Deutschland-Berlin: Dienstleistungen von Architekturbüros
2018/S 234-535701
Wettbewerbsbekanntmachung
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Straße des 17. Juni 112
Berlin
10623
Deutschland
Kontaktstelle(n): Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, Referat A 2, zu Händen von: Birgit Jacke-Ziegert
Telefon: +49 30184019201
E-Mail: MTVSPVIoTm9cXWQtO11dbSldcGlfKV9g
Fax: +49 30184019209
NUTS-Code: DE3
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.bbr.bund.de
Abschnitt II: Gegenstand
Nichtoffener, einphasiger anonymer Planungswettbewerb für Architekten nach den RPW 2013 für ein funktionales, denkmalgerechtes Veränderungskonzept der Staatsbibliothek zu Berlin von Hans Scharoun
Die nach Plänen von Hans Scharoun errichtete Staatsbibliothek zu Berlin soll unter Berücksichtigung eines Teilbetriebes grundinstandgesetzt werden. Das Gebäude an der Potsdamer Straße gilt als herausragendes Beispiel der Bibliotheksarchitektur und ist in die Denkmalliste des Landes Berlins eingetragen. Die Grundinstandsetzung beinhaltet alle erforderlichen Maßnahmen zur Sanierung der Bausubstanz, zur Beseitigung von Schadstoffen (auch Asbest), die Erneuerung haustechnischer Anlagen, die Sanierung von Oberflächen (Wänden, Decken, Böden), Maßnahmen zum Brandschutz sowie die Schaffung von Baufreiheit, Provisorien, Umzugsplanungen und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung eines Teilbetriebes.
Im Rahmen eines Wettbewerbs sollen für neu zu organisierende Teilbereiche gestalterische Lösungsansätze – auch im Hinblick auf die Barrierefreiheit – entwickelt werden. Dazu gehören u. a. die Neuordnungen der Zugangskontrolle und des Foyers mit öffentlichen Nutzungen, die Verlagerung der Cafeteria sowie die Planung eines zweiten Eingangs zum Marlene-Dietrich-Platz. Eine besondere Sensibilität im Umgang mit dem Denkmal und eine hohe, sorgfältige Detailqualität werden erwartet. Die Wettbewerbsaufgabe umfasst einen Bereich von ca. 11 000 m2.
Ziel des Wettbewerbs ist es, ein geeignetes Architekturbüro zu finden, das sich mit der anspruchsvollen Bauaufgabe identifiziert und diese mindestens bis zum Abschluss der Ausführungsplanung ca. 2024 engagiert begleitet. Gleichzeitig soll im Wettbewerb ein zukunftsfähiges funktionales und gestalterisches Konzept für die Staatsbibliothek von Hans Scharoun entwickelt werden, das eine denkmalgerechte, funktional tragfähige und nachhaltige Nutzung des Gebäudes, bei weitest gehendem Erhalts des Einzeldenkmals und behutsamer Integration neuer technischer Erfordernisse in die Originalsubstanz, ermöglicht.
Die vorläufige Finanzplanung für die gesamte Baumaßnahme geht als grobe Kostenprognose derzeit von einer Preisspanne von ca. 500 bis 600 Mio. EUR brutto (Preisstand 2022, KG 200- 700) aus.
Weitere Beauftragung im Anschluss an den Wettbewerb:
Der Auslober beabsichtigt, der Empfehlung des Preisgerichts folgend mit dem ersten Preisträger Verhandlungen aufzunehmen mit dem Ziel, die Leistungsphasen 2 bis 5 nach HOAI § 34 (Honorarzone IV) der Grundinstandsetzung inkl. der funktionalen Neuordnungen (Wettbewerbsaufgabe) und der Umzugs- und Provisorienplanung zu beauftragen, sofern eine einwandfreie Ausführung der zu übertragenden Leistungen gewährleistet ist und sonstige wichtige Gründe der Beauftragung nicht entgegenstehen. Die Beauftragung einer künstlerischen Oberleitung in den Leistungsphasen 6 – 9 der HOAI wird optional in Betracht gezogen. Sollten die Verhandlungen mit dem 1. Preisträger aus wichtigen Gründen scheitern, wird der Auslober unter allen Preisträgern ein Verhandlungsverfahren nach VgV durchführen. Für diesen Fall, gilt folgende Bewertungsmatrix:
I. Ergebnis des Planungswettbewerbs: 2. Preis = 200 Punkte; 3. Preis = 150 Punkte;
II. Honorarangebot max. 40 Punkte;
III. weitere projektspezifische Zuschlagskriterien (Personalorganisatorische Aufgabenumsetzung, Qualität der Herangehensweise an das Projekt, sonstige aufgabenspezifische Zuschlagskriterien) max. 120 Punkte.
