Deutschland-Magdeburg: Dienstleistungen von Architekturbüros bei Freianlagen
2019/S 058-134760
Wettbewerbsbekanntmachung
Richtlinie 2014/24/EU
Abschnitt I: Öffentlicher Auftraggeber/Auftraggeber
Alter Martk 6
Magdeburg
39104
Deutschland
Kontaktstelle(n): PSL Landschaftsarchitekten Ziegenrücker. Dorlas PartGmbB (PSL)
Telefon: +49 361 / 26469-0
E-Mail: MTJpbWxyX2lyPm5xaitjcGRzcHIsYmM=
Fax: +49 361 / 26469-30
NUTS-Code: DEE03
Internet-Adresse(n):
Hauptadresse: www.magdeburg.de
Abschnitt II: Gegenstand
Neugestaltung eines Platz-Ensembles mit Planungswettbewerb nach RPW 2013 „Realisierungswettbewerb Alter Markt in Magdeburg“, Objektplanung Freianlagen, im Rahmen eines VgV-Verfahrens
Die Landeshauptstadt Magdeburg hat ca. 242 000 Einwohner. Sie liegt an der mittleren Elbe, im Zentrum von Sachsen-Anhalt. Gegenstand des nichtoffenen freiraumplanerischen Realisierungswettbewerbs ist das im Stadtzentrum gelegenen Platz-Ensemble Alter Markt mit einer Fläche von ca. 16 300 m2. Dazu gehören der Marktplatz, der Platz „Bei der Hauptwache“, der Martin-Luther-Platz und die Buttergasse.
Ziel des Wettbewerbes ist eine ausgewogene und attraktive Lösung für die Neugestaltung des Ensembles Alter Markt, unter Abwägung von Erschließung, Denkmalschutz, Barrierefreiheit, Bürger- und Wirtschaftsinteressen. Das abwechslungsreiche Dienstleistungs-, Handels- und Freizeitangebot im Marktumfeld soll durch die Neugestaltung weiter gestärkt werden. Eine multifunktionale Nutzung der Stadträume, bei gleichzeitiger Steigerung der Attraktivität, ist daher zu gewährleisten. Die Ausloberin erwartet eine zeitgemäße Gestaltung dieser Freiräume und das Eingehen auf die Spezifik des Ortes. Die authentische Kulisse des Marktplatzes soll uneingeschränkt wahrnehmbar und erlebbar bleiben. Die Nutzungs- und Gestaltungsidee sollte unter Abwägung aller Interessen entstehen. Es soll eine freiraumplanerisch anspruchsvolle Lösung gefunden werden, bestehend aus gestalterisch zusammenhängenden befestigten Flächen und Grünanlagen. Das Areal soll weitgehend frei von Kfz-Verkehr sein, ausgenommen Anliefer-, Rettungs- und Anliegerverkehr. Auf den zukünftig barrierefrei nutzbaren Flächen mit attraktiver Ausstattung sollen die Fußgänger Priorität genießen. Rücksichtsvoller Umgang mit der bildkünstlerischen Ausstattung, insbesondere den denkmalgeschützten Objekten, wird erwartet. Die Durchführung von Wochenmärkten, Weihnachtsmarkt, Festen und weiteren öffentlichen Veranstaltungen ist zu gewährleisten. Entwickelt werden sollen auch Vorschläge für eine besondere Inszenierung der Stadträume und Fassaden, z. B. durch Beleuchtung.
Um eine höchstmögliche funktionelle und gestalterische Qualität sicherzustellen, eine angemessene Lösung und ein geeignetes Planungsteam zu finden, soll dieser freiraumplanerische Realisierungswettbewerb durchgeführt werden. Die Beauftragung nach Abschluss des Wettbewerbes soll mindestens die Leistungsphasen 2 bis 5 der Objektplanung Freianlagen gemäß § 39 Abs. 3 HOAI umfassen.
Abschnitt III: Rechtliche, wirtschaftliche, finanzielle und technische Angaben
Dem Wettbewerb ist ein Bewerbungsverfahren vorgeschaltet. Gesucht werden Landschaftsarchitekten mit Erfahrung in Planung/Realisierung innerstädtischer Platzflächen bzw. bei jungen Büros – mit Wettbewerbserfolg. Teilnahmeberechtigt sind in den EWR-/WTO-/GPA-Staaten ansässige natürliche Personen, die nach Rechtsvorschrift ihres Heimatstaates zur Führung der Berufsbezeichnung Landschaftsarchitekt/in berechtigt sind. Ist die Berufsbezeichnung im jeweiligen Heimatstaat gesetzlich nicht geregelt, erfüllt die fachlichen Anforderungen als Landschaftsarchitekt/in, wer über ein Diplom, Prüfzeugnis oder einen sonstigen Befähigungsnachweis verfügt, dessen Anerkennung der 2013/55/EU entspricht. Berechtigt sind ebenso juristische Personen, deren satzungsgemäßer Geschäftszweck auf Planungsleistungen entsprechend der Wettbewerbsaufgabe ausgerichtet ist und sofern für die Wettbewerbsteilnahme ein verantwortlicher Berufsangehöriger benannt ist, der die Teilnahmevoraussetzungen natürlicher Personen erfüllt.
