperrarmaturen einschl. Regelgruppe, energieeffiziente Umwälzpumpen sowie Wärmemengenzähler zur Erfassung des Verbrauchs.
Rohrleitungen die durch Bauteile mit brandschutztechnischen Anforderungen geführt werden, müssen je nach Anforderung brandschutztechnisch geschottet werden.
KG 423 Raumheizflächen
Die Beheizung des PC- Raum und der Gruppenräume im 1.OG erfolgt über Deckenstrahlplatten.
Alle übrigen Räume des Automatisierungszentrums werden über Heizkörper beheizt.
Die Raumtemperaturregelung erfolgt für die Räume über Einzelraumregelung mit motorisch betriebenen Stellventilen.
Für alle vorgenannten Anlagen erfolgt das Liefern und Verlegen der Elektrokabel und
Elektrotrassen durch das Gewerk Elektrotechnik. Nur das Auflegen der bis an die Anlagen
herangeführten Kabel erfolgt durch das entsprechende Gewerk.
Technikbeschreibung Lufttechnische Anlagen:
KG 431 Lüftungsanlagen
Die raumlufttechnische Versorgung des Gebäudes erfolgt neu über drei zentrale
RLT- Anlagen.
Alle vorhandenen Zu - u. Abluftanlagen im EG des Werkstattgebäudes sowie Luftkanäle
werden komplett mit allen dazugehörigen Komponenten demontiert und entsorgt.
Die neuen RTL Geräte sind als Außengeräte auf dem Dach 1.OG bzw. als Innengerät im
Technikraum 2.OG aufgestellt.
Als Abluftanlagen sind vorgesehen:
- Zentrale Schweißgasabsaugung
- Abgasabsaugung KFZ
- Abluftanlage Druckluftzentrale
- Abluftschrank Ex Batterie.
Die dezentralen Anlagen Lötgasabsaugung in der Elektrowerkstatt 1 und in der Elektrowerkstatt
2 sowie die Mobile Schweißabsaugung Karosserie und die Mobile Absaugung Metall werden durch den Einrichter geplant. Bei diesen Anlagen handelt es sich um Anlagen mit Umluftbetrieb.
Die Auslegung der RLT Anlagen erfolgte auf der Grundlage der einschlägigen Vorschriften und Richtlinien wie Raumluftqualität nach DIN 15251 eingeordnet in Kat II, d.h. normales Maß an Anforderungen.
Die Haupt-Anlagen werden so gefahren, dass die in den Räumen geforderten Luftmengen eingehalten
werden. Hierbei werden die Ventilatoren über Volumenstromregelung geregelt. Über die in den RLT Geräten vorgesehenen Erhitzer wird die Zuluft erwärmt. bzw. über die Kühlregister im Sommer gekühlt.
Grundsätzlich erfolgt die Regelung der Zu- und Abluft in den einzelnen Räumen/Bereichen über die GLT (s. Beschreibung KG 480 Gebäudeautomation).
Für alle vorgenannten Anlagen erfolgt das Liefern und Verlegen der Elektrokabel und
Elektrotrassen durch das Gewerk Elektrotechnik Nur das Auflegen der bis an die Anlagen
herangeführten Kabel erfolgt durch das entsprechende Gewerk.
Technikbeschreibung Kälteanlagen:
KG 434 Kälteanlagen
Für das Automatisierungszentrum ist die Erzeugung von Kälteenergie über einen Kaltwasser-
Erzeuger, der auf dem Dach über dem 2.OG aufgestellt wird, vorgesehen. Dieser ist als Kompaktanlage zur Außenaufstellung mit Rückkühlanlage sowie Puffer und Primarpumpe geplant. Die Anlage wir primärseitig mit einem Wasser- Glykolgemisch (34% Glykolanteil) gefahren. Es ist geplant, die Kälteanlage auf dem Dach in einer Wanne aufzustellen.
Für alle vorgenannten Anlagen erfolgt das Liefern und Verlegen der Elektrokabel und
Elektrotrassen durch das Gewerk Elektrotechnik Nur das Auflegen der bis an die Anlagen
herangeführten Kabel erfolgt durch das entsprechende Gewerk.