Sollte das Preisgericht eine Überarbeitung von mehreren gleichrangigen Preisen anordnen, gilt folgende Bewertungsmatrix:
I. Qualität der Überarbeitung: max. 200 Punkte;
II. Honorarangebot max. 40 Punkte;
III. weitere projektspezifische Zuschlagskriterien (Personalorganisatorische Aufgabenumsetzung, Qualität der Herangehensweise an das Projekt, sonstige aufgabenspezifische Zuschlagskriterien) max. 120 Punkte.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
III.1.1. Mindestanforderungen
III.1.1.1. Wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit
Mindestanforderungen an den Bewerber/die Bewerbergemeinschaft:
Der Jahresumsatz im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2015-2017) muss im Bereich Objektplanung Gebäude (LPH 2 – 8 nach §§ 34ff HOAI) mindestens 2,0 Mio. EUR netto betragen.
III.1.1.2. Technische und berufliche Leistungsfähigkeit
Mindestanforderungen an den Bewerber/die Bewerbergemeinschaft:
a) Personelle Ausstattung: Die Summe der Büroinhaber und der festen und freien Mitarbeiter mit Hochschulabschluss (Master, Bachelor oder vergleichbar) beträgt im Durchschnitt der letzten 3 Jahre (2015-2017) mindestens 20;
b) Nachweis der Bauvorlageberechtigung gemäß BauOBln;
c) Mit dem Bewerbungsbogen Teil 1 sind innerhalb der Bewerbungsfrist 2 unterschiedliche, mit der Bauaufgabe und der ausgeschriebenen Leistung vergleichbare Referenzprojekte – P1 und P2 – zur Objektplanung Gebäude vorzustellen, die unter eigenem Namen erstellt wurden, vollständig in den Leistungsphasen 2-5 nach HOAI (oder vergleichbar: Vorplanung bis Ausführungsplanung) vom Bewerber erbracht wurden und diesem eindeutig zuzuordnen sein müssen. Beide Projekte müssen jeweils im Zeitraum vom 1.1.2012 bis zum Tag der Veröffentlichung realisiert worden sein.
Zusätzlich gelten folgende Mindestanforderungen:
— P1 wurde als Sanierung und Umbau eines denkmalgeschützten Gebäudes realisiert; Baukosten mind. 7 Mio. EUR (netto) in den KG 200-700 nach DIN 276 (oder vergleichbar)
— P2 wurde als komplexe Großbaumaßnahme realisiert; Baukosten mind. 50 Mio. EUR (netto) in den KG 200-700 nach DIN 276 (oder vergleichbar),
— „Realisiert“ bzw. „fertiggestellt“ bedeutet hierbei, dass das Gebäude funktionsfähig und bis auf unerhebliche Restarbeiten bis zum Datum der Veröffentlichung der Bekanntmachung dieses Verfahrens fertiggestellt und an den Nutzer übergeben wurde.
Im Falle einer Bewerbergemeinschaft können Referenzprojekte von jedem Partner der Bewerbergemeinschaft genannt werden. Referenzprojekte eines Nachunternehmers sind nicht zugelassen.
III1.2 Auswahlkriterien:
Die Bewertung erfolgt hinsichtlich für P1:
A. der stadträumlichen, architektonischen, innenräumlichen Qualität des Gestaltungskonzepts (max. 40 Punkte pro Projekt);
B. Details, Materialien, Konstruktion (max. 60 Punkte pro Projekt)
C. Referenzschreiben: jeweils 1 Pkt. für: Bestätigung des Auftraggebers, positive Beurteilung von: Qualitätsmanagement, Zusammenarbeit, Termintreue, Kostentreue; (insgesamt max. 5 Punkte).
Die Bewertung erfolgt hinsichtlich für P2:
A. der stadträumlichen, architektonischen, innenräumlichen Qualität des Gestaltungskonzepts (max. 60 Punkte pro Projekt);
B. Details, Materialien, Konstruktion (max. 40 Punkte pro Projekt)
C. Referenzschreiben: jeweils 1 Pkt. für: Bestätigung des Auftraggebers, positive Beurteilung von: Qualitätsmanagement, Zusammenarbeit, Termintreue, Kostentreue (insgesamt max. 5 Punkte).