Bewerbergemeinschaften haben in der Verfassererklärung einen bevollmächtigten Verfasser zu benennen.
Aus Bewerbungen ausgewählte Teilnehmer dürfen keine anderen als die in der Bewerbung genannten Personen (Mitverfasser) am Wettbewerb beteiligen.
Bei Bewerbergemeinschaften muss jedes Mitglied teilnahmeberechtigt sein.
Eine Beteiligung auch einzelner Mitglieder von Bewerbergemeinschaften an mehr als einer Bewerbergemeinschaft ist unzulässig und führt zum Ausschluss aller betroffenen Bewerbergemeinschaften.
Die Voraussetzungen für die Teilnahmeberechtigung müssen am Tag der Bekanntmachung erfüllt sein.
Die Eignung der Preisträger ist vor Beginn der Verhandlungsgespräche nach VgV nachzuweisen.
Einzureichen sind:
Zwingend ist der über www.psl-erfurt.de/de/download herunterladbare Bewerbungsbogen mit den Formblättern zu verwenden. Gewertet werden nur vollständig ausgefüllte und rechtsverbindlich unterschriebene Bewerbungsformulare und geforderte Anlagen.
Bewerber mit Kammereintrag 2011 und später können sich als „Junges Büro“ bewerben. Bewerbergemeinschaften zählen als „Junges Büro“, wenn jedes Mitglied die Bedingungen erfüllt.
An Anlagen sind beizufügen:
1) Nachweis der Berechtigung zur Führung der Berufsbezeichnung. Bei fremdsprachigen Dokumenten ist zusätzlich eine Übersetzung in die Verfahrenssprache beizufügen, Eigenübersetzung ausreichend.
Als Nachweis beruflicher Befähigung sind 2 Referenzprojekte zur Fachkunde /Erfahrung einzureichen. Bei Referenzobjekten, deren Urheberschaft bei anderen liegt, sind die Urheber und der Anteil der eigenen Leistung anzugeben. Bewerbergemeinschaften geben an, welches Mitglied die Leistungen erbracht hat. „Junge Büros“ können als Referenz Wettbewerbsarbeiten mit Platzierung (Preis/Anerkennung), ohne Realisierung, einreichen.
2) Referenz 1: Darstellung eines freiraumplanerisches Projektes
— Planung und Realisierung einer innerstädtischen Freianlage, vorzugsweise Platz/Platzfolge.
Honorarzone IV, mind. 8 000 m2, LPH 2-8 zwischen 2009-2018;
— nur für „Junge Büros“: Wettbewerbserfolg mit vergleichbarer Aufgabe
(Preis/Anerkennung)
3) Referenz 2: Darstellung eines freiraumplanerischen Projektes mit Denkmalschutzanforderung
— Planung und Realisierung einer innerstädtischen Freianlage, vorzugsweise Platz/Platzfolge, LPH 2–8 zwischen 2009-2018,
— nur für „Junge Büros“: Wettbewerbserfolg mit vergleichbarer Aufgabe (Preis/Anerkennung).
4) Erklärung der Bewerbergemeinschaft mit rechtsverbindlichen Unterschriften
Die Unterlagen sind per E-Mail zu versenden an MTliZmVrWGJrN2dqYyRcaV1saWslW1w=, Betreff „Teilnahmeantrag Wettbewerb Alter Markt Magdeburg“. Für fristgerechten Eingang ist der Bewerber verantwortlich. Später eingehende Bewerbungen werden nicht berücksichtigt. Erfüllen mehr als 15 Bewerbern die geforderten Kriterien, erfolgt die Auswahl durch Losziehung. Die Ausloberin beabsichtigt, bis zu 3 Teilnehmer aus der Gruppe „Junge Büros“ gem. VgV 2016 § 75 (4) zu bestimmen.
Landschaftsarchitektin oder Landschaftsarchitekt
Abschnitt IV: Verfahren
Nach derzeitigem Bearbeitungsstand sind folgende Beurteilungskriterien vorgesehen, die in der aufgeführten Reihenfolge keine Prioritätensetzung widerspiegeln.
— Maßstäblichkeit und Einbindung in das Umfeld,
— Funktionalität,
— Gestalterische Qualität,
— Umgang mit der bildkünstlerischen Ausstattung,
— Technische Realisierbarkeit,
— Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit.
Für den Wettbewerb steht eine Preissumme von 56 000 EUR netto zur Verfügung.
Folgende Preise werden vergeben:
1) Preis: 25 000 EUR;
2) Preis: 19 000 EUR;
3) Preis: 12 000 EUR.
