Am 18. März 2019 startet der europaweite größte Ideenwettbewerb für Architektur und Städtebau EUROPAN zum 15. Mal.
Junge Architekt*innen und Planer*innen bis 40 Jahre sind aufgerufen, sich europaweit an 47 Standorten aus 12 Ländern im Rahmen des Themas „Produktive Städte 2“ mit der „Produktiven Stadt der Zukunft“ auseinander zu setzen. Dabei wird das Thema der Produktion von EUROPAN 14 um die Komponente der Ökologie erweitert. Welche Synergien können erzeugt bzw. genutzt werden, um nachhaltig vertretbare produktive Nutzungen in der Stadt zu halten oder sie in die Stadt zurück zu führen?
Aus Deutschland beteiligen sich die Stadt Selb und eine Bergische Kooperation mit den vier Städten Hilden, Ratingen, Solingen und Wülfrath am EUROPAN 15-Verfahren.
THEMA
Produktive Städte 2
Eine ökologisch gedachte, produktive Transformation setzt auf Synergien anstatt auf Gegensätze. Wenn man solche Synergien zwischen Ökosystemen, Menschen und der gebauten Umwelt ernst nimmt, dann impliziert dies auch neue, nicht-sektorale, gemeinschaftliche Lösungsansätze. Ein solches Vorgehen fordert sowohl von den teilnehmenden Architekt*innen und Planer*innen, als auch von den
Entscheidungsträger*innen, das Bekenntnis die ihnen anvertraute Verantwortung für die städtische Umwelt wahrzunehmen und voranzutreiben.
EUROPAN 15 schlägt deshalb vor, im Sinne solcher gemeinschaftlichen Lösungsansätze für eine produktive Stadt drei Themenbereiche besonders in den Fokus zu stellen:
Ressourcen - Mobilität - Fairness
Ressourcen:
Wie können der Verbrauch von und die Verschmutzung durch Ressourcen minimiert werden (Wasser, Luft, Boden, Energie …)? Wie können Ressourcen besser geteilt werden? Welche Vorstellungen sozialer, technischer, architektonischer und stadtplanerischer Neuerungen sind in diesem Zusammenhang zu entwickeln?
Mobilität:
Wie kann Mobilität und Zugänglichkeit zur und in den produktiven Stadtvierteln gewährleistet werden ?
Fairness:
Was kann die Idee einer räumlichen „Gleichheit“ zu sozialer Gerechtigkeit beitragen? Wie lassen sich räumliche und soziale Bedingungen besser miteinander verknüpfen? Wie kann man eine gute Balance zwischen verschiedenen Stadtvierteln mit ihren unterschiedlichen Formen der Produktivität herstellen, wie die Differenzen und Konflikte zwischen Stadt und Land, zwischen Arm und Reich im städtebaulichen Kontext ausgleichen?
STANDORTE
Bergische Kooperation – Hilden, Ratingen, Solingen, Wülfrath
Unter dem gemeinsamen Thema „Urbaner Wandel: Heimat zwischen Rhein und Wupper“ kooperieren vier Städte aus dem Bergischen Städtedreieck miteinander. Allen Standorten gemein ist die Nähe zu bestehenden oder noch auszubauenden Haltepunkten des öffentlichen Verkehrs, die die unterschiedlichen Maßstabsebenen miteinander verbinden. Die gemeinsame Fragestellung soll im Wettbewerb für alle Standorte auf der strategischen Ebene beantwortet werden, um daraus nicht nur konkrete Lösungsansätze für den einzelnen Standort, sondern gemeinsame Qualitäten und Handlungsansätze für den gesamten Kooperationsraum ableiten zu können. Es gilt, eine „Bergische Siedlung“ zu entwickeln, welche die regionalen und lokalen Qualitäten abbildet.
Selb
Die oberfränkische Stadt Selb besitzt als Stadt des Porzellans eine lange Tradition der innerstädtischen Produktion. An diese Tradition gilt es anzuknüpfen und den Stadteingang rund um den Bahnhof neu zu gestalten. Die momentan brachliegenden Flächen sollen in ein urbanes Quartier transformiert werden. Dabei sollen nicht nur maßstäblich passende Flächen für neue Dienstleistungsbetriebe oder kreative Nutzer entstehen und mit Wohnangeboten gemischt, sondern auch neue Mobilitätskonzepte mitgedacht werden.
Mehr Informationen unter:
www.europan.de