Vergleichbarkeit: Nachweis eines Projektes P 3, das im Zeitraum vom 1.1.2012 bis zum Tag der Veröffentlichung als Bibliotheksgebäude, Theater, Opern-, Konzertgebäude, Museum, Studiogebäude für Rundfunk oder Fernsehen, Ausstellungsgebäude oder Hochschulgebäude mit Bibliothek und Lesesaal als Neubau oder Sanierungsmaßnahme fertiggestellt worden ist; mit mindestens Leistungsphasen 2-5 nach HOAI (oder vergleichbar: Vorplanung bis Ausführungsplanung). Der Nachweis kann durch die genannten Projekte P1 oder P2 oder durch ein anderes Referenzprojekt P3 erbracht werden. Das Referenzprojekt muss dem Bewerber eindeutig zuzuordnen sein. Bei Erfüllung der Anforderung werden 10 Punkte vergeben.
Die Darstellung pro Referenzprojekt (P1, P2) ist auf jeweils ein DIN A 3 großes Blatt, einseitig bedruckt zu beschränken. Darüber hinausgehende Unterlagen werden zur Wertung nicht zugelassen.
Architekt/in
Abschnitt IV: Verfahren
Leitgedanke/Entwurfsidee, Sensibilität im Umgang mit dem denkmalgeschützten Bestand, architektonisches, innenräumliches Gestaltungskonzept, Funktionalität, Erschließung, Detaillierung, Materialität, Wirtschaftlichkeit.
Die Reihenfolge stellt keine Gewichtung dar. Die Nennung der Unterkriterien erfolgt im Auslobungstext.
Die Anzahl und Höhe der zu vergebenden Preise: _3_
Die Wettbewerbssumme beträgt 207 000 EUR netto. 132 000 EUR netto werden in Form von 3 Preisen und Anerkennungen vergeben:
1) Preis: 53 000 EUR;
2) Preis: 33 000 EUR;
3) Preis: 26 000 EUR.
Anerkennungssumme: 20 000 EUR.
75 000 EUR netto werden unter den ausgewählten Teilnehmern, die eine zur Beurteilung durch das Preisgericht zugelassene Wettbewerbsarbeit einreichen, als anteilige Aufwandsentschädigung zu gleichen Teilen ausgezahlt.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Hinweis 1:
Der Bewerbungsbogen und die vorgenannten Anlagen sind als Formularvordruck im Internet unter der Adresse www.bbr.bund.de (BBR mit Baubereich Wettbewerbe Planungswettbewerbe) erhältlich.
Es ist ausschließlich der vorgesehene Formularvordruck zu verwenden. Der unterzeichnete Bewerbungsbogen mit den Erklärungen ist zusammen mit den geforderten Nachweisen in einem Verschlossenen Umschlag in Papierform an das BBR zu senden:
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Kennwort: „Auswahlverfahren – StaBi“
Hinweis: „Bewerbungsunterlagen – bitte nicht öffnen“
Ref. A 2
Straße des 17. Juni 112
10623 Berlin
Eine persönliche Abgabe der Bewerbungsunterlagen kann nur innerhalb der o. g. Frist (IV.2.2) bis 16.00 Uhr im Referat A2, Raum W 207 erfolgen. Nach diesem Zeitpunkt eingehende Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Es gilt der Zeitpunkt des Zuganges und nicht das Datum des Poststempels.
Der Bewerbungsbogen (Teil 1) ist innerhalb der Bewerbungsfrist vollständig ausgefüllt und unterschrieben einzureichen. Das Fehlen der Unterschrift auf dem Bewerbungsbogen führt unmittelbar zum Ausschluss aus dem weiteren Verfahren.
Soweit die Bewerbung die geforderten Erklärungen und Anlagen nicht enthält, sind nur diese auf Anforderung innerhalb einer hierfür benannten Frist nachzureichen. Dies gilt ausdrücklich nicht für den unterschriebenen Bewerbungsbogen und die Präsentation der Referenzprojekte (DIN A 3 Blätter). Werden die nachgeforderten Unterlagen nicht innerhalb dieser Frist vorgelegt, führt dies zum Ausschluss aus dem weiteren Verfahren.