Die Preise verstehen sich zuzüglich Mehrwertsteuer, soweit sie anfällt. Das Preisgericht behält sich, bei einstimmigem Beschluss, eine andere Verteilung der Preissumme und die Erteilung von Anerkennungen vor.
Abschnitt VI: Weitere Angaben
Die Auftragsvergabe der Wettbewerbsaufgaben erfolgt als Vergabeverfahren nach VgV. Die Auftraggeberin wird, unter Würdigung der Empfehlung des Preisgerichts, einen der Preisträger mit den für die Umsetzung des Wettbewerbsentwurfs erforderlichen Planungsleistungen gemäß § 39 HOAI, Freianlagen, mindestens mit den Leistungsphasen 2 bis 5, beauftragen, sofern kein wichtiger Grund der Beauftragung entgegensteht.
Es ist beabsichtigt, Verhandlungen mit allen Preisträgern durchzuführen. Das Ergebnis des Planungswettbewerbs wird als ein Zuschlagskriterium in die Bewertung eingehen. Im Fall einer weiteren Beauftragung werden im Wettbewerb bereits erbrachte Leistungen bis zur Höhe des zuerkannten Preises nicht erneut vergütet, wenn der Wettbewerbsbeitrag in seinen wesentlichen Teilen unverändert der weiteren Bearbeitung zugrunde gelegt wird. Grundlage für die Beauftragung ist das Vertragsmuster der Auftraggeberin.
Nach dem Wettbewerbsverfahren müssen die Preisträger nachfolgende Nachweise in Bezug auf die Mindestanforderungen, Ausschlussgründe und Eignung vorlegen. Können diese Nachweise nicht erbracht werden, wird der Preisträger vom weiteren Verfahren ausgeschlossen. Preisträger können im Hinblick auf die nachzuweisende Leistungsfähigkeit die Kapazitäten anderer Unternehmen (Eignungsleihe) in Anspruch nehmen.
a) Eigenerklärung des Preisträgers zum Nichtvorliegen von Ausschlussgründen nach § 42 (1) und (2) VgV und Formular „Einheitliche“ Europäische Eigenerklärung“ (EEE);
b) Nachweis des Preisträgers (natürliche Personen, juristische Personen, Bietergemeinschaften) zur beruflichen Befähigung für den Projektverantwortlichen entsprechend 2.2. dieses Antrags.
c) Nachweis einer Berufshaftpflichtversicherung
Nachzuweisen ist eine Berufshaftpflichtversicherung mit Deckungssummen von mindestens 3,0 Mio. Euro für Personenschäden und mindestens 1,5 Mio. Euro für Sach- und sonstige Schäden bei einem in einem Mitgliedsstaat der EU oder eines Vertragsstaates des Abkommens über den Europäischen Wirtschaftsraum zugelassenen Versicherungsunternehmen. Bei Versicherungsverträgen mit Pauschaldeckung (also ohne Unterscheidung nach Sach- und Personenschaden) ist eine Erklärung des Versicherungsunternehmens erforderlich, dass beide Schadenskategorien im Auftragsfall parallel zueinander mit beiden Deckungssummen abgesichert sind. Die Ersatzleistung des Versicherers muss mindestens das 2-fache der Deckungssumme pro Jahr betragen. Die Deckung für das Objekt muss über die Vertragslaufzeit hinaus uneingeschränkt erhalten bleiben.
d) Eigenerklärung zur Eignungsleihe:
Will der Bewerber für den Nachweis der erforderlichen wirtschaftlichen und finanziellen sowie der technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit anderer Unternehmen in Anspruch nehmen, so hat er diese Unternehmen und die Leistungsteile, welche in Anspruch genommen werden sollen, zu benennen. Bei der Prüfung der Eignung des Bewerbers werden Leistungen der Eignungsleihe nur in dem Umfang und für die Bereiche der beabsichtigten Leistungsübertragung bewertet. Eine entsprechende Verpflichtungserklärung dieser Unternehmen ist auf Anforderung nachzureichen.
e) Eigenerklärung zur beabsichtigten Untervergabe von Teilleistungen: Will sich der Bewerber bei der Erfüllung des Auftrages der Leistung anderer Unternehmen bedienen, so hat er diese Unternehmen und die Leistungsteile, die vergeben werden sollen, zu benennen.
Vorgesehener Zeitplan:
— schriftliche Rückfragen zum Teilnahmeantrag bis 14.4.2019,
— Bewerbungsfrist Teilnahmeanträge 24.4.2019, 12.00 Uhr,
— Ausgabe der Wettbewerbsunterlagen 10.5.2019,
— Schriftliche Rückfragen zur Wettbewerbsauslobung bis 26.5.2019,
— Rückfragenkolloquium 28.5.2019,
— Abgabe der Arbeiten 30.7.2019,
— Preisgerichtsitzung 6.9.2019.
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Es gelten die Fristen gemäß Regelungen in § 160 (3) GWB.
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