Technikbeschreibung Nutzungsspezifische Anlagen:
KG 470 Nutzungsspezifische Anlagen
Entsprechend den Raumbüchern ist eine Versorgung mit Druckluft vorgesehen. Die Drucklufterzeugungsanlage, bestehend aus Schraubenverdichter, Kältetrockner, Pufferspeicher
sowie entsprechender Filter befinden sich im EG in der Druckluftzentrale.
Die erforderliche Kühlluft für die Kompressoranlage wird über einen Außenluftanschluss in
der Fassade und eine temperaturgesteuerte Abluftanlage, die zum Leistungsumfang Gewerk
Lüftung gehören, sichergestellt.
Für alle vorgenannten Anlagen erfolgt das Liefern und Verlegen der Elektrokabel und
Elektrotrassen durch das Gewerk Elektrotechnik Nur das Auflegen der bis an die Anlagen
herangeführten Kabel erfolgt durch das entsprechende Gewerk.
Technikbeschreibung Gebäudeleittechnik:
KG 480 Gebäudeautomatik
Die Aggregate Heizen/Lüften/Kühlen werden energetisch optimal über das Energiemanagement
der übergeordneten Automationsstation betrieben. Es sind 4 Schaltschränke hierfür vorgesehen. Das System ist in der Lage umfangreiche Mess-, Regel-, Optimierungs-, Steuerungs- und Überwachungsfunktionen zu übernehmen. Das System ist im Hinblick auf einen langfristigen Betrieb erweiterbar und verfügt über die heute im Markt übliche BACnet Schnittstelle nach ISO-Standart.
Die Bedienung des Automatisationssystems ist in den Schaltschränken mit einer lokalen
busfähigen Handbedienebene ausgestattet. Auf dem lokalen Bediengerät werden alle aktuellen Anlagewerte, Sollwerte und Parameter dargestellt. Da die Anlage nach allen Möglichkeiten der Energieeffizienz ausgelegt ist und entsprechend geregelt und gesteuert wird, ist eine Alarmmeldung vorgesehen, wenn Handeingriffe vorgenommen werden. Ebenso ist eine Notbedienung im Schaltschrank ohne Funktion der Automationsstation vor Ort vorgesehen. Verkabelung (nur intern zu Anschlussarbeiten) Die gesamte Verkabelung erfolgt durch das Gewerk Elektro.
Die Präsenzmelder in den Räumen mit Einzelraumregelung kommen vom Gewerk Elektro. Die Präsenzmeldung im Raum wird entsprechend für das Gewerk MSR (Gebäudeautomation) mit genutzt und auf den Raumregler aufgelegt. Somit ist nur ein Präsenzmelder im Raum erforderlich. Zusätzlich wird vom Fenster bzw. der Fensterkontaktsteuerung ein potenzialfreier Kontakt auf den Raumregler
zur Sperrung im Heizfall aufgelegt.
Visualisierung:
Es wurde abgestimmt, dass eine raumweise Visualisierung der Räume mit Einzelraumregelung
sowie die Räume mit Bedarfsregelung Lüftung ermöglicht werden soll. Zusätzlich auch die entsprechenden Anlagen (RLT, Heizkreise, Kälte, etc.) Diese sollen erst einmal über eine Web-basierende Version (z.B. über die DDC - „kleine GLT“) und nicht über eine zentrale GLT erfolgen. Jedoch soll eine spätere Nachrüstung einer zentralen serverbasierenden GLT möglich sein. Es sollen verschiedene Nutzerprofile mit Nur-Lese oder Schreib-Rechten angelegt werden können. Im ersten Step soll dies zunächst nur auf die Hausmeister beschränkt werden.
Bei der Visualisierung können vom Gewerk Elektro auch Daten zum Sonnenschutz
integriert werden. Zusätzlich könnten Heiz- oder Kühlanforderungen an die Jalousiesteuerung übergeben werden. In welcher Tiefe das stattfindet, muss in den nächsten Planungsschritten noch
festgelegt werden.
Bei der Lichtsteuerung ist nach Angabe Gewerk Elektro derzeit keine Kommunikation
mit der Gebäudeautomation vorgesehen.
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