Es besteht kein Anspruch auf Kostenerstattung und Rücksendung der eingereichten Unterlagen.
Der Wettbewerbsausschuss der Berliner Architektenkammer ist bei der Vorbereitung und Durchführung des Wettbewerbs beratend tätig. Die Registriernummer wird mit der Auslobung bekannt gegeben.
Hinweise zu III.1.1.1 und III.1.1.2:
Beruft sich der Bewerber hinsichtlich der gestellten Mindestanforderungen unter Punkt III.1.1. zum Umsatz auf die Kapazitäten anderer Unternehmen (Nachunternehmer), ist der/ die Nachunternehmer zu benennen und für den/ die Nachunternehmer eine Eigenerklärung nach §§ 123, 124 GWB (Anlage 2), die Anlage 4 und die Verpflichtungserklärung (Anlage 5) ausgefüllt und unterzeichnet mit dem Bewerbungsbogen Teil I vorzulegen.
Wenn ein Bewerber oder Bieter die Vergabe eines Teils des Auftrags an einen Dritten im Wege der Unterauftragsvergabe beabsichtigt und sich zugleich im Hinblick auf seine wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit gemäß dem § 45 VgV auf die Kapazitäten dieses Dritten beruft und nur mit Hilfe fremder Kapazitäten (Nachunternehmen) die gestellten Mindestanforderungen erfüllen kann (Eignungsleihe gem. § 47 VgV), muss er zusätzlich eine Erklärung über eine gemeinsame Haftung mit dem Nachunternehmer für die Auftragsausführung entsprechend dem Umfang der Eignungsleihe gemäß § 47 Abs. 3 VgV vorlegen.
Nach Abschluss des Wettbewerbs und zum Verhandlungsverfahren ist der Bewerbungsbogen Teil 2 zur Teilnahme am Verhandlungsverfahren nach VgV über die E-Vergabe innerhalb der hierzu noch zu benennenden Frist einzureichen. Das Projektteam ist namentlich vorzustellen und das Erfüllen der gestellten Mindestanforderungen ist durch Vorlage eines beruflichen Werdegangs und entsprechender Studiennachweise zu belegen. Gewünscht ist, dass der vorgesehene Projektleiter dem Projekt langfristig zur Verfügung steht; ebenso sollte ein Projektteam gebildet werden, das beständig zusammenarbeitet. Mit der Einladung zum Verhandlungsgespräch wird der Vertragsentwurf übersandt, zu dem innerhalb einer noch zu benennenden Frist ein Honorarangebot einzureichen ist.
Villemombler Straße 76
Bonn
53123
Deutschland
Telefon: +49 2289449-0
Fax: +49 2289499-163
Internet-Adresse: www.bbr.bund.de
Genaue Angaben zu den Fristen für die Einlegung von Rechtsbehelfen:
Zuständig für die Nachprüfung von Vergabeverfahren ist das
Bundeskartellamt – Vergabekammern des Bundes
Villemombler Str. 76
53123 Bonn
Tel.: +49 228/9499-0
Fax: +49 228/9499-163
Gemäß § 160 GWB müssen erkannte Verstöße gegen Vergabevorschriften innerhalb von 10 Tagen bei der Vergabestelle des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, Referat A 4, Straße des 17. Juni 112, 10623 Berlin, gerügt werden.
Verstöße gegen Vergabevorschriften, die aufgrund der Bekanntmachung erkennbar sind, müssen spätestens bis Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden.
Verstöße gegen Vergabevorschriften, die erst in den Vergabeunterlagen erkennbar sind, müssen spätestens bis zum Ablauf der in der Bekanntmachung benannten Frist zur Angebotsabgabe oder zur Bewerbung gegenüber dem Auftraggeber gerügt werden.
Hilft die Vergabestelle der Rüge nicht ab, kann ein Antrag auf Nachprüfung beim Bundeskartellamt unter der o. g. Anschrift innerhalb von 15 Kalendertagen nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, der Rüge nicht abhelfen zu wollen, gestellt werden. Der Nachprüfungsantrag ist unzulässig, soweit die Voraussetzungen von § 160 GWB vorliegen.
Ferner wird auf die Vorschriften der §§ 134, 135 GWB hingewiesen.
Straße des 17. Juni 112
Berlin
10623
Deutschland